369 ܫܡܥ ܝܘܣܦ ܘܐܚܕܗ ܓܘܢܚܐ ܥܠ ܡܕܡ ܕܫܡܥ ܡܢܗ̇ ܡܪܝܡ ܚܘܣ ܥܠ ܠܫܢܟܝ ܠܐ ܬܓܕܦܝܢ ܥܠ ܐܠܗܐ
373 ܣ̇ܦܩ ܠܢ ܪܘܫܥܗ ܕܒܝܬܢ ܕܠܐ ܢܘܣܦ ܥܠ ܓܘܕܦܢ ܘܐܢܗܘ ܕܐܢܐ ܐܫܪܬܟܝ ܡ̇ܢ ܡܢ ܥܡܐ ܡܫܪ ܠܟܝ
377 ܕܐܠܗܐ ܫܪܐ ܒܓܘ ܟܪܣܟܝ ܘܡ̇ܢܘ ܡܨܐ ܘܡܗܝܡܢ ܠܟܝ ܕܠܘ ܡܢ ܙܘܘܓܐ ܗܘ ܒܛܢܟܝ ܠܝ ܘܝܐ ܡܛܠܬܟܝ
381 ܕܓܘܢܚܐ ܪܒܐ ܡܛܢܝ ܝܘܡܢ ܘܣܝܒܬܝ ܢܦܫܟܝ ܘܩܢܘܡܟܝ ܘܐܚܝܕܝܢ ܠܝ ܨܘܖ̈ܢܐ ܥܠ ܡܕܡ ܕܡܠܠ ܦܘܡܟܝ
385 ܐܢ ܡܪܝܡ ܐܝܕܐ ܐܢܬܬܐ ܒܛܢܬ ܡܡܬܘܡ ܒܒܬܘ̈ܠܝܗ̇ ܡܢ ܐܠܦܟܝ ܗܢ ܝܘܠܦܢܐ ܘܠܐ ܡܨܐ ܠܒܐ ܡܣܝܟ ܠܗ
389 ܓܒܪܟܝ ܠܐ ܨܒ̣ܝܬ ܕܬܦܪܣܝܢ ܘܒܐܠܗܐ ܫ̣ܕܝܬ ܨܘܚܝܬܐ ܫܬܘܩ ܠܟܝ ܡܢ ܫܪܒܐ ܕܐܪܡܝܬܝ ܘܣܒܝ ܓܒܪܟܝ [ܘܙܠܝ ܒܫܠܡܐ]
393 ܒܟܬ ܡܪܝܡ ܕܚܙܬ ܒܟܝܗ ܕܝܘܣܦ ܟܐܢܐ ܘܙܕܝܩܐ ܘܒܚܫܐ ܘܒܟܪܝܘܬܐ ܫܪܝܬ ܕܗܟܢ ܬܐܡܪܝ ܠܗ
397 ܠܐ ܡܪܝܐ ܕܐܝܬ ܒܫܡܝܐ ܠܐ ܝ̇ܕܥܢܝ ܡܘܢ ܐܡܪ ܠܟ ܚܕܐ ܒܠܚܘܕ ܡܦܝܣܐ ܐܢܐ ܠܟ ܟ̇ܬܪ ܠܝ ܕܠܐ ܪܘܥܡܐ
401 ܘܫܡܥ ܡ̈ܠܝ ܢܝܚܐܝܬ ܐܘ ܡܪܝ ܝܘܣܦ ܙܕܝܩܐ ܩܪܝ ܠܢ̈ܫܐ ܚܟܝ̈ܡܬܐ ܚ̈ܙܝܢ ܠܝ ܒ̈ܥܝܕܝܗܝܢ
405 ܘܐܢ ܠܗܠܝܢ ܠܐ ܡܫܪ ܐܢܬ ܐܫܩܢܝ ܡ̈ܝܐ ܕܒܘܚܪܢܐ ܫܡܥܝܢܝ ܡܪܝ ܐܡ̇ܪ ܩܘܕܡ ܐܡܪܐ ܒܬܘܠܬܐ ܠܛܘܒܢܐ
409 ܕܢܛܝܪܐ ܐܢܐ ܒܒ̈ܬܘܠܝ ܐܠܗܝ ܣ̇ܗܕ ܒܫܡܝܐ ܘܐܝܟ ܝܘܡܐ ܕܡܢ ܟܪܣܗ̇ ܕܐܡܝ ܚܬܝܡܐ ܐܢܐ ܘܢܛܝܪܐ ܐܢܐ
413 ܘܐܢ ܡܛܠ ܒܛܢܐ ܡܥܩܒܬ ܬܐ ܐܬܢܐ ܠܟ ܕܟܬܝ̈ܒܢ ܐܢ ܝܘܣܦ ܡܢ ܐܬܢܩܦ ܠܐܪܥܐ ܘܝܠܕܬܗ ܠܐܕܡ
417 ܘܠܐܝܠܢܐ ܡܢ ܐܙܕܘܓ ܘܝܠܕ ܐܡܪܐ ܚܠܦ ܐܝܣܚܩ ܟܐܦܐ ܬܘܒ ܐܝܟܢ ܝܠܕܬ ܢܗܖ̈ܘܬܐ ܒܐܫܝܡܘܢ
421 ܦܟܐ ܕܚܡܪܐ ܐܝܟܢ ܐܪܕܝ ܡ̈ܝܐ ܨܝܕ ܫܡܫܘܢ ܐܢ ܡܪܝ ܝܘܣܦ ܠܐ ܫܡܝܥ ܠܟ ܕܐܦܪܥ ܚܘܛܪܐ ܨܝܕ ܐܗܪܘܢ
425 ܘܡܢ ܒܬܪ ܕܚܡܐ ܘܝܒܫ ܐܬܪܓܝ ܘܥܒܕ ܛܖ̈ܦܐ ܘܟܠܗܘܢ ܖ̈ܐܙܐ ܕܐܫܬܡܫܘ ܪܐܙܗ ܕܡܫܝܚܐ ܫܡܫܘ
369 Joseph hörte es und Schrecken ergriff ihn über das, was er von ihr gehört hatte. „Maria, habe Mitleid mit deiner Zunge! Schmähe nicht Gott!
373 Es genügt das Vergehen unseres Hauses. Fügen wir nicht auch noch unsre Lästerung hinzu! Und wenn ich dir glaube, wer aus dem Volk wird dir glauben,
377 daß Gott in deinem Schoß Wohnung nahm? Und wer wird dir glauben können, daß deine Leibesfrucht nicht aus geschlechtlicher Verbindung stammt? Wehe mir deinetwegen,
381 denn Schreckliches kam über mich heute, und du hast dich selber befleckt. Schwindel erfaßt mich über dem, was dein Mund gesprochen hat.
385 Fürwahr, Maria, welche Frau hat jemals in ihrer Jungfräulichkeit empfangen? Wer hat dich das gelehrt? Das Herz kann es nicht fassen.
389 Du wolltest deinen Mann nicht bloßstellen, und so warfst du auf Gott die Lästerung. Hör auf mit der Erzählung, die du begonnen hast, nimm deinen Mann und geh in Frieden!“
393 Es weinte Maria, da sie Joseph weinen sah, den gerechten und rechtschaffenen, und in Leid und Schmerz begann sie so zu ihm zu sprechen:
397 „Nein, beim Herrn, der im Himmel ist, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Nur um eins will ich dich bitten: warte zu ohne Murren,
401 und höre ruhig meine Worte! O mein Herr, Joseph, Gerechter, rufe die Hebammen herbei, die nach ihrer Gewohnheit mich untersuchen sollen.
405 Und wenn du diesen nicht glaubst, dann gib mir das Fluchwasser!“ „Höre mich, mein Herr, ich will vor dir sprechen,“ spricht die Jungfrau zu dem Seligen.
409 „Daß ich eine unberührte Jungfrau bin, bezeugt mein Gott im Himmel. Wie am Tag, da ich aus dem Schoß meiner Mutter (hervorging), bin ich versiegelt und bewahrt.
413 "Und wenn du wegen der Leibesfrucht nachforschest, so komm, ich will dir anführen, was geschrieben steht! Sieh, Joseph, wer verband sich mit der Erde, daß sie Adam gebar?
417 Und wer mit dem Strauch, daß er den Widder an Stelle von Isaak trug? Ferner, wie brachte der Fels Ströme zu Tage in der Wüste?
421 Der Eselskinnbacken, wie ließ er Wasser fließen zur Zeit Samsons? Sieh, Joseph, mein Herr, hast du nicht gehört, daß der Stab sproßte zur Zeit Aarons,
425 und nachdem er verdorrt und vertrocknet war, (wieder) frisch wurde und Blätter trug? Und alle Symbole, die geschahen, sie schufen das Symbol Christi.“
[Übersetzung von D. Kiltz [Verse 427-428]: Alle die geheimnisvollen Zeichen, welche gottesdienstlich vorgetragen wurden, tragen das Mysterium Christi vor."]
Wenn Maria in Q 19:28 als "Schwester Aarons" bezeichnet wird, so muss dies nicht auf eine Verwechslung von Maria mit Mirjam, der Schwester Mosis und Aarons, zurückgehen, sondern kann auch die Assoziation Marias mit dem aaronidischen Priestergeschlecht, dem sie der Tradition nach entstammt, reflektieren. Maria wird weitergehend auch typologisch mit dem Aaronstab assoziiert. Dies kommt in der Passage von Ephrem zum Ausdruck, in der Maria zu Josef spricht, der aufgrund ihrer Schwangerschaft an ihrer Jungfräulichkeit zweifelt: Der in Numeri 17 erwähnte Stab Aarons erblüht von Neuem, weil Jesus Christus als Nachfolger der aaronidischen Priesterschaft gilt. Die Symbolik bezieht sich außerdem auf die jungfräuliche Geburt, da der Stab ohne Wasser und Erde austreibt, Jesus ohne natürliche Befruchtung, d.h. ohne Samen, geboren wird. Siehe auch TUK_0037.
Für die Datierung der pseudephremischen Lehrgedichte über die Gottesmutter, siehe Anm. zu TUK_0044.