13:1 Καὶ ἐγένετο <αὐτῇ> Ϛ’ μήν, καὶ ἰδοὺ ἦλθεν Ἰωσὴφ ἀπὸ τῶν οἰκοδομῶν αὐτοῦ καὶ εἰσῆλθεν ἐν τῷ οἴκῳ καὶ εὕρεν αὐτὴν ὠγκωμένην. Καὶ ἔτυψεν τὸ πρόσωπον αὐτοῦ καὶ ἔρριψεν αὑτὸν χαμαὶ ἐπὶ τὸν σάκκον καὶ ἔκλαυσεν πικρῶς λέγων・ «Ποίῳ προσώπῳ <ἀ>τενίσω πρὸς Κύριον τὸν Θεόν; Τί ἄρα εὔξωμαι περὶ αὐτῆς; Ὅτι παρθένον παρέλαβον ἐκ ναοῦ Κυρίου τοῦ Θεοῦ καὶ οὐκ ἐφύλαξα αὐτήν. Τίς ὁ θηρεύσας με; Τίς τὸ προνηρὸν τοῦτο ἐποίησεν ἐν τῷ οἴκῳ μου; <Τίς ᾐχμαλώτευσε τὴν παρθένον ἀπ’ ἐμοῦ> καὶ ἐμίανεν αὐτήν; Μήτι ἐν ἐμοὶ ἀνεκεφαλαιώθη <ἡ> ἱστορία <τοῦ Ἀδάμ>; Ὥσπερ γὰρ Ἀδὰμ ἦν ἐν τῇ ὥρᾳ τῆς δοξολογίας αὐτοῦ καὶ ἦλθεν ὁ ὄφις καὶ εὕρεν τὴν Εὔαν μόνην καὶ ἐξηπάτησεν αὐτὴν καὶ ἐμίανεν αὐτήν, οὕτως κἀμοὶ συνέβη.» 2 Καὶ [καὶ] ἀνέστη Ἰωσὴφ ἀπὸ τοῦ σάκκου καὶ ἐκάλεσεν αὐτὴν καὶ εἶπεν αὐτῇ・ «Μεμελημένη Θεῷ, τί τοῦτο ἐποίησας; Ἐπελάθου Κυρίου τοῦ Θεοῦ σου; Τί ἐταπείνωσας τὴν ψυχήν σου, ἡ ἀνατρεφεῖσα εἰς τὰ ἅγια τῶν ἁγίων καὶ τροφὴν λαμβάνουσα ἐκ χειρὸς ἀγγέλου;» 3 Ἡ δὲ ἔκλαυσεν πικρῶς λέγουσα καθότι «Καθαρά εἰμι ἐγὼ καὶ ἄνδρα οὐ γινώσκω.» Καὶ εἶπεν αὐτῇ Ἰωσήφ・ «Πόθεν οὖν τοῦτό ἐστιν ἐν τῇ γαστρί σου;» Ἡ δὲ εἶπεν・ «Ζῇ Κύριος ὁ Θεός μου καθότι οὐ γινώσκω πόθεν ἐστὶν ἐν ἐμοί.»
14:1 Καὶ ἐφοβήθη ὁ Ἰωσὴφ σφόδρα καὶ ἠρέμησεν ἐξ αὐτῆς, διαλογιζόμενος αὐτὴν τί ποιήσει. Καὶ εἶπεν Ἰωσήφ・ «Ἐὰν αὐτῆς κρύψω τὸ ἁμάρτημα, εὑρεθήσομαι μαχόμενος τῷ νόμῳ Κυρίου・ καὶ ἐὰν αὐτὴν φανερώσω τοῖς υἱοῖς Ἰσραήλ, φοβοῦμαι μήπως ἀγγελικόν <ἐστιν τὸ> ἐν ἑαυτῇ, καὶ εὑρεθήσομαι παραδιδοὺς ἀθῷον αἷμα εἰς κρίσμα[τος] θανάτου. Τί οὖν αὐτὴ<ν> ποιήσω; Λάθρᾳ αὐτὴν ἀπολύσω ἀπ’ ἐμοῦ.» Καὶ κατέλαβεν αὐτὸν νύξ. 2 Καὶ ἰδοὺ ἄγγελος Κυρίου φαίνεται αὐ[αὐ]τῷ κατ’ ὄνειρον λέγων・ «Μὴ φοβηθῇς τὴν παῖδα ταύτην・ τὸ γὰρ ἐν ἑαυτῇ ὂν ἐκ Πνεύματός ἐστιν ἁγίου. Τέξεται δέ σοι υἱὸν καὶ καλέσεις τὸ ὄνομα ἑαυτοῦ Ἰησοῦν・ αὐτὸς γὰρ σώσει τὸν λαὸν αὐτοῦ ἐκ τῶν ἁμαρτημάτων αὐτῶν.» Καὶ ἀνέστη Ἰωσὴφ ἀπὸ τοῦ ὕπνου καὶ ἐδόξασεν τὸν Θεὸν τοῦ Ἰσραὴλ τὸν δόντα αὐτῷ τὴν χάριν αὐτοῦ. Καὶ ἐφύλασσε τὴν παῖδα.
15:1 Ἤλθεν δὲ Ἄννας ὁ γραμματεὺς πρὸς αὐτὸν καὶ εἶπεν αὐτῷ・ «Ἰωσήφ, διὰ τί οὐκ ἐφάνης τῇ συνόδῳ ἡμῶν;» Καὶ εἶπεν αὐτῷ・ «Ὅτι ἔκαμον ἐκ τῆς ὁδοῦ καὶ ἀνεπαυσάμην τὴν μίαν ἡμέραν.» Καὶ ἐστράφη Ἅννας καὶ εἶδεν τὴν Μαρίαν ὠγκωμένην. 2 Καὶ ἀπῇει δρομαῖος πρὸς τὸν ἱερέαν καὶ εἶπεν αὐτῷ・ «Ἰδοὺ Ἰωσήφ, ᾧ σὺ μαρτυρεῖς, ἠνόμησεν σφόδρα.» Καὶ εἶπεν ὁ ἀρχιερεύς・ «Τί τοῦτο;» Καὶ εἶπεν・ «Τὴν παρθένον, ἣν Ἰωσὴφ παρέλαβεν ἐκ ναοῦ Κυρίου, ἐμίανεν αὐτὴν καὶ ἔκλεψεν τοὺς γάμους αὐτῆς καὶ οὐκ ἐφανέρωσεν τοῖς υἱοῖς Ἰσραήλ.» Καὶ εἶπεν αὐτῷ ὁ ἀρχιερεύς・ «Ἰωσὴφ [Ἰωσὴφ] ταῦτα ἐποίησεν;» Καὶ εἶπεν αὐτῷ・ «Ἀπόστειλον ὑπηρέτας καὶ εὑρήσεις τὴν παρθένον ὠγκωμένην.» Καὶ ἀπῆλθεν οἱ ὑπηρέται καὶ εὕρον αὐτὴν καθὼς εἶπεν καὶ ἀπήγαγον αὐτὴν εἰς τὸ ἱερόν, καὶ ἔστη εἰς τὸ κριτήριον. 3 Καὶ εἶπεν αὐτῇ ὁ ἀρχιερεύς・ «Μαρία, τί τοῦτο ἐποίησας; Τί ἐταπείνωσας τὴν ψυχήν σου; Ἐπελάθου Κυρίου τοῦ Θεοῦ σου, ἡ ἀνατραφεῖσα εἰς τὰ ἅγια τῶν ἁγίων καὶ λαβοῦσα τροφὴν ἐκ χειρὸς ἀγγέλων; Σὺ ἡ ἀκούσασα τῶν ὕμνων αὐτῶν καὶ χορεύσασα ἐνώπιον αὐτῶν, τί τοῦτο ἐποίησας;» Ἡ δὲ ἔκλαυσε πικρῶς λέγουσα・ «Ζῇ Κύριος ὁ Θεὸ καθότι καθαρά εἰμι ἐνώπιον αὐτοῦ καὶ ἄνδρα οὐ γινώσκω.» 4 Καὶ εἶπεν ὁ ἀρχιερεύς・ «Ἰωσήφ, [ο]τί τοῦτο ἐποίησας;» Εἶπεν δὲν Ἰωσήφ・ «Ζῇ Κύριος <ὁ Θεός μου καὶ ζῇ> ὁ Χριστὸς αὐτοῦ <καὶ ὁ τῆς ἀληθείας αὐτοῦ μάρτυς> καθότι καθαρός εἰμι ἐγὼ ἐξ αὐτῆς.» Καὶ εἶπεν ὁ ἀρχιερεύς・ «Μὴ ψευδομαρτύρει, <ἀλλὰ> λέγε τὰ ἀληθῆ. Ἔκλεψας τοὺς γάμους σου καὶ οὐκ ἐφανέρωσας τοῖς υἱοῖς Ἰσραήλ, καὶ οὐκ ἔκλινας τὴν κεφαλήν σου ὑπὸ τὴν κραταιὰν χεῖραν ὅπως εὐλογηθῇ τὸ σπέρμα σου.»
16:1 Καὶ εἶπεν ὁ ἀρχιερεύς・ «Ἀπόδος τὴν παρθένον ἣν παρέλαβες ἐκ ναοῦ Κυρίου.» Καὶ περιδάκρυτος γενάμενος ὁ Ἰωσὴφ... Καὶ εἶπεν ὁ ἀρχιερεύς・ «Ποτίσω ὑμᾶς τὸ ὕδωρ τῆς ἐλέγξεως Κυρίου, καὶ φανερώσει τὸ ἁμαρτημα ὑμῶν ἑν ὀφθαλμοῖς ὑμῶν.» 2 Καὶ λαβὼν ὁ αρχιερεὺς ἐπότισεν τὸν Ἰωσὴφ καὶ ἔπεμψεν αὐτὸν εἰς τὴν ἔρημον, καὶ ἦλθεν ὁλόκληρος. Καὶ ἐπότισεν καὶ τὴν παῖδα καὶ ἔπεμψεν αὐτὴν εἰς τὴν ἐρημίαν, καὶ κατέβη ὁλόκληρος. Καὶ ἐθαύμασεν πᾶς ὁ λαὸς ὅτι οὐκ ἐφάνη ἡ ἀμαρτία[ν] αὐτῶν. 3 Καὶ εἶπεν ὁ ἀρχιερεύς・ «Εἰ Κύριος ὁ Θεὸς οὐκ ἐφανέρωσεν τὸ ἁμάρτημα ὑμῶν, οὐδὲ ἐγὼ κρίνω ὑμᾶς.» Καὶ ἀπέλυσεν αὐτούς. Καὶ παρέλαβεν Ἰωσὴφ τὴν Μαριάμμην καὶ ἀπῄει ἐν τῷ οἴκῳ αὐτοῦ χαίρων καὶ δοξάζων τὸν Θεὸν Ἰσραήλ.
13:1 Als sie aber im sechsten Monat war, da kam Joseph von seinen Bauten, und da er in sein Haus eintrat, fand er sie schwanger. Und er schlug sein Angesicht, warf sich nieder auf den Sack, weinte bitter und sprach: "Mit welchem Angesicht soll ich zu dem Herrn, meinem Gott, aufblicken? Was soll ich beten ihretwegen [wegen dieses Mädchens]? Denn als Jungfrau habe ich sie aus dem Tempel des Herrn, meines Gottes, empfangen und habe sie nicht behütet. Wer hat mich hintergangen? Wer hat diese Schlechtigkeit in meinem Hause verübt und sie (die Jungfrau) befleckt? Sollte sich an mir die Geschichte (Adams) wiederholt haben? Denn wie Adam in der Stunde seines Gebetes (abwesend) war, und die Schlange kam und Eva alleine fand, sie betrog und sie befleckte, so ist es auch mir widerfahren." 2 Und Joseph stand auf von dem Sack und rief sie [Maria] und sprach zu ihr: "Du von Gott Umsorgte, warum hast du das getan und hast des Herrn, deines Gottes, vergessen? Warum hast du deine Seele erniedrigt, die du im Allerheiligsten aufgezogen wurdest und Speise aus der Hand eines Engels empfingst?" 3 Sie aber weinte bitterlich und sprach: "Rein bin ich, und von einem Manne weiß ich nicht." Und Joseph sprach zu ihr: "Woher ist nun das in deinem Leib?" Sie aber sprach: "(So wahr) der Herr, mein Gott, lebt, ich weiß nicht woher mir das (kommt)."
14:1 Und Joseph fürchtete sich sehr und entfernte sich von ihr, und er überlegte, was er mit ihr tun sollte. Und Joseph sprach: "Verberge ich ihre Sünde, so werde ich als einer erfunden, der gegen das Gesetz des Herrn streitet. Stelle ich sie bloß vor den Söhnen Israels, so fürchte ich, das, was in ihr ist, könnte von den Engeln stammen, und ich könnte (so) als einer erfunden werden, der unschuldig Blut dem Todesgericht ausliefert. Was soll ich nun mit ihr tun? Ich will sie heimlich von mir entlassen." Darüber überraschte ihn die Nacht. 2 Und siehe, ein Engel des Herrn erscheint ihm im Traum und spricht: "Fürchte dich nicht wegen dieses Mädchens. Denn das, was in ihr ist, entstammt dem Heiligen Geist. Sie wird [dir] einen Sohn gebären, und seinen Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk vor seinen Sünden retten." Und Joseph stand auf vom Schlaf, lobte den Gott Israels, der ihm seine [diese] Gnade erwiesen hatte, und nahm sie [das Mädchen] (weiterhin) in seine Obhut.
15:1 Aber Annas, der Schriftgelehrte, kam zu ihm und sprach zu ihm: "Joseph, warum bist du nicht in unserer Ratsversammlung erschienen?" Und Joseph sprach zu ihm: "Ich war müde von der Reise und ruhte mich den ersten Tag aus." Und Annas wandte sich um und sah, daß Maria schwanger war. 2 Und er lief eilends zum Priester und sprach zu ihm: "Joseph, für den du Zeuge bist, hat sich schwer vergangen." Und der Hohepriester sprach: "Wieso?" Und er sprach: "Die Jungfrau, die er aus dem Tempel des Herrn empfing, die hat er befleckt, und er hat ihr Beilager gestohlen und hat es den Söhnen Israels nicht kundgegeben." Und der Hohepriester sprach zu ihm: "Joseph hat das getan?" Und [Annas] sprach zu ihm: "Entsende Diener, und du wirst die Jungfrau schwanger finden." Und die Diener gingen fort und fanden sie, wie er gesagt hatte, und führten sie zum Tempel. Und sie trat vors Gericht. 3 Und der Priester sprach zu ihr: "Maria, warum hast du das getan? Warum hast du deine Seele erniedrigt und des Herrn, deines Gottes, vergessen, die du erzogen wurdest im Allerheiligsten und Speise empfingst aus der Hand von Engeln und ihre Lobgesänge hörtest und vor ihnen tanztest? Warum hast du das getan?" Sie aber weinte bitterlich und sprach: "(So wahr) der Herr, mein Gott, lebt, ich bin rein vor ihm und weiß von keinem Mann." 4 Und der Hohepriester sprach: "Joseph, warum hast du das getan?" Und Joseph sprach: "(So wahr) der Herr, mein Gott, lebt [und der Christus lebt und der Zeuge seiner Wahrheit], ich bin unschuldig an ihr." Und der Hohepriester sprach: "Lege kein falsches Zeugnis ab, sondern sprich die Wahrheit! Du hast ihr Beilager gestohlen [deine Hochzeit im Geheimen vollzogen] und es den Söhnen Israels nicht kundgetan und hast dein Haupt nicht unter die starke Hand gebeugt, so daß dein Same gesegnet würde." Und Joseph schwieg.
16:1 Und der Hohepriester sprach: "Gib die Jungfrau zurück, die du aus dem Tempel des Herrn empfangen hast." Und Joseph weinte sehr. Und der Hohepriester sprach: "Ich werde euch das Prüfungswasser des Herrn zu trinken geben, und es wird eure Sünden vor euren Augen offenbar machen." 2 Und der Hohepriester nahm (es) und gab (es) dem Joseph zu trinken und schickte ihn in die Wüste [ins Gebirge]; und er kam wohlbehalten (zurück). Er ließ auch Maria trinken und schickte sie in die Wüste [ins Gebirge]; und (auch) sie kam wohlbehalten (zurück). Und das ganze Volk wunderte sich, daß das (Wasser) keine Sünden an ihnen offenbart hatte. 3 Und der Hohepriester sprach: "Wenn Gott, der Herr, eure Sünden nicht offenbar gemacht hat, so richte auch ich euch nicht." Und er entließ sie. Und Joseph nahm Maria zu sich und ging fort in sein Haus, voll Freude und Lobpreis gegen den Gott Israels.
Q 19:27-29 erzählt, wie Maria mit ihrem neugeborenen Kind zu ihrem Volk zurückkehrt und aufgrund ihrer vermeintlichen Unzucht zur Rede gestellt wird; der vorliegende Abschnitt aus dem Protevangelium des Jakobus dagegen berichtet, wie Josef und die Priester Maria vor der Geburt des Jesuskindes Vorwürfe angesichts ihrer Schwangerschaft machen (vgl. auch TUK_0037 mit einer syrischen Version). Trotz der unterschiedlichen Stellung im Handlungsgang ähneln sich beide Situationen: Sie dramatisieren den bei Lukas gar nicht erwähnten und in Matthäus 1:18-25 nur kurz thematisierten Eklat, den Marias uneheliche Schwangerschaft hervorrief. Interessant ist dabei, dass die im Protevangelium Josef und den Priestern zugeschriebenen Vorwürfe jeweils auf Marias Aufenthalt im Tempel Bezug nehmen ("Wozu hast du dich herabgelassen, du, die du im Allerheiligsten aufgewachsen bist?"), während Maria in Q 19:28 als "Schwester Aarons" angeredet wird. Es ist denkbar, dass beide Äußerungen sinnäquivalent sind: Sie kontrastieren Marias Verbindung mit dem Tempel bzw. dem aaronidischen Priestergeschlecht mit ihrer angeblichen Unkeuschheit. Die koranische Apostrophierung Marias als "Schwester Aarons" ist also möglicherweise nicht durch eine Verwechslung Marias mit Mirjam, der Schwester des Mose, zu erklären. Diese Deutung wird auch durch weitere syrische Intertexte zu Q 19:28 gestützt (vgl. z.B. TUK_0051, TUK_0066, TUK_0070). Vgl. dazu auch Marx 2009. Zu weiteren Texten aus dem Protevangelium vgl. TUK_0422, TUK_0426, TUK_0498.
Das Protevangelium des Jakobus erzählt von Marias Empfängnis, Geburt,
Aufwachsen im Tempel und ihrer Schwangerschaft, sowie von Jesu Geburt
und der Verfolgung durch Herodes und endet mit der Ermordung des
Zacharias. Im Zentrum steht die Verehrung Marias als Jungfrau und Mutter
Jesu. Weitere Themen sind Gerechtigkeit, Glaube und Reinheit. Die
älteste Handschrift (Bodmer 5), die auch Émile de Strycker seiner Edition zugrunde legt, datiert in das 3.-4. Jahrhundert. Verfasst wurde
das Protevangelium vermutlich Mitte bis Ende des 2. Jh. auf Griechisch.
Als Entstehungsort kommt Syrien oder Ägypten in Frage. Zusammen mit
Übersetzungen, Überarbeitungen und Parallelüberlieferungen in
zahlreichen Sprachen (syrisch, georgisch, lateinisch, irisch, slawisch,
armenisch, arabisch, koptisch, äthiopisch) übte das Protevangelium im
Osten und Westen einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Liturgie,
Dogma und Kunst aus (vgl. dazu Pellegrini 2012: 906-914).