84 ܡܪܝܡ ܝܘܡܢ ܛܡܪܬ ܒܢ ܚܡܝܪܐ ܡܢ ܒܝܬ ܐܒܪܗܡ ܢܪܚܡ ܗܟܝܠ ܡܣܟ̈ܢܐ ܐܝܟ ܐܒܪܗܡ ܠܣܢܝ̈ܩܐ
85 ܡܣܬܐ ܝܘܡܢ ܢܦܠܬ ܒܢ ܡܢ ܒܝܬ ܕܘܝܕ ܚܢܢܐ ܢܪܚܡ ܐܢܫ ܥܠ ܪܕܘܦܗ ܐܝܟ ܒܪ ܐܝܫܝ ܥܠ ܫܐܘܠ
86 ܡܠܚܐ ܚܠܝܬܐ ܕܢܒ̈ܝܐ ܒܥܡ̈ܡܐ ܝܘܡܢ ܐܬܒܕܪܬ ܢܩܢܐ ܒܗ̇ ܛܥܡܐ ܚܕܬܐ ܕܦܟܗ ܒܗ̇ ܥܡܐ ܩܕܡܐ
87 ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ ܕܦܘܪܩܢܐ ܢܡܠܠ ܡܡܠܠܐ ܕܦܘܪܫܢܐ ܠܐ ܢܡܠܠ ܝܬܝܖ̈ܬܐ ܕܠܐ ܢܗܘܐ ܠܗ ܝܬܝܖ̈ܐ
88 ܗܢܘ ܠܠܝܐ ܕܬܪܥܘܬܐ ܠܐ ܢܗܐ ܒܗ ܕܪܓܝܙ ܘܟܡܝܪ ܒܗܢܐ ܠܠܝܐ ܡܫܝܢ ܟܠ ܠܐ ܢܗܐ ܒܗ ܕܠܚܝܡ ܘܫܓܝܫ
89 ܗܢܘ ܠܠܝܗ ܕܒܣܝܡܐ ܠܐ ܢܗܐ ܒܗ ܕܡܪܝܪ ܘܩܫܐ ܒܗܢܐ ܠܠܝܗ ܕܡܟܝܟܐ ܠܐ ܢܗܐ ܒܗ ܕܪܡ ܐܘ ܕܚܬܝܪ
90 ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ ܕܫܘܒܩܢܐ ܠܐ ܢܬܒܥ ܒܗ ܣܟܠܘܬܐ ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ ܕܚܕܘ̈ܬܐ ܠܐ ܢܦ̇ܠܓ ܒܗ ܥܩ̈ܬܐ
91 ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ ܒܣܝܡܐ ܠܐ ܢܗܘܐ ܒܗ ܥܙ̈ܝܙܐ ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ ܢܝܚܐ ܠܐ ܢܗܘܐ ܒܗ ܚܡ̈ܬܢܐ
92 ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ ܕܐܬ̣ܐ ܒܗ ܐܠܗܐ ܨܝܕ ܚ̈ܛܝܐ ܠܐ ܢܫܬܥܠܐ ܒܪܥܝܢܗ ܙܕܝܩܐ ܥܠ ܚܛܝܐ
93 ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ ܕܐܬ̣ܐ ܒܗ ܡܪܐ ܕܟܠܐ ܨܝܕ ܥ̣ܒ̈ܕܐ ܢܬܪܟܢܘܢ ܐܦ ܡܖ̈ܝܐ ܨܝܕ ܥ̣ܒ̈ܕܝܗܘܢ ܚܘܒܐܝܬ
94 ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ ܕܐܬܡܣܟܢ ܥܬܝܪܐ ܡܛܠܬܢ ܢܫܘܬܦ ܒܗ ܐܦ ܥܬܝܪܐ ܠܡܣܟܢܐ ܥܠ ܦܬܘܪܗ
95 ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ ܢܦܩܬ ܠܢ ܡܘܗܒܬܐ ܟܕܠܐ ܫܐܠܢܝܗ̇ ܚܢܢ ܕܝܢ ܢܬܠ ܙܕܩ̈ܬܐ ܠܕܩܥܝܢ ܘܒܥܝܢ ܡܢܢ
96 ܗܢܘ ܝܘܡܐ ܕܦܬܚ̣ ܠܢ ܬܪܥ ܪܘܡܐ ܠܨ̈ܠܘܬܢ ܐܦ ܚܢܢ ܢܦܬܚ ܬܖ̈ܥܐ ܠܒ̈ܥܝܐ ܕܐܣܟܠܘ ܘܒܥܘ
97 ܗ̇ܘ ܡܪܐ ܟܝ̈ܢܐ ܝܘܡܢ ܕܠܐ ܒܟܝܢܗ ܐܬܚܠܦ [ܠܐ] ܗܘܬ ܥܛܠܐ ܕܐܦ ܚܢܢ ܨܒܝܢܢ ܒܝܫܐ ܢܗܦܘܟ
98 ܐܣܝܪ ܗܘ ܦܓܪܐ ܒܟܝܢܗ ܕܠܐ ܡܨܐ ܝܪܒ̇ ܐܘ ܙܥ̇ܪ ܡܫܠܛ ܗ̣ܘ ܕܝܢ ܨܒܝܢܐ ܕܒܟܠ ܡܘܫ̈ܚܢ ܢܬܪܒܐ
99 ܝܘܡܢܐ ܛܒܥܬ ܢܦܫܗ̇ ܐܠܗܘܬܐ ܒܐܢܫܘܬܐ ܕܬܨܛܒܬ ܐܦ ܐܢܫܘܬܐ ܒܓܘ ܛܒܥܗ̇ ܕܐܠܗܘܬܐ
84 Maria hat heute in uns hinein getan den Sauerteig aus dem Hause Abrahams. Lasst uns daher die Armen lieben, wie Abraham die Bedürftigen.
85 Das Lab wurde heute in uns hineingelegt aus dem Hause Davids. Man sei (daher) barmherzig gegen den eignen Verfolger, wie der Sohn Isais gegen Saul.
86 Das milde Salz der Propheten ist heute unter die Völker ausgestreut worden. Lasst uns mit ihm neuen Geschmack gewinnen, mit dem das alte Volk schal wurde!
87 An diesem Tag der Erlösung lasst uns unsere Worte wählen, nichts Überflüssiges sprechen, um ihn nicht zu verlieren!
88 Dies ist die Nacht der Versöhnung; in ihr finde sich keiner (mit) erzürntem und finsterem (Blick). In dieser alles befriedenden Nacht finde sich keiner, der droht und lärmt!
89 Das ist die Nacht des Milden; in ihr sei niemand bitter und heftig! In dieser Nacht des Demütigen sei niemand stolz und hochmütig!
90 An diesem Tag der Verzeihung lasst uns kein Vergehen rächen! An diesem Tag der Freuden lasst uns nicht Schmerzen austeilen!
91 An diesem milden Tag lasst uns nicht heftig sein! An diesem friedlichen Tag lasst uns nicht zornig sein!
92 An diesem Tag, da gekommen ist Gott zu den Sündern, erhebe sich nicht in Gedanken der Gerechte über den Sünder!
93 An diesem Tag, da gekommen ist der Herr des Alls zu den Knechten, mögen auch die Herren sich herablassen zu ihren Knechten in Liebe!
94 An diesem Tag, an dem arm wurde der Reiche um unsertwillen, soll auch der Reiche teilnehmen lassen den Armen an seinem Tisch.
95 An diesem Tag erschien uns ein Geschenk, um das wir nicht baten. Wir nun wollen Almosen geben denen, die laut (darum) bitten!
96 Das ist der Tag, der uns geöffnet hat das Tor der Höhe für unsere Gebete. Auch wir wollen die Türen öffnen den Bittenden, die gefehlt und (um Verzeihung) gebeten haben.
97 Jener Herr der Naturen hat sich heute gegen seine Natur gewandelt; nicht möge es (uns zu) schwer sein, daß auch wir unsern bösen Willen ändern!
98 Gebunden ist der Körper durch seine Natur, unfähig seine Größe zu ändern. Frei ist aber der Wille, in jedem Maß zu wachsen.
99 Heute hat die Gottheit sich selber der Menschheit eingeprägt, damit auch die Menschheit sich schmücke im Siegel der Gottheit!
Der vorliegende Hymnus betont in Anlehnung an Luk 2:14 (siehe TUK_0622) den besonders friedvollen Charakter des Geburtsfestes Jesu durch eine Reihe von Begriffen wie: Erlösung (purqānā), Verzeihung (šubqānā), Versöhnung (tarʿutā), usw. Die Nähe zur koranischen Schilderung der lailat al-qadr als „Frieden bis zur Morgendämmerung“ (salāmun hīya ḥattā maṭlaʿi ʾl-faǧri, Vers 5) wird dabei insbesondere an Ephrems Aussage ersichtlich, dass die (Weihnachts)nacht „alles friedvoll macht“ (mešayyan kull), ihrerseits ein Echo des Lobgesanges der Engel bei Lukas: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede“ (2:14, Einheitsübs.).
Der Gedanke des vollkommenen Friedens und der Versöhnung zwischen Himmel und Erde wird im Christentum eng mit der Offenbarung und dem Herabkommen des göttlichen Wortes in die Welt in Verbindung gebracht, konkret also mit der Menschwerdung des Logos durch die Geburt Christi. Analog dazu wird die „Nacht der Bestimmung“, d.h. des Hinabsendens des Korans zu Muḥammad, ebenfalls als besonders heilig (sie ist „besser als tausend Monate“, vgl. TUK_0147) und friedlich dargestellt. Ähnlich wird an anderer Stelle die Nacht des Hinabsendens als „gesegnet“ (mubāraka) bezeichnet (Q 44:3). Eine gewisse Beeinflussung seitens des christlichen Weihnachtsfestes auf die lailat al-qadr wurde u.a. von Richard Bell postuliert (Bell 1991: p. 563-564). Andere Forscher haben dagegen eine mögliche Ähnlichkeit zu jüdischen oder vorislamischen Festtagen hervorgehoben (Belege bei Marcotte 2003: p. 538). Es bleibt jedoch zu erwägen, ob die Beschreibung in Q 97 nicht vielmehr eine gezielte und bewusste Umarbeitung der christlichen Weihnachtssymbolik ist, die etwa den endgültigen und alle vorherigen Offenbarungen übertreffenden Charakter des Korans unterstreichen soll.
84 Mary today has hidden in us the leaven from the house of Abraham; let us, therefore, love the poor as Abraham [loved] the needy.
85 Today she has cast rennet into us from the house of David, the compassionate one; let man have mercy on his persecutor as the son of Jesse on Saul.
86 The sweet salt of the prophets today is scattered among the peoples; let us acquire by it a new taste by which the former people would lose its flavor.
87 On this day of redemption let us speak a speech of interpretation; let us not speak superfluous words, lest we be superfluous to [the day].
88 The is the night of reconciliation; let us be neither wrathful nor gloomy on it. On this all-peaceful night let us be neither menacing nor boisterous.
89 This is the night of the Sweet One; let us be on it neither bitter nor harsh. On this night of the Humble One, let us be neither proud nor haughty.
90 On this day of forgiveness let us not avenge offenses. On this day of rejoicings let us not share sorrows.
91 On this sweet day let us not be vehement. On this calm day let us not be quick-tempered.
92 On this day on which God came into the presence of sinners, let not the just man exalt himself in his mind over the sinner.
93 On this day on which the Lord of all came among servants, let the lords also bow down to their servants lovingly.
94 On this day when the Rich One was made poor for our sake, let the rich man also make the poor man a sharer at his table.
95 On this day a gift came out to us without our asking for it; let us then give alms to those who cry out and beg from us.
96 This is the day when the high gate opened to us for our prayers; let us also open the gates to the seekers who have stayed but sought [forgiveness].
97 This Lord of natures today was transformed contrary to His nature; it is not too difficult for us also to overthrow our evil will.
98 Bound is the body by its nature for it cannot grow larger or smaller; but powerful is the will for it may grow to all sizes.
99 Today the Deity imprinted itself on humanity, so that humanity might also be cut into the seal of Deity.