ܘܗܝܕܝܢ ܗܘܐ ܡܠܟܐ ܠܟܗܢ̈ܐ. ܘܐܡܪܘ ܢܥܒܕ ܐܦ̈ܝ ܬܪܥܐ ܠܬܪܥܐ ܕܗܝܟܠܐ ܕܡܪܝܐ. ܘܐܡܪ ܪܒܟܗ̈ܢܐ ܩܪܘ ܠܝ ܬܡܢܐ ܒܬܘ̈ܠܬܐ ܡܢ ܫܒܛܐ ܕܒܝܬ ܕܘܝܕ. ܕܕܟ̈ܝܢ ܘܩܕܝ̈ܫܢ ܠܡܪܝܐ. ܘܐܙܠܘ ܕܚ̈ܫܐ ܘܥܩܒܘ ܘܐܫܟܚܘ ܫܒܥ. ܘܐܬܕܟܪܘ ܟܗ̈ܢܐ ܠܡܪܝܡ ܛܠܝܬܐ ܕܕܟܝܐ ܗ̱ܝ ܠܐܠܗܐ. ܘܐܙܠܘ ܕܚܫ̈ܐ ܘܐܝܬܝܘܗ̇ ܠܗܝܟܠܐ. ܘܐܡܪܘ ܟܗܢ̈ܐ ܢܪܡܐ ܦܣ̈ܐ ܕܐܝܕܐ ܡܛܐ ܠܗ̇ ܕܬܥܙܘܠܝ̱ ܕܗܒܐ. ܘܐܝܕܐ ܐܝܡܝܐܢܛܘܢ. ܘܐܝܕܐ ܙܚܘܪܝܬܐ. ܘܐܝܕܐ ܒܘܨܐ. ܘܐܝܕܐ ܫܐܪܝܐ. ܘܐܝܕܐ ܬܘܠܥܐ. ܘܐܝܕܐ ܐܪܓܘܢܐ. ܘܡܛܐ ܠܡܪܝܡ ܐܪܓܘܢܐ ܘܙܚܘܪܝܬܐ ܘܫܩܠܬ ܘܐܙܠܬ ܠܒܝܬܗ̇. ܒܗܘ ܕܝܢ ܙܒܢܐ ܕܐܫܬܬܩ ܗܘܐ ܙܟܪܝܐ. ܡܪܝܡ ܕܝܢ ܫܩܠܬ ܙܚܘܪܝܬܐ ܘܥܙܠܐ ܗܘܬ ܘܒܚܕ ܝܘܡ̈ܝܢ ܢܣܒܬ ܩܘܠܬܐ ܘܐܙܠܬ ܠܡܡܠܐ ܡܝ̈ܐ. ܘܩܠܐ ܐܫܬܡܥ ܠܗ̇ ܕܐܡܪ ܫܠܡܠܟܝ̱ ܦܐܝܬܐ ܡܪܝܐ ܥܡܟܝ̱ ܒܪܝܟܬ ܒܢ̈ܫܐ. ܘܚܝܪܐ ܠܝܡܝܢܐ ܘܠܣܡܠܐ ܕܬܚܙܐ ܡܢ ܐܝܟܐ ܐܫܬܡܥ ܠܗ̇ ܩܠܐ ܗܘ ܘܠܐ ܐ̱ܢܫ ܚܙܬ. ܗܝ ܕܝܢ ܗܦܟܬ ܘܥܠܬ ܠܒܝܬܗ̇ ܟܕ ܪܬܝܬܐ. ܘܐܢܝܚܬ ܩܘܠܬܗ̇. ܘܢܣܒܬ ܐܪܓܘܢܐ ܘܢܦܨܐ ܗܘܬ. ܘܟܕ ܗܝ ܗܟܢܐ ܡܠܐܟܐ ܕܡܪܝܐ ܩܡ ܩܕܡܝܗ̇ ܘܐܡܪ ܠܗ̇܆ ܠܐ ܬܕܚܠܝܢ ܡܪܝܡ܆ ܗܐ ܓܝܪ ܐܫܟܚܬܝ̱ ܛܝܒܘܬܐ ܩܕܡ ܡܪܐ ܟܠ ܬܒܛܢܝܢ ܡܢ ܡܠܬܐ. ܗܝ ܕܝܢ ܟܕ ܫܡܥܬ ܡܬܚܫܒܐ ܗܘܬ ܒܢܦܫܗ̇ ܘܐܡܪܐ܆ ܐܢ ܒܛܢܐ ܐܢܐ ܘܝܠܕܐ ܐ̱ܢܐ ܐܝܟ ܕܝ̈ܠܕܢ ܢ̈ܫܐ܆ ܟܠܗܝܢ ܕܘܡܪܐ ܗܘ ܪܒܐ. ܡܠܐܟܗ ܕܡܪܝܐ ܐܫܬܠܚ ܠܘܬܗ̇ ܘܐܡܪ ܠܗ̇܆ ܠܐ ܗܟܢܐ ܡܪܝܡ ܐܠܐ ܚܝܠܗ ܕܥܠܝܐ ܢܐܓܢ ܥܠܝܟܝ̱ ܘܡܛܠ ܗܢܐ ܗܘ ܕܡܬܝܠܕ ܒܟܝ̱ ܩܕܝܫܐ ܗ̱ܘ ܘܒܪܗ ܕܥܠܝܐ ܢܬܩܪܐ. ܘܢܬܠ ܠܗ ܡܪܝܐ ܐܠܗܐ ܟܘܪܣܝܗ ܕܕܘܝܕ ܐܒܘܗܝ ܘܢܡܠܟ ܥܠ ܒܝܬܗ ܕܝܥܩܘܒ ܠܥܠܡܝܢ. ܘܬܩܪܝܢ ܫܡܗ ܝܫܘܥ ܗܘ ܓܝܪ ܢܦܪܩܝܘܗܝ ܠܥܠܡܐ ܡܢ ܚܛܗ̈ܐ. ܘܐܡܪܬ ܡܪܝܡ ܗܐ ܐܢܐ ܐܡܬܗ ܕܡܪܟ ܢܗܘܐ ܠܝ ܐܝܟ ܡܠܬܟ. ܘܥܙܠܐ ܗܘܬ ܐܪܓܘܢܐ ܘܐܘܒܠܬܗ ܠܘܬ ܖ̈ܒܝ ܟܗܢ̈ܐ ܘܒܪܟܘܗ̇ ܘܐܡܪܘ ܠܗ̇ ܡܪܝܡ ܢܘܪܒ ܡܪܝܐ ܫܡܟܝ̱ ܘܬܗܘܝܢ ܡܒܪܟܬܐ ܒܢ̈ܫܐ ܒܟܠܗܝܢ ܫܖ̈ܒܬܐ ܕܐܪܥܐ. ܘܐܬܡܠܝܬ ܫܠܡܐ ܘܚܕܘܬܐ ܘܐܙܠܬ ܠܘܬ ܐܠܝܫܒܥ ܘܢܩܫܬ ܒܬܪܥܐ. ܟܕ ܫܡܥܬ ܐܠܝܫܒܥ ܡܚܕܐ ܫܕܬ ܥܪܒܠܐ ܕܐܚܝܕܐ ܗܘܬ ܘܩܡܬ ܦܬܚܬ ܠܗ̇ ܘܒܪܟܬܗ̇ ܐܠܝܫܒܥ ܘܐܡܪܬ ܡܢܘ ܥܒܕ ܠܝ ܕܐܡܗ ܕܡܪܝ ܬܐܬܐ ܠܘܬܝ. ܗܐ ܓܝܪ ܡܢ ܕܡܠܠܬܝ܉ ܕܨ ܥܘܠܐ ܒܟܪܣܝ̱. ܡܪܝܡ ܕܝܢ ܛܥܬ ܐܢܝܢ ܠܡ̈ܠܘܗܝ ܕܓܒܪܐܝܠ ܗܢܝܢ ܕܡܠܠ ܥܡܗ̇. ܘܚܪܬ ܒܫܡܝܐ ܘܐܡܪܬ ܡܢ ܐܢܐ ܕܟܠܗܝܢ ܒܖ̈ܝܬܐ ܝܗ̈ܒܢ ܠܝ ܛܘܒܐ. ܘܗܘܬ ܠܘܬ ܐܠܝܫܒܥ ܝܖ̈ܚܐ ܬܠܬܐ. ܘܝܘܡܐ ܡܢ ܚܒܪܗ ܟܪܣܗ̇ ܪܒܝܐ ܗܘܬ ܘܝܪܒܐ ܘܕܚܠܬ ܡܪܝܡ ܘܐܬܬ ܠܒܝܬܗ̇. ܘܡܛܫܝܐ ܗܘܬ ܢܦܫܗ̇ ܡܢ ܕܒܝܬ ܐܝܣܪܐܝܠ. ܐܝܬܝܗ̇ ܗܘܬ ܕܝܢ ܒܪܬ ܬܪܬܥܣܖ̈ܐ (ܬܠܬܥܣܖ̈ܐ) ܫܢ̈ܝܢ ܟܕ ܗܘ̈ܝ ܠܗ̇ ܐ̱ܖ̈ܙܐ ܗܠܝܢ.
Dann berieten sich die Priester. Sie sagten: "Machen wir einen Vorhang für den Eingang des Tempels des Herrn." Und der Hohepriester sagte: "Ruft mir acht Jungfrauen aus dem Stamm des Hauses Davids, die rein und heilig sind, für den Herrn." Und die Soldaten [Tempelwächter] gingen und suchten und fanden sieben. Die Priester erinnerten sich an das Mädchen Maria, das rein war für Gott. Und die Soldaten gingen und brachten sie zum Tempel. Die Priester sagten: "Lasst uns das Los werfen, welche ein goldenes [Gewand] nähen soll und welche ein blutrotes, welche ein scharlachrotes, welche eins aus weißem Leinen, und welche ein seidenes, welche ein karmesinrotes, und welche ein purpurnes. Und Maria fielen das purpurne und das scharlachrote Gewand zu, und sie nahm den Stoff und ging nach Hause. In dieser Zeit verstummte Zacharias [vgl. Q 3:41 sowie 19:10.11]. Nun nahm Maria den scharlachroten Stoff und nähte ihn [zu einem Gewand].An einem Tag nahm sie einen Krug, um ihn mit Wasser zu füllen. Und sie hörte eine Stimme, die sagte: "Gegrüßet seist du, Reine, der Herr ist mit dir, Gesegnete unter den Frauen." Und sie schaute nach rechts und nach links, um zu sehen, woher sie diese Stimme gehört hatte, sah aber niemanden. Sie kehrte daher um und ging aufgeregt in ihr Haus und leerte ihren Krug. Darauf nahm sie das scharlachrote Gewand und klopfte es aus. Als sie das tat, stand ein Engel des Herrn vor ihr und sagte zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade gefunden vor dem Allmächtigen. Du wirst schwanger werden vom Wort." Als sie dies hörte, überlegte sie für sich und sagte: "Wenn ich schwanger werde und gebäre wie Frauen gebären, ist das ein großes Wunder." Ein Engel des Herrn wurde nochmal zu ihr gesandt und sagte zu ihr: "Nicht auf diese Weise, Maria, sondern die Kraft des Höchsten wird über dich kommen, denn er, der von dir geboren werden wird, ist heilig und wird der Sohn des Höchsten genannt werden. Und der Herr wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben und er wird über das Haus Jakob regieren in Ewigkeit. Und du wirst ihm den Namen Jesus geben, und er wird die Welt von Sünden befreien." Und Maria sagte: "Siehe, ich diene dem Herrn, und es soll mir geschehen, wie du sagst [vgl. Q 3:45-48, 19:17-21]." Und sie nahm das Stoffstück und brachte es zum Hohepriester. Er segnete sie und sagte zu ihr: "Der Herr erhöhe deinen Namen und du seist gesegnet unter den Frauen von allen Generationen der Welt." Und sie war erfüllt von Frieden und Freude. Sie ging zu Elisabeth und klopfte an ihre Tür. Als Elisabeth dies hörte, warf sie sofort das Sieb weg, das sie festhielt, stand auf und öffnete ihr. Elisabeth segnete sie und sagte: "Wer hat dies für mich getan, dass die Mutter meines Herrn zu mir gekommen ist. Seitdem du gesprochen hast, trat das Kind in meinem Schoß." Maria aber vergaß diese Worte, die Gabriel mit ihr gesprochen hatte. Sie schaute zum Himmel und sagte: "Wer bin ich, dass alle Welten mir Lob geben?" Und sie blieb drei Monate bei Elisabeth. Und von Tag zu Tag wuchs ihr Schoß und wurde größer. Maria hatte Angst und kam nach Hause. Und sie versteckte sich vor den Israeliten [vgl. Q 19:16]. Sie war zwölf [Var.: dreizehn] Jahre alt, als ihr diese Geheimnisse geschahen.
Dieser Abschnitt der syrischen Lebensgeschichte der Gottesmutter Maria schließt unmittelbar an TUK_0038 an (zur syrischen Textüberlieferung im Allgemeinen vgl. Anmerkung in TUK_0034) und entspricht Abschnitt 10 und 11 des griechischen Protevangeliums Jacobi (TUK_0426). In Q 003:044 wird ein Werfen von Losstäbchen (ʾaqlām) erwähnt. In der syrischen Marienerzählung ist sogar an zwei Stellen von einem Losverfahren die Rede: (1) in dem hier zitierten Teil, ausgelost wird, wer den Vorhang des Tempels (ʾapay tarʿā) mit welchem Stoff weben soll, und (2) unmittelbar zuvor, vgl. TUK_0038, als das Los geworfen wird, um Mariens Vormund auszusuchen. Im Koran wird offenbar auf das Auslosen von Marias Vormund angespielt (TUK_0038), da es heißt, dass sie "ihre Losstäbchen warfen, wer von ihnen Maria in Obhut nehmen solle" (yulqūna ʾaqlāmahum ʾayyuhum yakfulu Maryama). Dafür, dass auch eine Anspielung auf das Auslosen der von den Jungfrauen zu nähenden Gewänder vorliegt, könnte sprechen, dass die Anspielung auf die ʾaqlām im Zusammenhang mit der Engelsverheißung steht, was auch für das im vorliegenden Text geschilderte Auslosen der Tempelgewänder gilt: Während ihrer Arbeit an den Gewändern erscheint Maria der Engel, eine Szene die sowohl in Sure 3 als auch in Sure 19 erzählt wird.
Im Hinblick auf einen möglichen Bezug zwischen den genannten Koranstellen und dem vorliegenden Text lassen sich noch weitere Beobachtungen machen:(1) Der syrische Text enthält vor der Engelserscheinung einen kurzen Verweis auf das Verstummen des Zacharias (Lukas 1:5-25, TUK_0225). Im Koran wird die Zacharias-Geschichte ausführlicher behandelt (Q 003:038-041, Q 019:001-011), doch gehen sowohl die koranischen Zacharias-Perikopen als auch die knappe Anspielung darauf im syrischen Text unmittelbar der an Maria gerichteten Verkündigung voran. (2) Von Interesse ist außerdem, dass beide Texte die Schwangerschaft Marias mit einem Vorhang in Verbindung bringen, der jedoch an unterschiedlichen Stellen im Handlungsgang erscheint und jeweils eine verschiedene Funktion hat: In der Lebensgeschichte der Gottesmutter Maria (wie auch im Protevangelium Jacobi) stellt das Weben des kostbaren Vorhangs für den Tempel den Rahmen der Verkündigungsszene dar; im Koran hingegen zieht sich Maria an einen "östlichen Ort" (makān šarqī) zurück, worauf gesagt wird, dass sie einen Vorhang (ḥiǧāb) nahm, um sich vor ihren Angehörigen (ʾahlihā) zu verbergen.
Sowohl in der syrischen als auch in der koranischen Überlieferung wird Mariens Schwangerschaft als Verfehlung in den Augen ihrer Umgebung gewertet (siehe Ende des hier zitierten Textabschnitts).