1 Ἄκουσον οὖν περὶ τῶν ἑπτα οὐρανῶν. ὁ κατώτερος διὰ τοῦτο στυγνότερός ἐστιν, ἐπειδὴ οὗτος ὁρᾷ πάσας ἀδικίας ἀνθρώπων. 2 ὁ δεύτερος ἔχει πῦρ, χιόνα, κρύσταλλον, ἕτοιμα εἰς ἡμέραν προστάγματος κυρίου ἐν τῇ δικαιοκρισίᾳ τοῦ θεοῦ · ἐν αὐτῷ εἰσι πάντα τὰ πνεύματα τῶν ἐπαγωγῶν εἰς ἐκδίκησιν τῶν ἀνόμων. 3 ἐν τῷ τρίτῳ εἰσὶν αἱ δυνάμεις τῶν παρεμβολῶν, οἱ ταχθέντες εἰς ἡμέραν κρίσεως ποιῆσαι ἐκδίκησιν ἐν τοῖς πνεύμασι τῆς πλάνης καὶ τοῦ Βελιάρ. οἱ δὲ εἰς τὸν τέταρτον ἐπάνω τούτων ἅγιοί εἰσιν · 4 ὅτι ἐν τῷ ἀνωτέρῳ πάντων καταλύει ἡ μεγάλη δόξα ἐν ἁγίῳ ἁγίων ὑπεράνω πάσης ἁγιότητος. 5 ἐν τῷ μετ' αὐτὸν οἱ ἄγγελοί εἰσι τοῦ προσώπου κυρίου, οἱ λειτουργοῦντες καὶ ἐξιλασκόμενοι πρὸς κύριον ἐπὶ πάσαις ταῖς ἀγνοίαις τῶν δικαίων. 6 προσφέρουσι δὲ κυρίῳ ὀσμὴν εὐωδίας λογικὴν καὶ ἀναίμακτον προσφοράν. 7 ἐν δὲ τῷ ὑποκάτω εἰσιν οἱ ἄγγελοι οἱ φέροντες τὰς ἀποκρίσεις τοῖς ἀγγέλοις τοῦ προσώπου κυρίου. 8 ἐν δὲ τῷ μετ' αὐτόν εἰσι θρόνοι, ἐξουσίαι, ἐν ᾧ ὕμνοι ἀεὶ τῷ θεῷ προσφέρονται.
3:1 Höre nun über die dir gezeigten Himmel! Der unterste erschien dir darum dunkel, weil er alle Ungerechtigkeit der Menschen sieht. 2 Und er hat Feuer, Schnee und Eis, zubereitet für den Tag des Gerichts, an (dem) Gott (sein) gerechtes Gericht (ausübt). In ihm sind alle Geister, die zur Vergeltung an den Menschen dienen. 3 Im zweiten (Himmel) sind die Mächte der Schlachtreihen, aufgestellt für den Tag des Gerichts, Vergeltung zu üben an den Geistern des Irrtums und an Beliar. Und über ihnen sind die Engel. 4 Im (Himmel) über allen verweilt die große Herrlickeit, hoch über jeder Heiligkeit. 5 Im nächsten (darunter) sind die Erzengel, die Dienst tun und zum Herrn Sühne darbringen für alle (unwissentlichen) Verfehlungen der Gerechten. 6 Sie bringen dem Herrn Wohlgeruch des Räucherwerks als ein vernünftiges und unblutiges Opfer dar. 7 In dem (Himmel) darunter sind Engel, die Antworten bringen den Engeln des Angesichts des Herrn. 8 Im nächsten (darunter) gelegenen (Himmel) sind Throne und Gewalten. In ihm werden beständig Hymnen Gott dargebracht.
Die genannten Koranstellen sprechen von sieben Himmeln (z.B. Q 78:12 sabʿan šidādan "sieben (Himmels)feste", Q 71:15 sabʿa samāwātin "sieben Himmel", Q 23:17 sabʿa ṭarāʾiqa "sieben Wege"). Sieben Himmel werden unter anderem auch im hier zitierten Testament Levis aus den Testamenten der zwölf Patriarchen erwähnt. Dort berichtet Levi seinen Söhnen, wie er in einer Vision die geöffneten Himmel sah und zum Priester erwählt wurde. Bei den sieben Himmeln handelt sich um eine in Antike und Spätantike weitverbreitete kosmologische Vorstellung (vgl. TUK_0885, TUK_0699, TUK_1121, TUK_1122, TUK_1123, TUK_1125), die laut Heinrich Speyer bereits in babylonischen Texten erwähnt wird (Speyer 1931: p. 11-13). Wayne Horowitz zufolge existieren aber keine direkten mesopotamischen Zeugnisse für diese Vorstellung, auch wenn einige sumerische Texte in diesem Sinn interpretiert werden können (Horowitz 1998: p. 208-220).
Bei den Testamenten der zwölf Patriarchen handelt es sich um eine pseudepigraphische Schrift, die dem hellenistischen Judentum zuzuordnen ist. Sie wurde mehrfach überarbeitet und erweitert, wobei der Grundstock vermutlich im 2. Jh. v. Chr. in Ägypten entstanden ist. Im 2. Jh. n. Chr. erfolgte schließlich noch eine christliche Redaktion. Im Aufbau orientieren sich die Testamente der zwölf Patriarchen an Genesis 49, wo Jakob vor seinem Tod seine Söhne versammelt, sie segnet und kurz das Schicksal jedes Stammes voraussagt. In den Testamenten sind es nun Jakobs zwölf Söhne selbst, die vor ihrem Tod ihren eigenen Söhnen ihre Lebensgeschichte erzählen, ihnen Mahnungen mit auf den Weg geben und die Zukuft des Stammes und ganz Israels vorhersagen. Dabei behandelte Themen sind das Liebesgebot, das Lob des Landmannes, die Vorrangstellung Levis und Judas sowie der Themenkomplex Sünde - Exil - Rückkehr. Die Testamente der zwölf Patriarchen wurden auf Griechisch verfasst; daneben existieren armenische und slawische Rezensionen. Außerdem gibt es Gemeinsamkeiten des Testament Levis mit in Qumran gefundenen Fragmenten der aramäischen Levi-Tradition. (vgl. dazu Becker 1980: p. 16-29)