١ أَقِلِّي عَلَيَّ اللَوْمَ يَا بِنْتَ مَنْذِرِ وَنَامِي وَإِنْ لَمْ تَشْتَهِي النَّوْمَ فَٱسْهَرِ
٢ ذَرِينِي وَنَفْسِي أُمَّ حُسَّانَ إِنَّنِي بِهَا قَبْلَ أَنْ لا أَمْلِكَ البَيْعَ مُشْتَرِي
٣ أَحَادِيثَ تَبْقَى وَالفَتَى غَيْرُ خَالِدٍ إِذَا هُوَ أَمْسَى هَامَةً فَوْقَ صَيِّرِ
٤ تُجَاوِبُ أَحْجَارَ الكِنَاسِ وَتَشْتَكِي إِلَى كُلِّ مَعْرُوفٍ رَأَتْهُ وَمُنْكَرِ
٥ ذِرِينِي أُطَوِّفْ فِي البِلادِ لَعَلَّنِي أُخَلِّيكِ أَوْ أُغْنِيكِ عَنْ سُوءِ مَحْضَرِ
1. Tadele mich nicht so sehr, o Tochter Munḏirs. Schlafe, oder, wenn du nicht schlafen möchtest, so wache.
2. Lass mich allein, Umm Ḥussān, denn bevor ich es nicht mehr kann, will ich erwerben
3. bleibenden Ruhm. Und ein junger Mann bleibt nicht ewig jung, er wird zu einem Gespenst über einem Grab,
4. das die Steine von al-Kinās wiederhallen lässt und das sich gegegenüber jedem Bekannten und Unbekannten, den es sieht, beklagt.
5. Lass mich frei im Lande umherziehen, so dass ich dich frei und unabhängig von dem Übel machen kann, dich uneingeladen einstellen zu müssen.
Die Hauptbedeutung von laʿalla ist "vielleicht". Fleisch ordnet sie beispielsweise neben rubbamā in die Kategorie der Dubitativpartikeln und schreibt ihr eine Nuance des Befürchtens bzw. des Erhoffens zu (vgl. Fleisch 1990). Im vorliegenden Gedicht dient laʿalla jedoch vornehmlich als Konjunktion der Einleitung eines Konsekutivsatzes und wäre somit besser mit "so dass" bzw. "auf dass" zu übersetzen. Ein solcher Gebrauch ist auch im Koran zu verzeichnen, wo beispielsweise Q 51:49 besser mit "auf dass ihr euch mahnen lasst" zu übersetzen wäre als mit "vielleicht lasst ihr euch ermahnen". Davon zu unterscheiden sind Fälle, in denen auch im Koran laʿalla besser mit "vielleicht" wiederzugeben ist, wie beispielsweise in Q 80:3, wo das vorausgehende "wer weiß" gefolgt von "so dass" wenig Sinn ergeben würde. Dort ist die Übersetzung vorzuziehen: "Wer weiß, vielleicht läutert er sich".