1 Ihr aber, ihr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das euch treffen wird. 2 Euer Reichtum verfault, und eure Kleider werden von Motten zerfressen. 3 Euer Gold und Silber verrostet; ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten und euer Fleisch verzehren wie Feuer. Noch in den letzten Tagen sammelt ihr Schätze. 4 Aber der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der himmlischen Heere. 5 Ihr habt auf Erden ein üppiges und ausschweifendes Leben geführt, und noch am Schlachttag habt ihr euer Herz gemästet. 6 Ihr habt den Gerechten verurteilt und umgebracht, er aber leistete euch keinen Widerstand. 7 Darum, Brüder, haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, er wartet geduldig, bis im Herbst und im Frühjahr der Regen fällt. 8 Ebenso geduldig sollt auch ihr sein. Macht euer Herz stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor.
Q 9:34-35 beschuldigt viele unter den "Gelehrten und Mönchen" (ʾaḥbār wa-r-ruhbān), Leute um ihr Vermögen zu bringen und Gold und Silber zu horten. Als Strafe dafür wird angedroht, dass dieses Gold und Silber einst in der Hölle erhitzt wird und sie damit gebrandmarkt werden. Heinrich Speyer und Karl Ahrens verweisen in diesem Zusammenhang auf Jak 5:3 (Ahrens 1935: p. 188) (Speyer 1931: p. 453). Dort wird den Reichen, die ebenfalls auf Kosten anderer ein ausschweifendes Leben geführt haben, angedroht, ihr Gold und Silber werde verrosten, und der Rost ihr Fleisch wie Feuer verzehren.