ܗܳܟܢܐ ܟܬܒ ܗܘܐ ܠܗ ܕܝܫܘܥ ܠܡ ܡܫܝܚܐ ܒܪܢܫܐ ܗܼܘܐ ܕܐܬܒܪܝ ܡܿܢ ܒܨܒܝܢܐ ܕܬܠܝܬܝܘܬܐ ܩܕܝܫܬܐ ܒܡܪܝܡ ܒܬܘܠܬܐ ܩܕܝܫܬܐ ܐܝܟܢܐ ܕܐܬܒܪܝ ܐܕܡ ܡܢ ܐܪܥܐ ܕܠܐ ܙܘܘܓܐ ܡܛܠ ܕܫܪܐ ܗܘܐ ܒܗ ܒܙܒܢ ܙܒܢ ܐܠܗܐ ܡܠܬܐ ܐܝܟܢܐ ܕܒܚܕ ܡܢ ܢܒ̈ܝܐ ܩܕܝ̈ܫܐ ܘܠܐ ܠܢ ܠܡ ܕܢܦܪܫ ܘܢܬܠ ܕܝܠ̈ܝܬܐ ܠܟܠܚܕ ܡܢܗܘܢ ܕܟܝܢ̈ܐ ܗܢܘ ܕܝܢ ܒܛܢܐ ܘܝܠܕܐ ܘܥܡܕܐ ܘܟܠܗܿ ܡܕܒܪܢܘܬܐ ܠܗܿܘ ܒܪܢܫܐ ܕܡܢ ܡܪܝܡ ܐܬܝܠܕ ܘܚܝ̈ܠܐ ܘܐܬܘ̈ܬܐ ܘܬܕܡܪ̈ܬܐ ܘܓܒܪ̈ܘܬܐ ܕܗܘ ܡܠܬܐ ܐܠܗܐ ܕܥܡܪ ܗܘܐ ܒܗ ܒܙܒܢ ܙܒܢ. ܗܕܐ ܗܝ ܗܝܡ̄ ܕܪܘܫܥܐ ܕܫܕܪ ܬܐܘܕܘܪܘܣ ܠܢܣܛܘܪ ܘܫܠܡܘ ܬܪܝܗܘܢ ܠܚܕ ܨܒܝܢܐ
Folgendermaßen schrieb er [Theodor von Mopsuestia an Nestorius]: Jesus, d. h. der Messias, war ein Mensch, welcher geschaffen wurde durch den Willen der Heiligen Dreifaltigkeit, und zwar in der Heiligen Jungfrau Maria, so wie auch Adam geschaffen wurde, also aus Erde und nicht durch sexuelle Vereinigung, weil in ihm, von Zeit zu Zeit, Gott, das Wort, verweilte, so wie auch bei einem der heiligen Propheten. Wir müssen also fürwahr unterscheiden und jeder einzelnen der Naturen spezifische Eigenschaften zuordnen. D.h. die Schwangerschaft und Geburt, die Taufe und alle äußeren Lebensumstände eben jenem Menschen, der von Maria geboren wurde, und die Kräfte, Zeichen, Wunder und Heldentaten, dem Wort, Gott, welches von Zeit zu Zeit in ihm wohnte." Dies ist die schändliche Lehre, welche Theodorus an Nestorius schickte. Beide kamen in dieser Meinung überein.
Philoxenos' Referat der christologischen Ansichten seines Gegners Theodor von Mopsuestia (c. 350-428) enthält wie die Koranstelle einen Vergleich zwischen der Erschaffung Adams und Jesu "aus Erde" (syr. men ʾarʿā, arab. min turābin) durch einen göttlichen Willensakt. Bemerkenswert ist dabei, dass Theodor nach Angaben des Philoxenos den Bezug zwischen Adam und Jesus nicht, wie andere christliche Schriften, mit typologischen Mitteln entwickelt (Jesus als neuer Adam, der den Sündenfall Adams rückgängig macht), sondern dass jeweils die Modalität ihrer Erschaffung - aus Erde und durch unmittelbares göttliches Fiat - im Vordergrund steht. Die Präsenz von christologischen Themen in einem Brief an einem lakhmidischen Phylarchen von al-Ḥīra ist um so bedeutender, als sie das Interesse der arabischsprachigen Eliten der Spätantike für die theologischen Dispute der Zeit bezeugt.
Die hier vorgeschlagene Datierung des Briefes richtet sich nach Vaschalde 1902: p. 30.