וַיהוָה אָמַר אֶל־אַבְרָם אַחֲרֵי הִפָּרֶד־לוֹט מֵעִמּוֹ שָׂא נָא עֵינֶיךָ וּרְאֵה מִן־הַמָּקוֹם אֲשֶׁר־אַתָּה שָׁם צָפֹנָה וָנֶגְבָּה וָקֵדְמָה וָיָמָּה : כִּי אֶת־כָּל־הָאָרֶץ אֲשֶׁר־אַתָּה רֹאֶה לְךָ אֶתְּנֶנָּה וּלְזַרְעֲךָ עַד־עוֹלָם : וְשַׂמְתִּי אֶת־זַרְעֲךָ כַּעֲפַר הָאָרֶץ אֲשֶׁר אִם־יוּכַל אִישׁ לִמְנוֹת אֶת־עֲפַר הָאָרֶץ גַּם־זַרְעֲךָ יִמָּנֶה : קוּם הִתְהַלֵּךְ בָּאָרֶץ לְאָרְכָּהּ וּלְרָחְבָּהּ כִּי לְךָ אֶתְּנֶנָּה : וַיֶּאֱהַל אַבְרָם וַיָּבֹא וַיֵּשֶׁב בְּאֵלֹנֵי מַמְרֵא אֲשֶׁר בְּחֶבְרוֹן וַיִּבֶן־שָׁם מִזְבֵּחַ לַיהוָה :
14 Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte, sprach der Herr zu Abram: Blick auf und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen. 15 Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben. 16 Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen kann, wird auch deine Nachkommen zählen können. 17 Mach dich auf, durchzieh das Land in seiner Länge und Breite; denn dir werde ich es geben. 18 Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder. Dort baute er dem Herrn einen Altar.
Im Koran (7:137) wird im Anschluss an den Auszug der Israeliten aus Ägypten unter Moses Führung die Erfüllung des "schönen Wortes deines Herren" (wa-tammat kalimatu rabbika al-ḥusnā ʿalā banī ʾIsrāʾīl) geschildert. Worin diese Erfüllung besteht, wird kurz davor gesagt: dem Volk wird das Land zum Erbe gegeben (wa-ʾauraṯnā l-qauma [...] mašriqa l-ʾarḍi wa-maġāribaha), das Gott gesegnet hat (allatī bāraknā fīhā). Es liegt nahe, in kalima ḥusnā das Versprechen aus der Hebräischen Bibel zu sehen, in dem Gott den Erzvätern zusichert, Palästina ihren Nachkommen zu geben (Speyer 1931: p. 348). Stellvertretend für die verschiedenen Bibelstellen sei hier das Versprechen Gottes an Abraham aus Genesis 13:14 f. zitiert, da die dort gebrauchten Worte Übereinstimmungen mit Q 7:137 aufweisen, insbesondere nehmen beide Texte Bezug auf Himmelsrichtungen (Speyer 1931: p. 348). Vgl. dazu aber auch die Verheißungen in Genesis 12:7,
15:18, 17:1-21, 24:7, 26:3, 48:4, Exodus 6:8, 32:13, Deuteronomium
8:7-11, wobei die Stellen aus Exodus und Deuteronomium Q 7:137 wiederum besonders
nahestehen, da sie ihren Kontext ebenfalls in der Wanderung der Israeliten haben. Anders als in der Bibel wird im Koran die Verheißung und Inbesitznahme des Landes jedoch nicht als Teil eines göttlichen Planes für Israel erzählt. Daß die Israeliten das gelobte Land von Gott erhalten, wird stattdessen als Belohnung für ihre Geduld gedeutet und kontrastiert darin mit dem Schicksal Pharaos und seines Volkes, deren Werke zur Strafe zerstört werden.