τνβʹ Ὀλυμπιάς. Ἰνδ. αʹ. ιηʹ. μετὰ ὑπ. Ἡρακλείου Αὐγούστου τὸ ιζʹ. Καὶ ἀπὸ κβʹ καὶ αὐτῆς τοῦ ἰανουαρίου μηνὸς γράφεται, τῆς βασιλείας Ἡρακλείου νέου Κωνσταντίνου ἔτος ιϛʹ. Τῷ ιηʹ ἔτει τῆς βασιλείας Ἡρακλείου καὶ μετὰ ὑπατείας ιζʹ καὶ ιϛʹ ἔτει τῆς βασιλείας Ἡρακλείου νέου Κωνσταντίνου τοῦ αὐτοῦ υἱοῦ, τῇ ιεʹ τοῦ μαΐου μηνός, ἰνδικτιῶνος αʹ, ἡμέρᾳ πρώτῃ, αὐτῇ τῇ ἁγίᾳ Πεντηκοστῇ, ἀνεγνώσθησαν ἀποκρίσεις ἐπ’ ἄμβωνος ἐν τῇ ἁγιωτάτῃ μεγάλῃ ἐκκλησίᾳ, σταλεῖσαι ἐκ τῶν ἀνατολικῶν μερῶν ὑπὸ Ἡρακλείου τοῦ εὐσεβεστάτου ἡμῶν βασιλέως, δηλοῦσαι τὴν πτῶσιν Χοσδρόου καὶ τὴν ἀναγόρευσιν Σειροίου τοῦ Περσῶν βασιλέως, αἵτινες ἔχουσιν οὕτως. Ἀλαλάξατε τῷ θεῷ πᾶσα ἡ γῆ, δουλεύσατε τῷ κυρίῳ ἐν εὐφροσύνῃ, εἰσέλθατε ἐνώπιον αὐτοῦ ἐν ἀγαλλιάσει, καὶ γνῶτε ὅτι κύριος αὐτός ἐστιν ὁ θεός. αὐτὸς ἐποίησεν ἡμᾶς καὶ οὐχ ἡμεῖς. ἡμεῖς δὲ λαὸς αὐτοῦ ἐσμεν καὶ πρόβατα νομῆς αὐτοῦ. εἰσέλθατε εἰς τὰς αὐλὰς αὐτοῦ ἐν ὕμνοις καὶ ἐξομολογεῖσθε αὐτῷ. αἰνεῖτε τὸ ὄνομα αὐτοῦ, ὅτι Χριστὸς κύριος, εἰς τὸν αἰῶνα τὸ ἔλεος αὐτοῦ, ἕως γενεᾶς καὶ γενεᾶς ἡ ἀλήθεια αὐτοῦ. εὐφρανθήτωσαν οἱ οὐρανοὶ καὶ ἀγαλλιάσθω ἡ γῆ καὶ τερφθήτω ἡ θάλασσα καὶ πάντα τὰ ἐν αὐτοῖς. καὶ πάντες οἱ χριστιανοὶ αἰνοῦντες καὶ δοξολογοῦντες εὐχαριστήσωμεν τῷ μόνῳ θεῷ, χαίροντες ἐπὶ τῷ ἁγίῳ αὐτοῦ ὀνόματι χαρὰν μεγάλην. ἔπεσεν γὰρ ὁ ὑπερήφανος καὶ θεομάχος Χοσρόης. ἔπεσεν καὶ ἐπτωματίσθη εἰς τὰ καταχθόνια, καὶ ἐξωλοθρεύθη ἐκ γῆς τὸ μνημόσυνον αὐτοῦ ὁ ὑπεραιρόμενος καὶ λαλήσας ἀδικίαν ἐν ὑπερηφανίᾳ καὶ ἐξουδενώσει κατὰ τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ τοῦ ἀληθινοῦ θεοῦ καὶ τῆς ἀχράντου μητρὸς αὐτοῦ τῆς εὐλογημένης δεσποίνης ἡμῶν θεοτόκου καὶ ἀειπαρθένου Μαρίας, ἀπώλετο ὁ ἀσεβὴς μετ’ ἠχοῦς. ἐπέστρεψεν ὁ πόνος αὐτοῦ ἐπὶ τὴν κεφαλὴν αὐτοῦ. καὶ ἐπὶ τὴν κορυφὴν αὐτοῦ κατέβη ἡ ἀδικία αὐτοῦ.
Die 352. Olympiade. Indiktion 1, Jahr 18, nach dem 17. Konsulat des Heraklios Augustus, und ab einschließlich dem 22. Januar wird es als das 16. Jahr der Herrschaft des Heraklios II Konstantin verzeichnet.
Im 18. Regierungsjahr des Heraklios, im 17. Jahr nach dem Konsulat, im 16. Regierungsjahr seines Sohnes Heraklios II Konstantin, am 15. Mai, Indiktion 1, am Pfingstsonntag, wurden aus dem Ambo der allheiligen und großen Kirche [in Konstantinopel] die Sendschreiben vorgelesen, die von unserem frömmsten Kaiser Heraklios aus den östlichen Gebieten versandt wurden und die den Fall des Ḫūsrō und die Proklamation des Široē als Kaiser der Perser verkündeten. Sie lasen folgendermaßen: "Jauchzt dem Herrn, alle (Bewohner der) Erde, dient dem Herrn mit Freude, kommt herein vor ihn mit Jubel! Erkennt: Der Herr, er ist Gott; er hat uns gemacht und nicht wir (selbst), wir sind sein Volk und die Schafe seiner Weide. Kommt herein in Seine Vorhöfe mit Lobliedern und preist Ihn, lobt seinen Namen, denn Christus ist Herr, (bis) in Ewigkeit (währt) sein Erbarmen und bis Generation um Generation seine Wahrheit (Psa 99,1-5, LXX). Und wir, alle Christen, lasst uns mit Gesang und Lobpreisung dem einen Gott danken und uns über seinen heiligen Namen mit großen Freude erfreuen. Denn der hochmütige und gegen Gott kämpfende Ḫūsrō ist gefallen. Er ist gefallen und ins Unterirdische gestürzt, sein Andenken wurde von der Erde getilgt; er der erhöht war und mit Stolz Unrechtes und Verächtliches gegen unseren Herrn Jesus Christus, den wahren Gott, und gegen seine reine Mutter, unsere gesegnete Herrin, die Gottesgebärerin und immerwährende Jungfrau Maria gesagt hat; zu Grunde gegangen ist er mit lautem Geräusch. Seine Mühe kehrte gegen ihn und seine Ungerechtigkeit fiel auf seinen Kopf."
In dem Eintrag für das Jahr 628 berichtet das Chronicon Paschale über Herakleios’ Sieg über Chosrau II, der dem langen byzantinisch-sasanidischen Krieg (602-628) ein Ende setzte. Das Chronicon zitiert dabei wörtlich aus einem Sendschreiben (ἀπόκρισις), das von Kaiser Herakleios noch während des Feldzugs in Persien nach Konstantinopel geschickt wurde um dort in der "großen Kirche" (d.h. in der Agia Sophia) feierlich vorgelesen zu werden. Das Sendschreiben beginnt mit einem leicht veränderten Zitat aus Psalm 99 (LXX), in dem die Freude über den Sieg und der Gott gebührende Dank dafür zum Ausdruck gebracht werden. Äußerst bemerkenswert in dem Psalmenzitat ist die sonst in der byzantinischen Literatur nicht belegte Änderung der Formel χρηστὸς κύριος ("gütig ist der Herr") in Vers 4 zu Χριστὸς κύριος ("Christus ist Herr"). Diese Bekenntnis der Göttlichkeit Christi ist, neben anderen Elementen in dem Sendschreiben (wie die Bezeichnung "Gottes Volk") , ein deutliches Zeichen dafür, dass für die Byzantiner der Sieg über die Perser (mit der anschließenden Rückeroberung des wahren Kreuzes) synonym mit dem Sieg des christlichen Glaubens über das Heidentum der Sasaniden war. So erklärt sich auch, wieso Široēs Machtergreifung (als Kavad II), die der Chronist beiläufig erwähnt (τὴν ἀναγόρευσιν Σειροίου τοῦ Περσῶν βασιλέως), im Sendschreiben selbst verschwiegen wird. Stattdessen wird der Sturz des "stolzen und gegen Gott kämpfenden Chosrau" (ὁ ὑπερήφανος καὶ θεομάχος Χοσρόης) theologisch begründet und als eine göttliche Strafe für seine Blasphemien beschrieben.
Der Nachdruck, mit dem Herakleios’ Sendschreiben die Freude aller Christen über den Sieg gegen die Perser äußert, steht offenbar in engem Zusammenhang mit dem Beginn der Sūrat ar-rūm (Q 30), wo gerade im Kontext der früheren Niederlage der Römer/Byzantiner in Q 30:2-3 (siehe TUK_1508) die Freude der "Gläubigen" (al-muʾminūn) über ihren endgültigen Sieg (wa-yaumaʾiḏin yafraḥu l-muʾminūn, "und an jenem Tag werden sich die Gläubigen freuen") hervorgehoben wird.
Wie diese enge Entsprechung zwischen dem Sendschreiben des Herakleios und dem Koran zu erklären ist, bleibt allerdings umstritten. Der Ausdruck in Q 30:4 fī biḍʿi sinīn "innerhalb von einigen Jahren" wird in der Tafsīrliteratur zumeist als eine Zeitspanne unter 10 Jahren, bzw. Zwischen 3 und 9 Jahren, interpretiert (siehe z.B. Ṭabarī). Wenn man 622 n. Chr./1 AH als Beginn der byzantinischen Gegenoffensive in Kleinasien ansetzt (dazu Howard-Johnston 1999), so kam der Sieg der Byzantiner tatsächlich innerhalb von 6-7 Jahren (in 628-629). Auf Grundlage dieser genauen Entsprechung gehen die meisten Forscher für Q 30:2-7 (neustens Tesei 2018) von einem klassischen Fall eines vaticinium ex eventu aus und legen damit das Jahr 628-9 als terminus post quem für die Entstehung der 30. Sure fest. Formale und inhaltliche Kriterien sprechen jedoch dafür, dass Q 30 (zusammen mit anderen Suren die auf die politischen Ereignisse der Zeit Bezug nehmen) allerdings in der spätmittelmekkanischen Periode zu datieren wäre, also kurz vor 622 (siehe dazu den Kommentar zur Stelle).
Das Chronicon Paschale (die "Osterchronik") ist eine anonyme frühbyzantinische Chronik, die aus biblischer Perspektive die Weltgeschichte von der Erschaffung der Welt (berechnet auf 5509 v. Chr.) bis zum Jahr 630 n. Chr. darstellt. Der Name der Chronik leitet sich von dem besonderen Interesse des Verfassers für die Berechnung des Osterfestes (und für Chronologie im Allgemeinen) ab. Die Darstellung der alt- und neutestamentlichen Geschichte wird dabei mit der "säkularen" griechischen, römischen und byzantinischen Geschichte verknüpft, wobei das Chronicon für die ersten christlichen Jahrhunderte auch Material aus früheren Geschichtswerken integriert (insbesondere Eusebios von Cäsareas Kirchengeschichte und die Weltchronik des Johannes Malalas, 6. Jh.).
Obwohl das Chronicon fast keine Auswirkung auf die spätere byzantinische Historiographie hatte (der Text ist in einer einzigen Handschrift aus byzantinischer Zeit und in späten Kopien aus dem 16.-18. Jh. erhalten), ist das Werk von zentraler Bedeutung für unser Verständnis der politischen Ereignisse des frühen 7. Jahrhunderts in Byzanz. Mit zahlreichen Auszügen aus Dokumenten erster Hand (z.B. der Augenzeugenbericht der Patriarchatskanzlei über den Awareneinfall, oder die Feldzugberichte und Sendschreiben des Heraklios), ist das Chronicon die Hauptquelle für den byzantinisch-sassanidischen Krieg und die einzige zeitgenössische Quelle für die Belagerung Konstantinopels durch die Awaren im Jahr 626.
Zum Verständnis des Korans tragen vor allem die Einträge der Chronik zu den Jahren 614 und 628 bei, da diese in engem Bezug zu der in Q 30:2-6 erwähnten Niederlage und dem Sieg der Byzantiner gegen die Sassaniden stehen (siehe Howard-Johnston 2010: 37-58).
Die bislang einzige Ausgabe des griechischen Textes wurde 1832 in Bonn veröffentlicht (Dindorf 1832) und ist aus philologischer Sicht problematisch. Michael und Mary Whitby gaben 1989 eine englische Übersetzung des letzten, für die Spätantike relevanten, Teils der Chronik (284-628 n. Chr.) heraus (Whitby und Whitby 1989, zweite Auflage 2007). Eine neue kritische Ausgabe wird zur Zeit von Christian Gastgeber (Wien) vorbereitet (siehe Projektbeschreibung hier). Vgl. auch die aus diesem Projekt hervorgegangenen Studien zum Chronicon: Juhász 2015, Juhász 2015a, Juhász 2019, Gastgeber 2015, Gastgeber 2019.
Olympiad 352
[Year 628] Indiction 1, year 18, the 17th post-consulship of Heraclius Augustus. And from 22nd inclusive of the month January it is recorded as year 16 of the reign of Heraclius II Constantine. In the 18th year of the reign of Heraclius, and post-consulship 17, and in year 16 of the reign of Heraclius II Constantine his son, on the 15th of the month May, indiction 1, a Sunday, at the holy Pentecost itself, from the ambo in the most holy Great Church were read out dispatches which had been sent from the eastern regions by Heraclius our most pious emperor, which announced the fall of Chosroes and the proclamation of Siroe as the Persian king. They were as follows: "Let all the earth raise a cry to God; serve the Lord in gladness, enter into His presence in exultation, and recognize that God is Lord indeed. It is he who has made us and not we ourselves. We are his people and sheep of his pasture. Enter into his courts with hymns and give thanks to him. Praise his name because Christ is Lord, his mercy is unto eternity, his truth for generation upon generation. Let the heavens be joyful and the earth exult and the sea be glad, and all that is in them." And let all we Christians, praising and glorifying, give thanks to the one God, rejoycing with great joy in his holy name. For fallen is the arrogant Chosroes, opponent of God. He is fallen and cast down to the depths of the earth, and his memory is utterly exterminated from earth; he who was exalted and spoke injustice in arrogance and contempt against our Lord Jesus Christ the true God and his undefiled Mother, our blessed Lady, Mother of God and ever-Virgin Mary, perished is the profaner with a resounding noise. His labour has turned back upon his head, and upon his brow has his injustice descended.