1 ܒܡܠܬܗ ܕܒܪܘܝܐ ܚܪܬ ܘܕܡܝܬܗ̇ ܠܟܐܦܐ ܕܥܡ ܥܡܐ ܗܠܟܬ ܒܓܘ ܕܒܪܐ ܕܠܘ ܡܢ ܐܣܝܢܘܬܐ ܕܡ̈ܝܐ ܕܩܒܝܢ ܗܘܘ ܒܗ̇ ܢܣܟܬ ܠܗܘܢ ܫ̈ܦܥܐ ܡܫ̈ܒܚܐ ܒܗ̇ ܠܝܬ ܗܘܐ ܡ̈ܝܐ ܘܝܡ̈ܡܐ ܩܒܘ ܡܢܗ̇ ܐܝܟ ܡܠܬܐ ܕܒܪܬ ܥܒܖ̈ܝܐ ܡܢ ܠܐ ܡܕܡ
ܥܘܢܝܬܐ: ܛܘܒܘܗܝ ܠܡ̇ܢ ܕܫܘܐ ܕܢܐܪܬ ܒܦܪܕܝܣܟ
2 ܒܪܝܬܐ ܕܒܟܝܢܐ ܒܣܦܪܗ ܟ̣ܬܒ ܡܘܫܐ ܕܢܣܗܕ ܠܒܪܘܝܐ ܟܝܢܐ ܐܦ ܣܦܪܐ ܟܝܢܐ ܒܚܘܫܚܗ ܟܬܒܐ ܒܩܪܝܢܗ ܣܗ̈ܕܐ ܕܡܬܡܛܝܢ ܠܟܠ ܐܬܪ ܫܟܝܚܝܢ ܒܟܠ ܙܒ̈ܢܝܢ ܐܡܝܢܝܢ ܒܟܠ ܫ̈ܥܝܢ ܡܟܣܝܢ ܠܟܦܘܪܐ ܕܛܠܡ̇ ܠܒܪܘܝܐ
3 ܒܪܫܗ ܕܗ̇ܘ ܣܦܪܐ ܩܪܝܬ ܗܘܝܬ ܘܐܫܬܪܚܬ ܕܐܣ̈ܛܘܟܣܘܗܝ ܐܦ ܚܘ̈ܩܘܗܝ ܦܪܝܣܝܢ ܕܖ̈ܥܝܗܘܢ ܘܩܕܡܐ ܕܣܘܚ ܢܫܩܢܝ ܐܘܫܛܢܝ ܠܒܪ ܙܘܓܗ ܘܟܕ ܡܛܝܬ ܠܗ̇ܘ ܚܘܩܐ ܕܒܗ ܟܬܝܒ ܫܪܒܗ ܕܦܪܕܝܣܐ ܗ̣ܘ ܗ̇ܘ ܫܩܠ ܘܫܕܢܝ ܡܢ ܥܘܒܗ ܕܗ̇ܘ ܣܦܪܐ ܠܥܘܒܗ ܕܦܪܕܝܣܐ
4 ܒܚ̈ܘܩܐ ܐܝܟ ܕܒܓܫܪܐ ܥܝܢܐ ܘܬܪܥܝܬܐ ܥ̣ܒܪ ܗܘܝ ܘܥܠ ܐܟܚܕ ܠܫܪܒܗ ܕܦܪܕܝܣܐ ܕܥܝܢܐ ܠܬܪܥܝܬܐ ܐܥܒܪܬ ܒܩܪܝܢܐ ܗܦܟܬ ܐܦ ܬܪܥܝܬܐ ܐܢܝܚܬܗ ܠܥܝܢܐ ܡܢ ܩܪܝܢܐ ܕܟܕ ܐܬܩܪܝ ܣܦܪܐ ܢܝܚܐ ܗܘܐ ܠܥܝܢܐ ܘܥܡܠܐ ܠܬܪܥܝܬܐ
5 ܓܫܪܗ ܘܐܦ ܬܪܥܗ ܕܝܠܗ ܕܦܪܕܝܣܐ ܐܫܟܚܬ ܒܗ̇ܘ ܣܦܪܐ ܘܥܒܪܬ ܘܥܠܬ ܠܗ ܥܝܢܐ ܠܒܪ ܦܫܬ ܘܬܪܥܝܬܝ ܠܓܘ ܥܠܬ ܫܪܝܬ ܕܐܦܗܐ ܒܗ ܕܠܐ ܟܬܒ ܗ̣ܘ ܗ̇ܘ ܪܘܡܐ ܫܦܝܐ ܡܨܠܠ ܓܐܐ ܘܦܐܐ ܟܬܒܐ ܩܪܝܗܝ ܥܕܢ ܕܪܘܡܐ ܗܘ ܕܟܠ ܛܘܒ̈ܝܢ
6 ܬܡܢ ܚܙܝܬ ܗܘܝܬ ܬܘܒ ܡ̈ܛܠܐ ܕܙܕܝ̈ܩܐ ܙܠܝ̈ܚܢ ܒܡܫ̈ܚܢܐ ܦܝܚ̈ܢ ܒܖ̈ܝܚܢܐ ܡܓܕܠܢ ܒܗ̈ܒܒܢܐ ܡܟܠܠܢ ܒܗܒ̈ܒܐ ܐܝܟ ܥܡܠܗ ܕܐܢܫ ܗܟܢ ܡܛܠܬܗ ܐܝܬ ܗܘ ܕܡܟܐ ܒܬܨܒ̈ܝܬܗ ܘܐܝܬ ܕܡܦܪܓܐ ܒܫܘܦܪܗ̇ ܘܐܝܬ ܕܦܟܗܐ ܒܓܘܢܗ̇ ܘܐܝܬ ܕܢܨܚܐ ܒܫܘܒܚܗ̇
7 ܫܐܠܬ ܘܐܦ ܗܕܐ ܕܐܢ ܗܘ ܕܦܪܕܝܣܐ ܣ̇ܦܩ ܠܙܕܝ̈ܩܐ ܟܠܗܘܢ ܕܒܗ ܢܫܪܘܢ ܫܐܠܬ ܕܠܐ ܟܬܝܒܐ ܘܐܠܦܢܝ ܒܕܟ̈ܬܝܒܢ ܚܙܘ ܠܡ ܠܗ̇ܘ ܓܒܪܐ ܕܒܗ ܫܪܬ ܠܓܝܘܢܐ ܕܟܠ ܫܐ̈ܕܝܢ ܒܗ ܗܘܘ ܘܠܐ ܝܕܝ̈ܥܝܢ ܕܚܝܠܐ ܗܘ ܕܐܦ ܡܢܗ̇ ܕܢܦܫܐ ܫܦܐ ܘܩܛܝܢ
8 ܫܪܐ ܟܝܬ ܗ̇ܘ ܚܝܠܐ ܟܠܗ ܒܚܕ ܓܘܫܡܐ ܚܕ ܒܡܐܐ ܡܢܗ ܗ̇ܘܐ ܫܦܐ ܘܩܛܝܢ ܦܓܪܐ ܕܙܕܝ̈ܩܐ ܡܐ ܕܩܡܘ ܘܐܬܢܚܡܘ ܕܡܘܬܐ ܗܘ ܕܪܥܝܢܐ ܡܫܠܛܐ ܕܐܢ ܨܒ̣ܐ ܦܫܛ ܘܐܝܪܒ ܘܐܢ ܨܒ̣ܐ ܩܦܣ ܘܙܥܪ ܐܢ ܩܦܣ ܗ̣ܘܐ ܒܕܘܟܐ ܘܐܢ ܦܫܛ ܗ̣ܘܐ ܒܟܠ ܕܘܟ
9 ܫܡ̣ܥ ܬܘܒ ܐܚܖ̈ܢܝܬܐ ܘܐܝܠܦ ܕܢܗܝܖ̈ܐ ܕܐ̈ܠܦܐ ܕܙܕܝ̈ܩܐ ܫܪܝܢ ܒܚܕ ܒܝܬܐ ܘܪܒܘ ܕܖ̈ܝܚܢܐ ܫܪܝܢ ܒܚܕ ܥܘܒܐ ܘܟܕ ܫܪܝܢ ܒܙܥܘܪܘܬܐ ܪܘܝܚܐ ܗܝ ܠܗܘܢ ܕܢܬܦܪܦܥܘܢ ܒܓܘܗ̇ ܗܟܢ ܐܦ ܦܪܕܝܣܐ ܟܕ ܡܠܐ ܡܢ ܖ̈ܘܚܢܐ ܪܘܝܚ ܗ̣ܘ ܠܦܘܖ̈ܦܥܐ
10 ܫܪܝܢ ܬܘܒ ܚܘܫ̈ܒܐ ܕܠܐ ܣܟ ܘܠܐ ܡܢܝܢ ܒܠܒܐ ܕܙܥܘܪ ܡܢ ܟܘܠ ܟܕ ܠܗܘܢ ܪܘܝܚ ܡܢ ܟܠ ܠܐ ܐܠܨܝܢ ܬܡܢ ܘܠܐ ܬܘܒ ܡܬܐܠܨܝܢ ܟܡܐ ܟܝܬ ܦܪܕܝܣܐ ܡܫܒܚܐ ܢܣܦܩ ܠܖ̈ܘܚܢܐ ܡܨ̈ܠܠܐ ܕܠܐ ܡܫܟܚ ܐܦ ܠܐ ܗ̣ܘ ܚܘܫܒܐ ܕܢܡܘܫ ܩܢ̈ܘܡܝܗܘܢ
11 ܫܒܚܬ ܟܡܐ ܕܣܦܩܬ ܘܡܛܝܬ ܘܗܐ ܕܐܦܘܩ ܘܩܠܐ ܪܥܡ ܡܢ ܫܠܝ ܒܓܘܗ ܕܦܪܕܝܣܐ ܘܐܝܟ ܗ̇ܘ ܕܡܫܪܝܬܐ ܝܒܒܬ ܕܫܝܦܘܖ̈ܐ ܩܠܐ ܬܠܝܬܐܝܬ ܡܩܕܫܝܢ ܘܟܐܡܬ ܐܠܗܘܬܐ ܡܫܬܒܚܐ ܒܓܘܗ ܣܒܪܬ ܕܨܕܐ ܗܘܐ ܘܝܠܦܬ ܕܪܥܡ ܗܘܐ
12 ܬܘܒ ܫܪܚܢܝ ܝܬܝܪ ܒܫܝܢܗ ܐܝܟ ܕܒܫܘܦܪܗ ܒܗ ܗܘ ܫܟܝܢ ܫܘܦܪܐ ܕܠܐ ܐܝܬ ܒܗ ܡܘܡܐ ܒܗ ܗܘ ܫ̣ܪܐ ܫܝܢܐ ܕܠܐ ܐܝܬ ܒܗ ܩܢܛܐ ܛܘܒܘܗܝ ܠܡ̇ܢ ܕܫܘܐ ܕܢܩܒܠܗ ܐܠܐ ܒܟܐܢܘܬܐ ܘܐܦܢ ܒܛܝܒܘܬܐ ܘܐܠܐ ܒܝܕ ܥܡ̈ܠܐ ܐܦܢ ܒܝܕ ܖ̈ܚܡܐ
13 ܬܡܗܬ ܕܟܕ ܥܒܪܬ ܬܚܘܡܗ ܕܦܪܕܝܣܐ ܦܫܬ ܘܗܦܟܬ ܗܘܬ ܠܘܝܬܐ ܕܚܘ̈ܠܡܢܐ ܘܟܕ ܡܛܝܬ ܠܣܦܪܐ ܕܐܪܥܐ ܐܡܐ ܕܟܘ̈ܒܐ ܦܓܥܘ ܒܝ ܟܐ̈ܒܐ ܘܚ̈ܫܐ ܕܟܠ ܓܢܣ ܝܠܦܬ ܕܒܝܬ ܐܣܝܖ̈ܐ ܗܘ ܐܬܪܢ ܒ̈ܥܝܢܝ ܗ̇ܘ ܚܒ̈ܝܫܐ ܕܒܗ ܒܟܝܢ ܡܐ ܕܢܦܩܝܢ ܡܢܗ
14 ܬܡܗܬ ܕܐܦ ܥܘ̈ܠܐ ܒܟܝܢ ܒܡܦܩܗܘܢ ܬܡܗܬ ܕܐܦ ܥܘ̈ܠܐ ܒܟܝܢ ܒܡܦܩܗܘܢ ܒܟܝܢ ܕܡܢ ܚܫܟܐ ܢܦܩܝܢ ܠܢܗܝܪܐ ܘܡܢ ܓܘ ܚܢܝܩܘܬܐ ܢܦܩܝܢ ܠܓܘ ܬܒܝܠ ܗܟܢ ܐܦ ܡܘܬܐ ܠܥܠܡܐ ܐܪܙܐ ܗܘ ܕܡܘܠܕܐ ܒܟܝܢ ܕܡܬܝܠܕܝܢ ܡܢ ܬܒܝܠ ܐܡܐ ܕܚ̈ܫܐ ܠܓܢܬܐ ܕܓܐ̈ܘܬܐ
15 ܬܪܥܡ ܥܠܝ ܢܦܫܟ ܡܪܗ ܕܦܪܕܝܣܐ ܘܐܢ ܗ̣ܘ ܕܠܝܬ ܦܪܘܣ ܕܐܥܘܠ ܠܦܪܕܝܣܟ ܐܫܘܢܝ ܐܦܢ ܡܢ ܒܪ ܠܪܥܝܐ ܕܒܣܝܓܗ ܓܘܗ ܢܗܘܐ ܦܬܘܪ ܟܫܖ̈ܐ ܘܦܐܖ̈ܐ ܕܒܣܝܓܗ ܡܢ ܒܪ ܐܝܟ ܦܖ̈ܟܘܟܐ ܢܬܪܘܢ ܠܚ̈ܛܝܐ ܕܢܚܘܢ ܒܛܝܒܘܬܟ
1 Das Wort des Schöpfers betrachtete und verglich ich mit dem Felsen, der mit dem Volk in der Wüste zog: nicht aus einer Aufspeicherung von Wassern, die in ihm enthalten gewesen wären, ergoss er ihnen Wogen, preiswürdige; in ihm war kein Wasser, und (doch) quollen Meere aus ihm hervor, wie das Wort, das erschaffen hat die Werke aus dem Nichts.
RESPONSORIUM: Selig, wer würdig ist, Erbe zu sein in deinem Paradies!
2 Die Schöpfung in der Natur beschrieb Moses in seinem Buch, damit den Schöpfer bezeuge Natur und Buch, die Natur bei ihrem Gebrauch, das Buch bei seiner Lesung. Zeugen, die sich erstrecken überallhin, die sich finden zu jeder Zeit, immer anwesend zu jeder Stunde, die den Leugner überführen seines Undanks gegen den Schöpfer.
3 Im Anfang jenes Buches las ich und frohlockte. Seiner Linien und Zeilen Arme waren ausgebreitet, und die erste, die freudig entgegeneilend mich küsste, führte mich zur zweiten. Und als ich zur Zeile kam, in der geschrieben steht die Erzählung vom Paradies, da nahm mich diese und entführte mich aus dem Schoss des Buches in den Schoss des Paradieses.
4 Auf den Zeilen wie auf einer Brücke sind Aug und Geist hinübergegangen und sind zugleich eingetreten in die Erzählung vom Paradies. Wie (zuerst) das Auge den Geist durch die Lesung hinübergeführt, hat umgekehrt auch der Geist ausruhen lassen das Auge von der Lesung; denn als das Buch gelesen war wurde Ruhe dem Auge zuteil und Arbeit dem Geist.
5 Brücke und Tor zum Paradies fand ich in jenem Buch und ich ging hinüber und trat ein. Das Auge blieb draussen, der Geist ging hinein. Ich begann darin umherzuschweifen ohne Buch. Jene klare Höhe ist rein, erhaben und schön. Die Schrift nannte sie Eden, weil sie die Höhe aller Güter ist.
6 Dort sah ich auch die Lauben der Gerechten, von Salben triefend, Düfte hauchend, mit Fruchtgewinden, mit Blumen bekränzt. Den Mühen eines (jeden) entspricht seine Laube. Die eine ist gering in ihrem Schmuck, die andre strahlt in ihrer Schönheit, eine ist matt in ihren Farben, eine andre glänzt in ihrer Herrlichkeit.
7 Auch diese Frage stellte ich (mir), ob wohl das Paradies Raum hat für die Gerechten alle, die in ihm wohnen werden. Ich fragte danach, weil es nicht geschrieben steht, und sie belehrte mich durch Dinge, die geschrieben stehn: „Siehe (nur) jenen Mann, in dem gewohnt hat die Legion aller Dämonen“. In ihm waren sie ohne dass man es wusste; denn es ist ein Herr, das sogar die Seele an Glätte und Feinheit übertrifft.
8. Es wohnte aber jenes Heer vollzählig in einem einzigen Körper. Hundertmal mehr wird (nun) glatt und fein sein der Körper der Gerechten, wenn sie auferstanden und auferweckt sind. Er (wird) wie der (menschliche) Geist sein, der selbstherrliche, der, wenn er will, sich ausbreitet und wächst, und wenn er will, sich zusammenzieht und klein wird. Wenn er sich zusammenzieht, ist er an einem Ort, wenn er sich ausbreitet, ist er überall.
9 Höre ferner (auch) noch andre (Beispiele) und lerne von den Lichtern, dass Tausende von Strahlen in einem einzigen Haus wohnen und Zehntausende von Düften in einem einzigen Blütenkelch. Und obwohl sie in einem kleinen Raum wohnen, ist er doch weit (genug) für sie, um darin (frei) sich zu bewegen. Ebenso ist auch das Paradies, obwohl angefüllt mit vergeistigten (Körpern), doch weit genug für die freudig bewegten Scharen.
10 Es wohnen ferner Gedanken ohne Ende und ohne Zahl im Herzen, das kleiner ist als alles, und doch geräumiger ist für sie als alles. Sie beengen dort nicht und werden nicht beengt. Wie sehr wird daher das Paradies, das lobwürdige, Raum genug haben für die Vergeistigten, für die (so) Geläuterten, dass ausserstande ist sogar der Gedanke, ihre Körper zu ertasten.
11 Ich lobpries nach meinen Kräften und ich kam und wollte gerade (das Paradies) verlassen, da erscholl plötzlich eine Stimme in der Mitte des Paradieses, und wie wenn ein Heerlager von Posaunen ertönte, riefen Stimmen dreimal „Heilig“. Es war also die Gottheit die lobwürdige, im Innern (des Paradieses). Ich vermutete es, da es einsam war, und ich erfuhr es (nun), da es erscholl.
12 Und wieder erquickte es mich sehr durch seinen Frieden wie durch seine Schönheit. In ihm wohnt die Schönheit ohne Makel, in ihm weilt der Friede ohne Furcht. Selig, wer würdig sein wird, es zu empfangen, wenn nicht aus Gerechtigkeit, so doch aus Güte, wenn nicht durch (seine) Mühen, so doch durch das (göttliche) Erbarmen.
13 Ich (sah) mit Staunen, dass bei meinem Ueberschreiten der Grenze des Paradieses das Gefolge von Wohlbefinden und Gesundheit umkehrte und zurückblieb. Und als ich zum Ufer kam, (zum Ufer) der Erde, der Mutter der Dornen, da eilten mir Schmerzen und Leiden entgegen aller Art. Da erkannte ich: ein Gefängnis ist unser Ort verglichen mit jenem; die Gefangenen in ihm (jedoch) weinen, wenn sie es verlassen.
14 Ich (sah) mit Staunen, dass auch die Neugebornen weinen bei ihrer Geburt. Sie weinen darüber, dass sie aus der Finsternis ans Licht kommen, aus der erstickenden Enge in das (weite) Erdenrund. So ist auch der Tod für die Menschen wie eine Geburt: es weinen, die geboren werden vom Erdkreis, der Mutter der Leiden, für den Garten der Wonnen.
15 Du mögest dich meiner erbarmen, o Herr des Paradieses! Und sollte es für mich keine Möglichkeit geben, dein Paradies zu betreten, so würdige mich wenigstens draussen der Weide bei seiner Umfriedung. Sein Inneres sei der Tisch der Heiligen; doch die Früchte in seiner Umfriedung, draussen, mögen wie Brosamen für die Sünder abfallen, die durch deine Güte gerettet werden.
Die paradiesische Bilderwelt im Koran ähnelt der bei Ephrem dem Syrer. In Q 18:31 wird konkret von exquisiten Stoffen, Schmuck und angenehmem Lager gesprochen; bei Ephrem sind es geschmückte Lauben, in denen die Gerechten verweilen. Ebenso beschreibt Q 36:56-57 angenehme Ruhelager für die Paradiesinsassen. Die dort erwähnten ʾazwāǧ, d.h. "Gatten" bzw. "Gattinnen" werden bei Ephrem hier allerdings nicht erwähnt. Q 56:89 spricht allgemein von einem geruhsamen und wonnevollen Ort, wobei ǧannatu naʿīm "Garten der Wonne" ein stehender Begriff für das Paradies ist, vgl. dazu TUK_0616. Neben rawḥ wohl "angehmer Luftzug" wird auch rayḥān erwähnt, welches "angenehmer Duft, Aroma" bedeutet, etwa von Pflanzen und Salben (Arabisch und dann in anderen orientalischen Sprachen auch Pflanzenname). Dieses Wort findet eine ziemlich genaue Entsprechung in syrisch rêḥānē "angenehme Düfte" im hier angeführten Text von Ephrem dem Syrer. Beide Wörter sind nicht nur bedeutungsgleich, sie leiten sich auch jeweils von der gleichen semitischen Wurzel r-w-ḥ ab. Koranisch rayḥān liegt scheinbar r-y-ḥ zugrunde, könnte aber aus dem Aramäischen entlehnt, sein, vgl. auch mittelhebräisch rêḥānîm "Spezerei, Wohlgerüche", jüdisch-palästinisch-aramäisch rêḥān "Wohlgeruch". In letzteren Sprachen lassen sich die Wörter als Ableitung vom Typ fiʿlān zur Wurzel r-w-ḥ erklären; das Arabische weist hingegen einen Formtyp faʿlān auf. Gleich, ob man nun eine Parallelwurzel r-y-ḥ neben r-w-ḥ ansetzt oder eine Entlehnung aus dem Aramäischen, weist die lautliche und vor allem semantische Nähe der Begriffe im Koran und bei Ephrem auf die Reflektion ähnlicher Paradiesvorstellungen. Q 76:13 verweist wiederum auf Geruhsamkeit und das Fehlen von extremer Kälte oder Hitze (dazu TUK_0604). Q 83:23 nimmt ebenfalls noch einmal das Motiv des Ruhelagers (arab. ʾarāʾik) auf. Zu letzterem arabischen Begriff vgl. Jeffery 1938: p. 52f. Jeffery zitiert eine Tradition in as-Suyūṭī, wonach ʾarīka einen Pavillion mit Bett bezeichne. Dies ließe sich von der Bedeutung her mit syrisch mṭal(l)tā "(Laub-) Hütte, Überdachtes" im hier angeführten Text von Ephrem zusammenbringen. Das syrische Wort vermittelt die Idee der Beschattung, von der Wurzel ṭ-l-l. Auch in Q 36:56 wird gesagt, dass die Paradiesinsassen auf den arāʾik "fī ẓilāl" sind, d.h. "im Schatten" (letzteres Wort leitet sich von der gleichen ursemitischen Wurzel wie auch das syrische ab). Auch dies mag auf die Idee eines Baldachins weisen. Auch im Lisān s.v. findet sich die Erklärung des Wortes ʾarīka, dass sie in einer ḥuǧlatu, d.h. unter einem Baldachin stand. Es finden sich hier also mehrfache, recht enge Parallelen zwischen Ephrem und dem Koran.
1 I considered the Word of the Creator, and likened it to the rock that marched with the people of Israel in the wilderness; it was not from the reservoir of water contained within it that it poured forth for them glorious streams: there was no water in the rock, yet oceans sprang forth from it; just so did the Word fashion created things out of nothing.
RESPONSE: Blessed is that person accounted worthy to inherit Your Paradise.
2 In his book Moses described the creation of the natural world, so that both Nature and Scripture might bear witness to the Creator: Nature, through man’s use of it, Scripture, through his reading of it. These are the witnesses which reach everywhere, they are to be found at all times, present at every hour, confuting the unbeliever who defames the Creator.
3 I read the opening of this book and was filled with joy, for its verses and lines spread out their arms to welcome me; the first rushed out and kissed me, and led me on to its companion; and when I reached that verse wherein is written the story of Paradise, it lifted me up and transported me from the bosom of the book to the very bosom of Paradise.
4 The eye and the mind traveled over the lines as over a bridge, and entered together the story of Paradise. The eye as it read transported the mind; in return the mind, too, gave the eye rest from its reading, for when the book had been read the eye had rest, but the mind was engaged.
5 Both the bridge and the gate of Paradise did I find in this book. I crossed over and entered; my eye indeed remained outside but my mind entered within. I began to wander amid things not described. This is a luminous height, clear lofty and fair: Scripture named it Eden, the summit of all blessings.
6 There too did I see the bowers of the just dripping with unguents and fragrant with scents, garlanded with fruits, crowned with blossoms. In accord with a person’s deed such was his power; thus one had few adornments, while another was resplendent in its beauty; one was but dim in its coloring, while another dazzled in its glory.
7 I enquired into this too, whether Paradise was sufficient in size for all the righteous to live there. I asked about what is not written in Scripture, but my instruction came from what is written there: “Consider the man in whom there dwelt a legion of all kinds of demons; they were there although not apparent, for their army is of a stuff finer and more subtle than the soul itself.
8 That whole army dwelt in a single body. A hundred times finer and more subtle are the bodies of the righteous when they are risen, at the Resurrection: they resemble the mind which is able, if it so wills, to stretch out and expand, or, should it wish, to contract and shrink; if it shrinks, it is in some place, if it expands, it is in every place.
9 Listen further and learn how lamps with thousands of rays can exist in a single house, how ten thousands scents can exist in a single blossom; though they exist within a small space, they have ample room to disport themselves. So it is with Paradise: though it is full of spiritual beings, it is amply spacious for their disportment.
10 Again, thoughts, infinite in number, dwell even in the small space of the heart, yet they have ample room; they neither constrict each other, nor are they constricted there. How much more will Paradise the glorious suffice for the spiritual beings that are so refined in substance that even thoughts cannot touch them!”
11 I gave praise as far as I was able and was on the point of departing when, from the midst of Paradise, there came a sudden thunderous sound, and, like the blare of trumpets in some camp, a voice crying “holy” thrice over. Thus I knew that the divinity received praise in Paradise; I had supposed it was empty, but I learn otherwise from the thunderous sound.
12 Paradise delighted me as much by its peacefulness as by its beauty: in it there resides a beauty that has no spot; in it exists a peacefulness that knows no fear. How blessed is that person accounted worthy to receive it, if not by right, yet at least by grace; if not because of good works, yet at least through mercy.
13 I was in wonder as I crossed the borders of Paradise at how well-being, as though a companion, turned round and remained behind. And when I reached the shore of earth, the mother of thorns, I encountered all kinds of pain and suffering. I learned how, compared to Paradise, our abode is but a dungeon; yet the prisoners within it weep when they leave it!
14 I was amazed at how even infants weep as they leave the womb—weeping because they come out from darkness into light and from suffocation they issue forth into this world! Likewise death, too, is for the world a symbol of birth, and yet people weep because they are born out of this world, the mother of suffering, into the Garden of splendors.
15 Have pity on me, O Lord of Paradise, and if it is not possible for me to enter Your Paradise, grant that I may graze outside, by its enclosure; within, let there be spread the table for the “diligent,” but may the fruits within its enclosure drop outside like the “crumbs” for sinners, so that, through Your grace, they may live!