1 Εστιν δὲ πίστις ἐλπιζομένων ὑπόστασις, πραγμάτων ἔλεγχος οὐ βλεπομένων. 2 ἐν ταύτῃ γὰρ ἐμαρτυρήθησαν οἱ πρεσβύτεροι. 3 Πίστει νοοῦμεν κατηρτίσθαι τοὺς αἰῶνας ῥήματι θεοῦ, εἰς τὸ μὴ ἐκ φαινομένων τὸ βλεπόμενον γεγονέναι. 4 Πίστει πλείονα θυσίαν Ἅβελ παρὰ Κάϊν προσήνεγκεν τῷ θεῷ, δι᾽ἧς ἐμαρτυρήθη εἶναι δίκαιος, μαρτυροῦντος ἐπὶ τοῖς δώροις αὐτοῦ τοῦ θεοῦ, καὶ δι᾽αὐτῆς ἀποθανὼν ἔτι λαλεῖ.
1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. 2 Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein ruhmvolles Zeugnis erhalten. 3 Aufgrund des Glaubens erkennen wir, daß die Welt durch Gottes Wort erschaffen worden und daß so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist. 4 Aufgrund des Glaubens brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch diesen Glauben erhielt er das Zeugnis, daß er gerecht war, da Gott es bei seinen Opfergaben bezeugte, und durch den Glauben redet Abel noch, obwohl er tot ist.
Die Geschichte von Kain und Abel, wie sie in Q 5:27-31 erzählt wird, ähnelt in ihren Grundzügen der entsprechenden Geschichte in Genesis 4:1-16 (vgl. TUK_0295), weist aber auch einige Unterschiede dazu auf, wie etwa die Erwähnung eines Raben, der Kain die Bestattung lehrt, oder die Wiedergabe einer Unterhaltung zwischen Kain und Abel. Der in Genesis 4:4-7 bereits angelegte Gegensatz zwischen Kain und Abel wurde in der späteren Tradition, so auch im hier zitierten Hebräerbrief, weiter ausgestaltet und interpretiert. Der Koran weist ebenfallst die Gegenüberstellung von Kain und Abel als ungläubig – gläubig, ungerecht – gerecht auf. So erinnert die Aussage Abels im Koran (5:27): "Gott nimmt nur von den Gottesfürchtigen an" (ʾinnamā yataqabbalu llāhu mina l-muttaqīna) an die in Hebräer 11:4 gegebene Interpretation. Ähnliches findet sich auch in 1 Joh 3:12 sowie bei Aphrahat (vgl. TUK_0827).