ወውእቱ፡ ዐጠነ፡ ዕጣነ፡ ምሴተ፡ መቅደስ፡ ዘይሰጠው፡ ቅድመ፡ እግዚአብሔር፡ በደብረ፡ ቀትር። እስመ፡ አርባዕቱ፡ መካን፡ በዲበ፡ ምድር፡ ለእግዚአብሔር፡ ገነተ፡ ኤዶም፡ ወደብረ፡ ጽባሕ፡ ወዝደብር፡ ዘሀሎከ፡ አንተ፡ ውስቴቱ፡ ደብረ፡ ሲና፡ ዮም፡ ወደብረ፡ ጽዮን፡ ይትቄደስ፡ በፍጥረት፡ ሐዳስ፡ ለቅዳሴ፡ ምድር፡ በእንተዝ፡ ትትቄደስ፡ ምድር፡ እምኵሉ፡ አበሳ፡ ወእምርኵሳ፡ በትውልደ፡ ዓለም።
25 Und er [Henoch] brannte ein Räucheropfer ab des Abends im Heiligtum, das angenommen wurde vor dem Herrn auf dem Berg des Mittags. 26 Denn vier Orte auf der Erde gehören dem Herrn: Der Garten Eden und der Berg des Morgens und dieser Berg, auf dem du [Moses] heute bist, der Berg Sinai, und der Berg Sion wird geheiligt werden in der neuen Schöpfung zur Heiligung der Erde. Deswegen wird die Erde von aller Unreinheit und von aller Sünde geheiligt werden in den Generationen der Welt.
In Q 95:2 ist der Sinai Teil des einleitenden Schwures. Q 23:20 spricht vom Ölbaum, der auf dem Sinai wächst. Die genannten Koranstellen haben dabei keinen speziellen Bezug zum Jubiläenbuch, sondern der angegebene Text soll lediglich als Beispiel dienen, das die Vorstellung vom Berg Sinai als sakral konnotiertem Ort illustriert (vgl. auch Jub 8:19).
Das Buch der Jubiläen präsentiert sich als die Sinaioffenbarung an Moses, die ihm durch Engel vermittelt wird. Teil dieser Offenbarung sind nach dem Verständnis des Jubiläenbuches nicht nur die Gesetze, sondern auch der Pentateuch, der hier neu erzählt, bzw. unter einer bestimmten Zielsetzung interpretiert wird. Als Trägerkreis lässt sich eine antihellenistische priesterliche Reformgruppe identifizieren, die mit den Asidäern und der kurz darauf entstehenden Qumrangruppe in historischer Verbindung steht. Ziel des Jubiläenbuches ist die Bewahrung der Identität und kultischen Integrität Israels, wobei der Einhaltung des Kalenders und des Sabbats, sowie dem Zusammenhalt der Familie eine besondere Rolle zukommt, was in den Vätergeschichten exemplarisch dargestellt wird. Ursprünglich wurde das Jubiläenbuch auf Hebräisch verfasst; so sind alle in Qumran gefundenen Fragmente hebräisch. Später wurde das Buch auch im Christentum rezipiert, wovon Fragmente in verschiedenen Sprachen (lateinisch; eine anonyme syrische Chronik; Zitate bei griechischen Schriftstellern) zeugen. Vollständig erhalten ist das Buch der Jubiläen dagegen nur in der äthiopischen Übersetzung; wahrscheinlich dadurch bedingt, dass es bis heute Teil des Kanons der äthiopischen Kirche ist, während es in anderen christlichen Konfessionen und im Judentum heute kaum mehr eine Rolle spielt. (Vgl. dazu Berger 1981: p. 279-300).