1 Ταῦτα ἀγαπητοί οὐ μόνον ὑμᾶς νουθετοῦντες ἐπιστέλλομεν ἀλλὰ καὶ ἑαυτοὺς ὑπομιμνήσκοντες ἐν γὰρ τῷ αὐτῷ ἐσμὲν σκάμματι καὶ ὁ αὐτὸς ἡμῖν ἀγὼν ἐπίκειται 2 διὸ ἀπολίπωμεν τὰς κενὰς καὶ ματαίας φροντίδας καὶ ἔλθωμεν ἐπὶ τὸν εὐκλεῆ καὶ σεμνὸν τῆς παραδόσεως ἡμῶν κανόνα 3 καὶ ἴδωμεν τί καλὸν καὶ τί τερπνὸν καὶ τί προσδεκτόν ἐνώπιον τοῦ ποιήσαντος ἡμᾶς 4 ἀτενίσωμεν εἰς τὸ αἷμα τοῦ Χριστοῦ καὶ γνῶμεν ὡς ἔστιν τίμιον τῷ πατρὶ αὐτοῦ ὅτι διὰ τὴν ἡμετέραν σωτηρίαν ἐκχυθὲν παντὶ τῷ κόσμῳ μετανοίας χάριν ὑπήνεγκεν 5 διέλθωμεν εἰς τὰς γενεὰς πάσας καὶ καταμάθωμεν ὅτι ἐν γενεᾷ καὶ γενεᾷ μετανοίας τόπον ἔδωκεν ὁ δεσπότης τοῖς βουλομένοις ἐπιστραφῆναι ἐπ᾽ αὐτόν 6 Νῶε ἐκήρυξεν μετάνοιαν καὶ οἱ ὑπακούσαντες ἐσώθησαν 7 Ἰωνᾶς Νινευΐταις καταστροφὴν ἐκήρυξεν οἱ δὲ μετανοήσαντες ἐπὶ τοῖς ἁμαρτήμασιν αὐτῶν ἐξιλάσαντο τὸν θεὸν ἱκετεύσαντες καὶ ἔλαβον σωτηρίαν καὶ περ ἀλλότριοι τοῦ θεοῦ ὄντες
1. Dies, meine Geliebten, schreiben wir nicht nur zu eurer Ermahnung, sondern auch zu unserer eigenen Beherzigung; wir befinden uns ja auf demselben Kampfplatz, und der gleiche Kampf ist uns auferlegt. 2. Deshalb wollen wir die leeren und eitlen Sorgen aufgeben und wollen uns zuwenden der ruhmvollen und heiligen Regel der uns übergebenen Lehre, 3. und wollen sehen, was schön, erfreulich und angenehm ist in den Augen unseres Schöpfers. 4. Wir wollen hinblicken auf das Blut Christi und erkennen, wie kostbar es auch Gott seinem Vater ist, weil es, wegen unseres Heiles vergossen, der ganzen Welt die Gnade der Reue gebracht hat. 5. Lasset uns alle Geschlechter durchwandeln und erkennen, daß der Herr einem jeden Geschlechte Gelegenheit zur Buße gab, allen, die sich zu ihm bekehren wollten. 6. Noah predigte Buße, und die auf ihn hörten, wurden gerettet. 7. Jonas kündigte den Niniviten ihren Untergang an; sie taten Buße für ihre Sünden, versöhnten durch Gebet ihren Gott und erlangten Rettung, obwohl sie nicht zum Volke Gottes gehörten.
Auch in diesem Text erscheint Noah wie im Koran als eine Predigergestalt (vgl. die übrigen Datenbankeinträge zu den obigen Koranstellen). Eine weitere spezifische Übereinstimmung ist, wie auch in anderen nachbiblischen Traditionen (rabbinisch, ostkirchlich; verschiedene Beispiele bei Speyer 1931: p. 94-95), die Betonung der Möglichkeit zur Umkehr für die Zeitgenossen Noahs. Seine Warnerfunktion ist damit verknüpft.
Beim 1. Clemensbrief handelt es sich um einen ca. 100 n.Chr.
entstandenen Brief der römischen an die korinthische Gemeinde. Seit der
zweiten Hälfte des 2. Jh. wird er Clemens von Rom zugeschrieben, der der
römischen Bischofsliste zufolge der dritte Nachfolger des Petrus
gewesen sein soll. Anlaß für die Abfassung ist die Absetzung von
Amtsträgern in der korinthischen Gemeinde, wozu der Brief Stellung
bezieht. Zu den im Brief behandelten Themen gehören die kosmische
Ordnung, weltliche Gewalt, Gastfreundschaft, Buße und die Auferstehung.
Wie Eusebius bezeugt, wurde der 1. Clemensbrief auch im Gottesdienst
gelesen. (Zum Clemensbrief vgl. Powell 1981: p. 113-120; Schöllgen 1994: Spalte 1230-1231).