וְעַתָּה כֹּה־אָמַר יְהוָה בֹּרַאֲךָ יַעֲקֹב וְיֹצֶרְךָ יִשְׂרָאֵל אַל־תִּירָא כִּי גְאַלְתִּיךָ קָרָאתִי בְשִׁמְךָ לִי־אָתָּה : כִּי־תַעֲבֹר בַּמַּיִם אִתְּךָ־אָנִי וּבַנְּהָרוֹת לֹא יִשְׁטְפוּךָ כִּי־תֵלֵךְ בְּמוֹ־אֵשׁ לֹא תִכָּוֶה וְלֶהָבָה לֹא תִבְעַר־בָּךְ : כִּי אֲנִי יְהוָה אֱלֹהֶיךָ קְדוֹשׁ יִשְׂרָאֵל מוֹשִׁיעֶךָ נָתַתִּי כָפְרְךָ מִצְרַיִם כּוּשׁ וּסְבָא תַּחְת :
1 Jetzt aber - so spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich geformt hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir. 2 Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen. 3 Denn ich, der Herr, bin dein Gott, ich, der Heilige Israels, bin dein Retter. Ich gebe Ägypten als Kaufpreis für dich, Kusch und Seba gebe ich für dich.
Koranisch bāriʾ (in Q 2:54 mit Suffix; Q 57:22 verwendet nicht das Partizip, sondern das finite Verb nabraʾu) entspricht hebräisch bōrēʾ, das ebenfalls mit einem Possessivsuffix auftritt (so in Jesaja 43:1, ebenso Kohelet 12:1). Da die Wurzel b-r-ʾ im Arabischen sonst semantisch nicht mit "erschaffen, hervorbringen" zusammenhängt, ist bāriʾ im Sinne von "Schöpfer" wohl als auf dem Hebräischen fußende Lehnbedeutung anzusehen, die wahrscheinlich aramäisch vermittelt ist (vgl. aram. bry, "erschaffen", von Gott gesagt). Dazu passt, dass die Wurzel in medinensischen Suren auftaucht, also wohl in jüdischer Umgebung und alternativ für mekkanisch ḫāliq bzw. fāṭir steht. 'Alternativ' bedeutet allerdings nicht, dass die Begriffe komplett austauschbar sind. In koranisch bāriʾ mag das hebr. bōrē, aram. bārē (bzw. im Emphaticus bāryā, auch nach dem Bildetyp qāṭūl syr. bārō/ūyā) formal und kontextuell mitschwingen. Ḫāliq und fāṭir haben ihrerseits ihre spezifische Färbung, jenes ist ein allgemeineres Wort für 'erschaffen', dieses wohl letztlich (mit formeller Angleichung an arabischen Bildetyp fāʿil) ein Lehnwort aus dem Äthiopischen faṭāri (vgl. dazu Jeffery 1938: p. 75f., 221). Zudem findet sich die Wurzel brʾ auch im Sabäischen, wo sie "bauen, erbauen" bedeutet und, in monotheistischem Kontext, auch "erschaffen" (Gott).