ܘܫܕܘ ܐܠܦ̈ܐ ܒܝܡܐ ܘܪܕܘ ܒܝܡܐ ܐܪܒܥܐ ܝܖ̈ܚܝܢ ܘܬܪܥܣܪ ܝܘܡ̈ܝܢ. ܘܡܛܝܘ ܒܐܪܥܐ ܝܒܝܫܬܐ ܕܠܓܘ ܡܢ ܚܕܥܣܪ ܝܡ̈ܡܐ ܢܗܝܖ̈ܐ. ܘܫܪܐ ܐܠܟܣܢܕܪܘܣ ܗܘ ܘܚܝ̈ܠܘܬܗ. ܘܫܕܪ ܩܪܐ ܠܗ ܗܓܡܘܢܐ ܕܐܝܬ ܒܡܫܪܝܬܐ ܘܐܡܪ ܠܗ. ܐܝܬ ܗܪܟܐ ܐܢܫ̈ܝܢ ܕܚܝܒܝܢ ܡܘܬܐ. ܐܡ̇ܪܝܢ ܠܗ. ܐܝܬ ܬܠܬܝܢ ܘܫܒܥܐ ܓܒܖ̈ܝܢ ܕܐܣܝܪܝܢ ܠܢ: ܕܡܘܬܐ ܚܝܒܝܢ. ܘܐܡܪ ܡܠܟܐ ܠܗܓܡܘܢܐ. ܐܝܬܘ ܐܢܘܢ ܠܗܠܝܢ ܥܒܕ̈ܝ ܒܝ̈ܫܬܐ. ܘܐܝܬܝܘ ܐܢܘܢ. ܘܦܩܕ ܠܗܘܢ ܡܠܟܐ ܘܐܡܪ. ܙܠܘ ܨܝܕ ܝܡܐ ܣܪܝܐ. ܘܩܘܫܘ ܣܟ̈ܐ ܕܢܬܐܣܖ̈ܢ ܐܠܦ̈ܐ. ܘܐܬܩܢܘ ܟܠܡܕܡ ܕܡܬܒܥܐ ܠܚܝܠܐ ܕܥܒܪ ܝܡܐ. ܘܢܦܩܘ ܓܒܖ̈ܐ ܘܐܬܘ ܠܣܦܖ̈ܗ ܕܝܡܐ. ܐܠܟܣܢܕܪܘܣ ܕܝܢ ܐܬܚܫܒ. ܕܐܢ ܫܪܝܪܐ ܗܝ ܕܐܡ̇ܪܝܢ ܕܟܠ ܕܩܪܒ ܠܝܡܐ ܣܪܝܐ ܡܐܬ. ܦܩܚ ܕܢܡܘܬܘܢ ܗܠܝܢ ܕܚܝܒܝܢ ܡܘܬܐ. ܘܟܕ ܐܙܠܘ. ܘܡܛܘ ܠܣܦܪܗ ܕܝܡܐ. ܡܚܕܐ ܡܝܬܘ ܠܗܘܢ. ܘܐܠܟܣܢܕܪܘܣ ܘܡܫܪܝܬܗ ܚܝ̇ܪܝܢ ܗܘܘ ܒܗܘܢ ܕܡܝܬܘ. ܡܛܠ ܕܪܟܒܘ ܗܘܘ ܗܘ ܘܪܘܖ̈ܒܢܘܗܝ ܕܢܚܙܘܢ ܡܢܐ ܗܘܐ ܡܢܗܘܢ. ܘܚܙܘ ܕܡܝܬܘ ܡܚܕܐ ܕܡܛܘ ܠܝܡܐ. ܘܕܚܠ ܐܠܟܣܢܕܪܘܣ ܡܠܟܐ ܘܥܛܦ. ܘܝܕܥ ܕܠܐ ܡܬܥܒܪ ܠܗܘܢ ܠܒܝܬ ܣܘܦ̈ܝ ܫܡܝܐ
Und sie ließen die Schiffe ins Meer und segelten vier Monate und zwölf Tage lang und erreichten das Festland, das im Inneren der elf leuchtenden Meere liegt. Alexander und sein Heer schlugen das Lager auf, und er ließ den Hauptmann im Lager zu sich rufen und sagte zu ihm: “Gibt es hier Menschen welche des Todes schuldig sind?” Sie antworteten: “Es gibt siebenunddreißig gefesselte Männer, die des Todes schuldig sind.” Es sagte der König zum Hauptmann: “Bringe diese Übeltäter hierher”. Und sie brachten sie. Der König befahl ihnen und sagte: “Geht hin zum stinkenden Meer und schlagt Dalben ein, wo die Schiffe angebunden werden, und bereitet alles Nötige vor, damit ein Heer das Meer durchqueren kann. Die Männer brachen auf und kamen am Meeresufer an. Alexander überlegte nun: “Wenn es wahr ist, dass jeder der sich dem stinkenden Meer nähert stirbt, so ist es besser, dass jene sterben, die des Todes schuldig sind.” Und als sie hingingen und das Meeresufer erreichten, starben sie sofort. Alexander und sein Lager beobachteten sie, als sie starben, denn er und seine Fürsten waren angeritten gekommen, um zu sehen, was mit [den Männern] passiert. Und sie sahen, dass jene starben sobald sie das Meer erreichten. Und König Alexander hatte Angst, kehrte um und wusste, dass der Ort, wo die Enden des Himmels sind, für sie nicht zu durchqueren war.
In Q 18:86-87 erreicht ḏū-l qarnain (meistens mit Alexander dem Großen identifiziert) auf seiner Reise den Ort des Sonnenuntergangs (maġriba š-šamsi), wo er die Sonne in eine "verschlammte Quelle" (fī ʿainin ḥamiʾatin) untergehen sieht. Im selben Vers wird ḏū-l qarnain von Gott vor die Wahl gestellt, das dort vorgefundene Volk (qaum) entweder zu bestrafen, oder gütig zu behandeln. Daraufhin entscheidet er, nur die "Frevler" im Volk (man ẓalama) zu bestrafen.
Die Episode über Alexanders Reise zum westlichen Ozean in der syrischen Alexanderlegende, welche zahlreiche Berührungspunkte mit dem koranischen Bericht zu ḏū-l qarnain enthält, ist viel ausführlicher und kann zur Erläuterung der knappen und rätselhaften Aussagen in Q 18:86-87 beitragen. Kevin van Bladel hat die wichtigsten Parallelen zwischen den beiden Texten in einer Studie herausgearbeitet (van Bladel 2008). So entspricht etwa die "verschlammte Quelle" in Q 18:86 dem "stinkenden Meer" (syr. yammā saryā), hinter dem sich die "Enden des Himmels" (und damit der Ort des Sonnenuntergangs) befinden. Auch die kurze Erwähnung der "Frevler" in Q 18:86-87 lässt sich vor dem Hintergrund der syrischen Erzählung erklären: in der Alexanderlegende nutzt Alexander die ihm vom einheimischen Herrscher gelieferten Verurteilten aus, um mit ihnen die Giftigkeit des stinkenden Meeres zu testen (sie betreten das Meer und sterben). Obwohl der Koran diese Einzelheiten der Erzählung auslässt und Alexanders Handeln theologisch als eine göttliche Bestrafung der Sünder umdeutet, bleibt der Bezug zur syrischen Alexanderlegende weiterhin deutlich erkennbar.
Für weitere Parallelen zwischen der syrischen Alexanderlegende und der koranischen Geschichte von ḏū-l qarnain (Q 18:83-102), siehe TUK_1402, TUK_1403, TUK_1416, und TUK_1417. Zur Datierung des Textes, siehe den Kommentar zu Sure 18.
And they put ships to sea and sailed on the sea four months and twelve days, and they arrived at the dry land beyond the eleven bright seas. And Alexander and his troops encamped, and he sent and called to him the governor who was in the camp, and said to him, "Are there any men here guilty of death?" They said to him, "We have thirty and seven men in bonds who are guilty of death." And the king said to the governor, "Bring hither those evil doers". And they brought them, and the king commanded them and said, "Go ye to the shore of the fetid sea, and hammer in stakes that ships may be tied thereto, and prepare everything needful for a force about to cross the sea." And the men went, and came to the shore of the sea. Now Alexander thought within himself, "If it be true as they say, that everyone who comes near the fetid sea dies, it is better that these who are guilty of death should die," and when they had gone, and had arrived at the shore of the sea, they died instantly. And Alexander and his troops were looking at them when they died, for he and his nobles had ridden to see what would happen to them, and they saw that they died the moment that they reached the sea. And king Alexander was afraid and retired, and he knew that it was impossible for them to cross over to the place where were the ends of the heavens.