ויצא קין וגו' מאיכן יצא, ר' איבו אמר הפשיל דברים לאחוריו ויצא כגונב דעת העיליונים, ר' ברכיה בשם ר' אלעזר (אמר) יצא כמפריס כמרמא בבוראו, ר' חננא בר יצחק אמר יצא שמח כמה דתימר יוצא לקראתך וראך ושמח בלבו, פגע בו אדם אמר לו מה נעשה בדינך, אמר לו עשיתי תשובה ופישרתי, התחיל אדם מטפיח על פניו כך היא כח התשובה ולא הייתי יודע, מיד עמד ואמר מזמור שיר ליום השבת טוב להודות לי"י
"Kain ging hinweg vom Ewigen." (Genesis 4:16) Wohin ging er? Nach R. Ibo warf er die Worte hinter sich (d.i. er beachtete sie nicht) und ging fort wie einer, welcher den Höchsten täuschen wollte. Nach R. Berachja im Namen des R. Eleasar bar R. Simeon ging er wie einer mit geteilten Hufen [wie das Schwein, das vorgibt, ein erlaubtes Tier zu sein] und wie einer, der seinen Schöpfer betrügt, hinweg. Nach R. Chanina bar R. Jizchak ging er fröhlich hinweg, wie in der Schrift steht: "Er bricht gerade auf und wird dir begegnen. Wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen." (Exodus 4:14) Da begegnete ihm Adam und fragte ihn: Was ist aus deiner Rechtssache geworden? Kain antwortete: Ich habe Buße getan und in Folge dessen bin ich freigesprochen worden. Da fing Adam an, sein Gesicht zu schlagen (vor Freude) und sprach: Also so groß ist die Kraft der Buße, das habe ich nicht gewußt! Sofort stand der erste Mensch auf und sang Psalm 92:1.
Q 5:27-31 berichtet, wie Kain seinen Bruder Abel tötet. Die koranische Version der Erzählung ähnelt in ihren Grundzügen der Geschichte aus dem Buch Genesis (vgl. TUK_0295), weist aber noch einige zusätzliche Elemente auf, so etwa die Reue Kains (wa-ʾaṣbaḥa min an-nādimīn). Wenngleich man vielleicht Genesis 4:13 ("Zu groß ist meine Schuld, als dass ich sie tragen könnte") in diesem Sinne deuten könnte, so findet sich die Vorstellung von Kains Reue explizit erst in späterer Literatur, etwa im hier zitierten Text aus Genesis Rabba, oder auch in Leviticus Rabba 10:5, Deuteronomium Rabba 8:1 (Interpretation von Gen 4:13) und Pesiqta de Rab Kahana 25.
Joseph Witztum zufolge bezeichnet die Wurzel n-d-m (anders als t-w-b) allerdings weniger echte Reue, sondern eher das Bedauern, das man aufgrund der negativen Konsequenzen der eigenen Handlung empfindet (Witztum 2011: p. 136-138). Die Parallele zwischen Q 5:31 und den oben genannten rabbinischen Quellen ist also möglicherweise weniger eng als etwa Heinrich Speyer und William St. Clair Tisdall annehmen (Speyer 1931: p. 87, St.Clair Tisdall 1905: p. 63).