13 Οὐ θέλομεν δὲ ὑμᾶς ἀγνοεῖν, ἀδελφοί, περὶ τῶν κοιμωμένων, ἵνα μὴ λυπῆσθε καθὼς καὶ οἱ λοιποὶ οἱ μὴ ἔχοντες ἐλπίδα. 14 εἰ γὰρ πιστεύομεν ὅτι Ἰησοῦς ἀπέθανεν καὶ ἀνέστη, οὕτως καὶ ὁ θεὸς τοὺς κοιμηθέντας διὰ τοῦ Ἰησοῦ ἄξει σὺν αὐτῷ. 15 Τοῦτο γὰρ ὑμῖν λέγομεν ἐν λόγῳ κυρίου, ὅτι ἡμεῖς οἱ ζῶντες οἱ περιλειπόμενοι εἰς τὴν παρουσίαν τοῦ κυρίου οὐ μὴ φθάσωμεν τοὺς κοιμηθέντας• 16 ὅτι αὐτὸς ὁ κύριος ἐν κελεύσματι, ἐν φωνῇ ἀρχαγγέλου καὶ ἐν σάλπιγγι θεοῦ, καταβήσεται ἀπ᾽ οὐρανοῦ καὶ οἱ νεκροὶ ἐν Χριστῷ ἀναστήσονται πρῶτον, 17 ἔπειτα ἡμεῖς οἱ ζῶντες οἱ περιλειπόμενοι ἅμα σὺν αὐτοῖς ἁρπαγησόμεθα ἐν νεφέλαις εἰς ἀπάντησιν τοῦ κυρίου εἰς ἀέρα• καὶ οὕτως πάντοτε σὺν κυρίῳ ἐσόμεθα. 18 Ὥστε παρακαλεῖτε ἀλλήλους ἐν τοῖς λόγοις τούτοις.
13 Brüder, wir wollen euch über die Verstorbenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben. 14 Wenn Jesus - und das ist unser Glaube - gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen. 15 Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die noch übrig sind, wenn der Herr kommt, werden den Verstorbenen nichts voraushaben. 16 Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; 17 dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen. Dann werden wir immer beim Herrn sein. 18 Tröstet also einander mit diesen Worten!
Zahlreiche Koranstellen sprechen davon, dass am Jüngsten Tag in die Posaune gestoßen wird (Q 6:73, 18:99, 20:102, 23:101, 27:87, 36:51, 39:68, 50:20, 69:13, 74:8, 78:18). Die Vorstellung steht der Johannes-Apokalypse (vgl. Offenbarung des Johannes 11:15; TUK_0123) nahe, wo allerdings von sieben Posaunenstößen die Rede ist, welche die verschiedenen Vorstadien des Jüngsten Gerichts ankündigen. Dass im Koran nur ein einziger Posaunenstoß vorausgesetzt wird, passt zu der allgemeinen Tendenz der koranischen Gerichtsschilderungen, den Jüngsten Tag als gänzlich unerwarteten, innerhalb eines einzigen Momentes über die Welt hereinbrechenden Abbruchs der Geschichte zu schildern und nicht als einen durch Vorzeichen eingeleiteten und damit für Menschen auch prinzipiell zu antizipierenden Prozess. Von einem einzigen Posaunenstoß scheint aber auch in 1 Thessaloniker 4:16 die Rede zu sein.Ein weiteres akustisches Signal mit endzeitlichem Hintergrund wird durch das als "Schrei" übersetzte Wort ṣaiḥa bezeichnet. Es wird im Zusammenhang mit den Straflegenden der Völker ʿĀd, Ṯamūd etc. gebraucht (Q 11:67, 11:94, 15:73, 15:83, 23:41, 29:40, 36:29, 36:49, 36:53, 38:15, 54:31, 63:4), kündigt aber in Sure 50:42 ähnlich wie der Posaunenstoß das Jüngste Gericht an. Ähnlich wird auch der Ausdruck zağra verwendet (Q 37:19, 79:13). Tor Andrae (Andræ 1926: p. 64) vermutet in Anlehnung an islamische Exegeten, dass auch hiermit der eschatologische Posaunenstoß gemeint sei. Allerdings erwecken zumindest Q 36:49.51 den Eindruck, als würde hier der "Schrei", der die Ungläubigen überkommen wird, von dem nachfolgenden Posaunenstoß unterschieden. Vgl. auch TUK_0533 (Jakob von Sarug): "Wundersam ist es zu sagen, wie durch eine Stimme die Erde bebt."