ቡሩክ፡ አንተ፡ እግዚኦ፡ ጻድቅ፡ አምላኮሙ፡ ለዓለማት፡ ወኪያከ፡ ይባርክ፡ እምኵሉ፡ ትውልደ፡ ሰብእ፡ የሀብከ፡ ወልድየ፡ ፍኖተ፡ ጽድቅ፡ ወለዘርእከ፡ ይክሥት፡ ጽድቀ።
15 Gesegnet seist du, gerechter Herr und Gott der Ewigkeiten [oder: Welten]. Und dich [Jakob] soll er segnen aus allen Menschengeschlechtern. Er soll dir geben, mein Sohn, den Weg der Gerechtigkeit, und deinem Samen soll er Gerechtigkeit öffnen.
Die äthiopische Formulierung ʾamlākomu la-ʿālamāt aus dem Gebet Rebekkas im Buch der Jubiläen erinnert an arabisch rabb al-ʿālamīn. Ausführlich zu rabb al-ʿālamīn siehe TUK_0349. Vgl. auch Henoch 1:4 (TUK_0906) und Jub 25:23 (ʾəgziʾa ʿālam; äthiopisch ʾəgziʾ "Herr" entspricht dem arabischen rabb ("Herr") genauer als ʾamlāk ("Gott")).
Das Buch der Jubiläen präsentiert sich als die Sinaioffenbarung an Moses, die ihm durch Engel vermittelt wird. Teil dieser Offenbarung sind nach dem Verständnis des Jubiläenbuches nicht nur die Gesetze, sondern auch der Pentateuch, der hier neu erzählt, bzw. unter einer bestimmten Zielsetzung interpretiert wird. Als Trägerkreis lässt sich eine antihellenistische priesterliche Reformgruppe identifizieren, die mit den Asidäern und der kurz darauf entstehenden Qumrangruppe in historischer Verbindung steht. Ziel des Jubiläenbuches ist die Bewahrung der Identität und kultischen Integrität Israels, wobei der Einhaltung des Kalenders und des Sabbats, sowie dem Zusammenhalt der Familie eine besondere Rolle zukommt, was in den Vätergeschichten exemplarisch dargestellt wird. Ursprünglich wurde das Jubiläenbuch auf Hebräisch verfasst; so sind alle in Qumran gefundenen Fragmente hebräisch. Später wurde das Buch auch im Christentum rezipiert, wovon Fragmente in verschiedenen Sprachen (lateinisch; eine anonyme syrische Chronik; Zitate bei griechischen Schriftstellern) zeugen. Vollständig erhalten ist das Buch der Jubiläen dagegen nur in der äthiopischen Übersetzung; wahrscheinlich dadurch bedingt, dass es bis heute Teil des Kanons der äthiopischen Kirche ist, während es in anderen christlichen Konfessionen und im Judentum heute kaum mehr eine Rolle spielt (Vgl. dazu Berger 1981: p. 279-300).