Πᾶσα φύσις ἀνθρωπίνη τριακονταετὴς ἀναστήσεται.
Jede menschliche Natur wird dreißigjährig auferstehen.
Die den Seligen im Koran verheißenen Gefährten/innen werden traditionell als "Altersgenossen/innen" (arab. ʾatrāb) aufgefasst. Im Hintergrund steht vielleicht die u.a. in der apokryphen griechischen Apokalypse des Johannes bezeugte Vorstellung, dass alle Paradiesbewohner das ideale Alter von 30 bzw. 33 Jahren aufweisen werden. In Kapitel 11 betont die Apokalypse das gleiche Aussehen und die Gleichaltrigkeit der Auferstehenden (πάντες ἀναστήσονται μιᾶς εἰδέας καὶ μιᾶς ἡλικίας). Allerdings lässt die Apokalypse Jesus die Auferstandenen als "Körperlose" (ἀσώματοι) beschreiben, die "weder heiraten noch verheiratet werden, sondern vielmehr sein werden wie Engel Gottes" (vgl. Matth 22:30 bzw. Mk 12:25). Auch az-Zamaḫšarī (gest. 1144) und andere Korankommentatoren bemerken, dass die Huris und ihre Partner 33 Jahre alt sind, vgl. auch TUK_0606.
Die Datierung dieser apokryphen Apokalypse, die Johannes dem Theologen oder Johannes von Patmos (1 Jh. n.Chr.) zugeschrieben wird, ist sehr umstritten. John Court geht von einer relativ frühen Entstehungszeit (Ende 4. Jh.) aus, Alice Whealey dagegen rechnet mit einer byzantinischen Komposition aus frühislamischer Zeit, bzw. aus der Periode des Ikonoklasmus (Court 2000: p. 23-65; Whealey 2002: p. 540). Einen sicheren terminus ante quem stellt eine Glosse aus dem 9. Jh. dar, in der die Apokalypse zitiert wird (Tischendorf 1866: p. xviii). Da jedoch keine explizite Bezüge auf die islamische Eroberung vorhanden sind, wie etwa in der Apokalypse des Pseudo-Methodios, ist eine Datierung vor dem 7. Jh. nicht auszuschließen. Eine genauere Eingrenzung der Entstehungszeit könnte erst durch die Untersuchung der griechischen und der arabischen Überlieferung geleistet werden. Trotz der problematischen Datierung ist jedoch anzunehmen, dass die Aussage über die Gleichaltrigkeit der Paradiesbewohner auf frühere Vorstellungen zurückgehen.