[8] ܟܕ ܕܝܢ ܠܐ ܡ̣ܢ ܙܘܠܗ̈ܙܐ ܕܚܝ̈ܝܗܘܢ. ܘܠܐ ܡ̣ܢ ܗ̇ܝ ܕܐܡ̣ܪ ܕܐܬܬܘܝܬ ܙܥܘ ܘܬܒܘ. ܬܘܒ ܐܡ̣ܪ ܠܗ ܠܢܘܚ. ܡܛܠ ܕܩܨܐ ܕܟܠ ܒܣܪ ܥܠ ܩܕܡܝ. ܥܒܕ ܠܟ ܩܒܘܬܐ ܕܩܝܣܐ ܕܥܪܩܐ ܬܠܬܡܐܐ ܐ̈ܡܝܢ ܐܘܪܟܗ̇. ܘܦܬܝܗ̇ ܚܡܫܝܢ ܐ̈ܡܝܢ. ܘܪܘܡܗ̇ ܬܠܬܝܢ ܐ̈ܡܝܢ. ܘܥܠ ܐܡܐ ܣܝܟܝܗ̇ ܡ̣ܢ ܠܥܠ. ܘܬܠܬܐ ܡܕܝܖ̈ܝܢ ܬܥܒܕܝܗ̇. ܘܫܘܥܝܗ̇ ܒܟܘܦܪܐ ܡܢ ܠܒܪ܀ ܠܗܢܐ ܥܡܠܐ ܩܫܝܐ ܐܝܬܝܗ ܗܘܐ ܠܙܕܝܩܐ. ܡܛܠ ܕܠܗܘܢ ܠܛܘܦܢܐ ܠܐ ܢܝܬܐ ܗܘܐ܀ ܡ̣ܢ ܐܝܟܐ ܓܝܪ ܢܝܬܐ ܗܘܐ ܩܝܣܐ ܕܥܪܩܐ. ܡ̣ܢ ܐܝܟܐ ܟܘܦܪܐ ܘܦܪܙܠܐ ܘܩܢܦܐ. ܒܝܕ ܐܝܠܝܢ ܐܘ̈ܡܢܐ ܗܕܐ ܢܪܟܒ ܗܘ̣ܐ. ܘܡ̣ܢ ܐܝܟܐ ܦܥ̈ܠܐ ܕܡܥܕܪܝܢ ܢܨܝܒ ܗܘܐ. ܒܕܪܐ ܓܝܪ ܕܚܒܠ ܟܠ ܒܣܪ ܐܘܪܚܗ. ܡ̇ܢ ܫܿܡܥ ܗܘܐ ܠܗ. ܘܐܢ ܕܝܢ ܗ̣ܘ ܘܒ̈ܢܝ ܒܝܬܗ ܥ̇ܒܕ ܗ̣ܘܐ ܠܗ̇. ܡ̇ܢ ܡ̣ܢ ܟܠ ܕܚ̇ܙܐ ܗܘܐ. ܕܠܐ ܗܘ̣ܐ ܡܡܝܩܘ ܡܡܝܩ ܗܘ̣ܐ ܒܗ̇܀ ܫܪܝ ܕܝܢ ܒܩܒܘܬܐ ܒܫܢܬܐ ܩܕܡܝܬܐ ܕܐܬܝܗܒܬ ܠܗܘܢ ܠܬܝܒܘܬܐ. ܘܫܠܡܗ̇ ܠܡܐܐ ܫ̈ܢܝܢ܀
[9] ܟܕ ܕܝܢ ܗܘ̣ܐ ܠܗܘܢ ܚܘܪܐ ܐܦ ܒܙܕܝܩܘܬܗ. ܘܐܟܪܙ ܠܗܘܢ ܒܝܕ ܟܐܢܘܬܗ ܛܘܦܢܐ ܡܐܐ ܫܢ̈ܝܢ ܘܠܐ ܬܒܘ. ܘܐܡ̣ܪ ܠܗܘܢ ܕܡܢ ܟܠ ܒܣܪ ܐܬ̇ܝܢ ܠܡܫܬܘܙܒܘ ܥܡܝ ܒܟܘܝܠܐ. ܘܐܗܠܘ ܕܐܝܟܢ ܠܡ ܐܬܝܢ ܡ̣ܢ ܟܠ ܦܢ̈ܝܢ ܚܝܘ̈ܬܐ ܘܦܪܚܬܐ ܕܒܟܠ ܦܢܝ̈ܬܐ ܒܕܝܪܝܢ܀ ܐܡ̣ܪ ܠܗ ܬܘܒ ܡܪܗ. ܕܥܘܠ ܐܢܬ ܘܟܘܠܗ ܒܝܬܟ ܠܩܒܘܬܐ. ܡܛܠ ܕܠܟ ܚܙܝܬ ܕܙܕܝܩ ܐܢܬ ܒܕܪܐ ܗܢܐ. ܘܡ̣ܢ ܒܥܝܪܐ ܕܟܝܬܐ ܣܒ ܠܟ ܫܒ̈ܥܐ ܙܘ̈ܓܝܢ. ܘܡ̣ܢ ܒܥܝܪܐ ܕܠܐ ܕܟܝܐ ܬܖ̈ܝܢ ܙܘ̈ܓܝܢ. ܕܟܝ̈ܬܐ ܕܝܢ ܠܒܣ̈ܝܡܬܐ ܩ̣ܪܐ. ܘܕܠܐ ܕܟ̈ܝܢ ܠܣܖ̈ܘܚܝܬܐ. ܘܐܦ ܡ̣ܢ ܒܪܫܝܬ ܓܝܪ ܠܕܟܝ̈ܬܐ ܐܣܓܝ. ܘܗܐ ܡܦܝܣܐ ܚܙܬܐ ܠܡ̇ܢ ܕܠܐ ܐܦܝܣܬܗ̇ [ܐܦܝܣܬܗ] ܡܠܬܐ. ܡܟܐ ܠܡ ܠܫܒܥܐ ܝܘ̈ܡܝ̣ܢ. ܡܝܬܐ ܐܢܐ ܡܛܪܐ ܥܠ ܐܪܥܐ. ܐܪܒܥܝܢ ܐܝ̈ܡܡܝܢ ܘ̈ܠܝܠܘܢ. ܘܥܿܛܐ ܐܢܐ ܠܟܠ ܕܥܒܕܬ܀
ܒܗ ܕܝܢ ܒܗܢܐ ܝܘܡܐ. ܦܝ̈ܠܐ ܡ̣ܢ ܡܕܢܚܐ ܐܬܝܢ ܗܘܘ. ܘܩܘ̈ܦܐ ܘܛܘܣ̈ܐ ܡ̣ܢ ܬܝܡܢܐ ܨܝܒ̈ܝܢ ܗܘܘ. ܐܚܖ̈ܢܝܬܐ ܡ̣ܢ ܡܥܪܒܐ ܡܬܟܢܫܢ ܗܘܝ: ܘܚܒܖ̈ܬܗܘܢ ܡ̣ܢ ܓܪܒܝܐ ܠܡܐܬܐ ܡܣܬܪܗܒܢ ܗܘܝ. ܐܖ̈ܝܘܬܐ ܡ̣ܢ ܥ̈ܒܐ ܐܬ̈ܝܢ ܗܘܘ. ܘܚܝܘܬ ܫܢܐ ܡ̣ܢ ܢܩܥ̈ܝܗ̇ ܡܨܛܝܒܐ ܗܘܬ. ܛ̈ܒܝܐ ܘܥܖ̈ܕܐ ܡ̣ܢ ܕܒܖ̈ܝܗܘܢ ܐܬ̈ܝܢ ܗܘܘ. ܘܚܝ̈ܘܬܐ ܕܛܘܖ̈ܐ ܡ̣ܢ ܛܘܖ̈ܝܗܘܢ ܡܬܟܢܫܝܢ ܗܘܘ܀
ܟܕ ܕܝܢ ܒ̈ܢܝ ܗ̇ܘ ܕܪܐ ܠܚܙܬܐ ܚܕܬܐ ܡܬܟܢܫܝܢ ܗܘܘ̣. ܠܐ ܗܘ̣ܐ ܕܝܢ ܠܡܬܒ. ܐܠܐ ܠܡܬܦܓܝܘ. ܗܝܕܝܢ ܩܖ̈ܡܝܗܘܢ ܐܖ̈ܝܘܬܐ ܠܩܒܘܬܐ ܥܐܠܝܢ ܗܘܘ. ܘܬܘܖ̈ܐ ܒܥܩܒܗܘܢ ܕܠܐ ܩܢܛܐ ܠܡܣܬܬܪܘ ܥܡ ܐܖ̈ܝܘܬܐ ܡܣܬܪܗܒܝܢ ܗܘܘ܀ ܥܐܠܝܢ ܕܐ̈ܒܐ ܘܐܡܖ̈ܐ ܐܟܚܕܐ. ܘܢܨ̈ܐ ܘܨܦܖ̈ܐ ܥܡ ܝ̈ܘܢܐ ܘܢܫܖ̈ܐ܀
[10] ܟܕ ܕܝܢ ܠܐ ܡ̣ܢ ܟܘܢܫܗܘܢ ܕܒܚܕ ܥܕܢܐ ܘܠܐ ܡ̣ܢ ܚܘܒܐ ܕܗܘ̣ܐ ܒܝܢܝܗܘܢ ܒܚܕܐ ܫܥܐ ܐܬܛܦܝܣܘ ܒ̈ܢܝ ܗ̇ܘ ܕܪܐ ܠܡܬܬܘܝܘ. ܐܡ̣ܪ ܠܗ ܡܪܗ ܠܢܘܚ. ܕܡܟܐ̣ ܠܫܒܥܐ ܝܘ̈ܡܝܢ ܥ̇ܛܐ ܐܢܐ ܠܟܠ ܒܣܪ ܕܥܒܕܬ܀ ܗ̇ܘ ܕܝܢ ܕܝܗܒ̣ ܠܗܘܢ ܡܐܐ ܫ̈ܢܝܢ ܒܥܒܕܗ̇ ܕܩܒܘܬܐ ܘܠܐ ܬܒܘ: ܘܨܝܒ ܚܝ̈ܘܬܐ ܕܠܐ ܚܙܝ̈ܢ ܗܘܝ ܠܗܘܢ ܘܠܐ ܐܬܬܘܝܘ: ܘܐܪܡܝ ܩܐܡܐ ܕܫܝܢܐ ܒܝܬ ܡ̈ܟܝܢܝܬܐ ܠܡܬܢܟ̈ܝܢܝܬܐ ܘܠܐ ܕܚܠܘ. ܐܦ ܡ̣ܢ ܒܬܪ ܕܥܠ ܢܘܚ ܘܟܠ ܒܣܪ ܠܩܒܘܬܐ. ܡܓܪ ܠܗܘܢ ܪܘܚܐ ܫܒܥܐ ܝܘܡ̈ܝܢ. ܟܕ ܦܬܝܚ ܠܗܘܢ ܬܪܥܐ ܕܩܒܘܬܐ. ܘܗܢܘ ܬܗܪܐ ܕܠܐ ܐܖ̈ܝܘܬܐ ܠܥܒ̈ܝܗܘܢ ܡܬܕܟܖ̈ܝܢ ܗܘܘ. ܘܠܐ ܟܘܠ ܓܢܣ ܕܚܝܘ̈ܬܐ ܘܕܦܪܚܬܐ ܥܝܖ̈ܝܗܘܢ ܦܩ̇ܕܝܢ ܗܘܘ. ܘܠܐ ܒܢ̈ܝ ܗ̇ܘ ܕܪܐ ܟܕ ܗܠܝܢ ܠܒܪ ܡ̣ܢ ܩܒܘܬܐ ܘܒܩܒܘܬܐ ܚ̈ܙܝܢ ܗܘܘ ܐܬܛܦܝܣܘ ܕܠܥܒ̈ܕܝܗܘܢ ܒܝ̈ܫܐ ܢܬܢܟܪܘܢ ܗܘܘ܀ ܡܓܪܬ ܪܘܚܐ ܕܝܢ ܕܡܐܐ ܘܥܣܪܝܢ ܫܢ̈ܝܢ ܕܗܘܬ ܠܗܘܢ. ܚܕܐ ܕܢܬܘܒܘܢ ܗܘܘ. ܘܕܢܩܘܘܢ ܙܕܝܩ̈ܐ ܒܝܢܬܗܘܢ ܕܢܬܬܕܝܢܘܢ ܒܗܘܢ. ܘܕܢܣܒܥܘܢ ܙܕܝܩ̈ܐ ܚܝܝ̈ܗܘܢ. ܕܠܐ ܢܐܡܪܘܢ ܕܠܗܢܘܢ ܕܠܐ ܚܛܘ ܠܡܢܐ ܠܐ ܫܒ̣ܩ ܐܢܘܢ. ܡܛܠ ܕܝܢ ܕܫܩܠܗ ܗܘ̣ܐ ܠܢܣܝܢܗ ܕܗ̇ܘ ܕܪܐ ܒܡܐܐ ܫܢܝ̈ܢ. ܒܨܪ ܐܢܝܢ. ܠܥܣܪܝܢ ܫܢ̈ܝܢ. ܫܒܥܐ ܕܝܢ ܝܘ̈ܡܝܢ ܕܐܓܪ ܠܗܘܢ ܡ̣ܢ ܒܬܪ ܕܥܠ ܚܝܘ̈ܬܐ ܣ̈ܓܝܐܝܢ ܐܢܘܢ ܡܛܠ ܐܬ̈ܘܬܗܘܢ ܡ̣ܢ ܥܣܪܝܢ ܫ̈ܢܝܢ ܕܒܨܪ ܡܢܗܘܢ܀
[8] Da sie weder aufgrund ihres verdorbenen Lebenswandels noch weil [Gott] gesagt hatte: "Ich bereue [meine Schöpfung]" Angst hatten oder umkehrten, sagte er dann zu Noah: "Weil ich das Ende allen Fleisches beschlossen habe [wörtl.: weil es vor mir eingetreten ist], baue Dir eine Arche aus Buxbaum! Dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch soll sie sein. Und um eine Elle schließe sie von oben! Und baue drei Stockwerke und verschmiere sie von außen mit Pech!" [Genesis 6:13.14] Diese schwere Arbeit übertrug er ihm, dem Gerechten, denn über sie [d.h. die Leute Noahs] würde er die Sintflut nicht kommen lassen. Woher aber sollte er das Zypressenholz, woher das Pech, das Eisen und den Hanf holen? Mit Hilfe welcher Handwerker würde er sie konstruieren? Woher würde er helfende Arbeiter zusammenbringen? In einer Generation, in der der Weg allen Fleisches verdorben war, wer würde ihm zuhören? Und wenn er und die Söhne seines Hauses sie herstellen würden, wer von denen, die ihn bei all dem beobachten würden, würde nicht über sie [die Arche] spotten? Er begann mit dem Bau der Arche im ersten Jahr, das zur Buße gegeben war, und er vollendete sie nach hundert Jahren.
[9] Währenddessen war er für sie ein Vorbild auch an Rechtschaffenheit und er verkündete ihnen auf Grund seiner Gerechtigkeit hundert Jahre lang die Sintflut, aber sie kehrten nicht um. Er sagte zu ihnen: "Von jedem Fleisch kommen sie, um mit mir in der Arche gerettet zu werden." Und sie machten sich lustig darüber: Wie sollten denn die Tiere und Vögel aus allen Himmelsrichtungen kommen, wo sie ja überall verstreut waren? Daraufhin sprach sein Herr zu ihm [Noah]: "Steige Du und alle, die zu Deinem Haus gehören, in die Arche! Ich habe nämlich gesehen, dass du rechtschaffen bist in dieser Generation. Und von den reinen Tieren nimm jeweils sieben Paare [sic] und von den unreinen jeweils zwei Paare [sic] [Genesis 7:1-2]! Die reinen nenne 'angenehme' und die unreinen 'schädliche'." Denn schon am Anfang hatte er die reinen zahlreicher gemacht. Und siehe, der Anblick überzeugte diejenigen, welche das Wort nicht überzeugt hatte. [Gott sprach:] "Von heute an gerechnet in sieben Tagen werde ich es auf die Erde niederregnen lassen, vierzig Tage und vierzig Nächte lang. Und ich werde alles vernichten, was ich erschaffen habe."
[…]
Als sich die Menschen jener Generation versammelten, um [die Arche] zu betrachten, taten sie dies nicht, um umzukehren, sondern um sich lustig zu machen. Dann sahen sie vor sich Löwen in die Arche einsteigen, und ihnen folgten Stiere ohne Furcht, sich verstecken zu müssen; zusammen mit den Löwen eilten sie hinein. Es stiegen gemeinsam hinein Wölfe und Schafe, Falken und Spatzen zusammen mit Tauben und Adlern.
[10] Doch weder durch die Tatsache, dass sie [die Tiere] zur gleichen Zeit zusammen waren, noch durch die Liebe, die dann zwischen ihnen war, ließen sich die Leute jener Generation zur Reue bewegen. Da sprach der Herr zu Noah: "In den folgenden sieben Tagen lösche ich alles Fleisch aus, welches ich geschaffen habe". Er war es, der ihnen während des Baus der Arche hundert Jahre Zeit gegeben hatte. Doch sie kehrten nicht um. Und er brachte Tiere, welche sie noch nie vorher gesehen hatten, und doch bereuten sie nichts. Er warf eine Trense des Friedens zwischen Jäger und Gejagten [wörtl.: Schädiger und Geschädigte], und doch fürchteten sie sich nicht. Sogar nachdem Noah und alle Lebewesen in die Arche gestiegen waren, übte er ihnen gegenüber noch weitere sieben Tage Geduld, indem er den Eingang der Arche für sie offen ließ. Und dies ist das Wunder, dass die Löwen sich nicht an ihren Wald [d.h. ihr Verhalten in der Natur] erinnerten, und jede Art von Tier oder Vogel nicht nach ihrem Instinkt handelte. Doch die Leute jener Generation ließen sich nicht von ihren bösen Taten abbringen, obwohl sie all dies außerhalb und innerhalb der Arche sahen. Der Aufschub von Hundertzwanzig Jahren wurde ihnen aus folgenden Gründen gewährt: Einmal, damit sie [die Menschen] Gelegenheit zur Umkehr hätten. Zum anderen, damit, so denn [noch andere] Gerechte unter ihnen verblieben wären, diese als solche erkannt würden. Und weiter, damit die Gerechten ihr Leben auskosten könnten und nicht sagen würden: "Warum hat er nicht diejenigen, die nicht gesündigt haben, übriggelassen?" Da er [Gott] aber vor hundert Jahren die Prüfung dieser Generation begonnen hatte, zog er [die letzten] zwanzig ab. Die sieben Tage jedoch, die er noch zusätzlich gewährte, nachdem die Tiere [in die Arche] eingestiegen waren, sind wegen ihrer Wunderzeichen [als] mehr [anzusehen] als die zwanzig Jahre, die er ihnen wegnahm.
Im syrischen Text sind mit eckigen Klammern [] Textvarianten aus dem kritischen Apparat der Edition gekennzeichnet.
Die koranischen Noah-Erzählungen schildern Noah als einen Prediger, der seine Landsleute zur Umkehr bewegen soll; als diese ausbleibt, werden sie von Gott bestraft. Dieses Motiv findet sich ebenso in Ephrems Kommentar, der besagt, den Menschen seien 107 Jahre Zeit zur Umkehr und Buße gegeben worden, damit festgestellt würde, wer unter ihnen als gerecht angesehen werden könne. Sowohl die Mahnerrolle Noahs als auch der Aufschub, welcher den vorsintflutlichen Menschen zur Reue gewährt wird, sind Zusätze zur alttestamentlichen Sintflutgeschichte und finden sich nicht in Genesis 6. Letzteres Motiv ist dabei wohl Überlegungen zur Theodizee geschuldet: Gott wird als gerecht und nicht über die Maßen streng (im Sinne des Textes) dargestellt. Er gebietet nur Erfüllbares und gibt den Menschen noch einen Aufschub, damit diejenigen, die Buße tun, nicht (im Sinne des Textes) 'ungerecht' zu Tode kommen. Vgl. dazu auch TUK_0024 (Flavius Josephus, Jüdische Altertümer 1:74) und TUK_0056 (Babylonischer Talmud, Sanhedrin, 108a).
Ephrems Kommentare zu Genesis und Exodus gehören sicherlich zum edessenischen Spätwerk des syrischen Kirchenvaters und sind laut Tonneau in die Periode vor dem arianischen Einfluss in der Stadt zu datieren, also etwa zwischen 364 und 370 (Tonneau 1955: Bd. I, p. ii). Kremer stimmt dieser späten Datierung im Wesentlichen zu, sieht jedoch keine zwingende Beweise dafür, die Abfassungszeit unbedingt vor dem Eindringen der Arianer in Edessa anzusetzen (Kremer 2012: p. 97).