ወበጊዜ ዛቲ ዕለት ተከስበ አብርሃም [ወልደ ቤቱ] ወሰብአ ቤቱ ወኵሎሙ እለ በወርቅ ተሣየጠ ወእምውሉደ ነኪራንኒ ተከስቡ ምስሌሁ። ወዝሕግ ለኵሉ ትውልድ ዘለዓለም
[...]
እስመ ትእዛዝ ተሠርዐ ለኪዳን ከመ ይዕቀብዎ ለዓለም። ዲበ ኵሎሙ ደቂቀ እስራኤል እስመ ይስማዔልሃ ወውሉዶ ወአኃዊሁ ወዔሳውሃ ኢያቅረቦ ኀቤሁ እግዚአብሔር ወኢኀረየ ቦሙ እስመ እምውሉደ አብርሃም እሙንቱ እስመ አእመሮሙ ወእስራኤልሃ ኀረየ ይኩንዎ ሕዝበ ወቀደሶ፡ ወአስተጋብአ፡ እምኵሉ፡ ውሉደ፡ ሰብእ። እስመ፡ ብዙኅ፡ አሕዛብ፡ ወብዙኅ፡ ሕዝብ፡ ወኵሉ፡ ሎቱ፡ ወዲበ፡ ኵሉ፡ አስለጠ፡ መናፍስተ፡ ከመ፡ ያስሕቶሙ፡ እምድኅሬሁ፡ ወዲበ፡ እስራኤልሰ፡ ኢያስለጠ፡ ወኢመነሂ፡ መልአከ፡ ወመንፈሰ። እስመ፡ ውእቱ፡ ባሕቲቱ፡ መኰንኖሙ፡ ወውእቱ፡ የዐቅቦሙ፡ ወይትኀሠሦሙ፡ እምእደ፡ መላእክቲሁ፡ ወእምነ፡ መናፍስቲሁ፡ ወእምእደ፡ ኵሉ፡ ወኵሉ፡ ትእዛዛቲሁ፡ ከመ፡ ይዕቀቦሙ፡ ወይባርኮሙ፡ ወይኩንዎ፡ ሎቱ፡ ወውእቱ፡ ይኩኖሙ፡ ሎሙ፡ እምይእዜ፡ ወእስከ፡ ለዓለም። ወይእዜኒ አነ እዜንወከ ከመ በዛቲ ሥርዓት ይሔስዉ ውሉደ እስራኤል ወኢይከስቡ ውሉዶሙ በከመ ኵሉ ዝሕግ እስመ እምሥጋ ክስበቶሙ ይከውኑ መትርፋነ ውስተ ክስበተ ውሉዶሙ ወኵሎሙ ውሉደ ቤልአር የኀድጉ ውሉዶሙ ዘእንበለ ክስበት በከመ ተወልዱ። ወትከውን መዓት ላዕለ ውሉደ እስራኤል ዐባይ እምኀበ እግዚአብሔር እስመ ኀደጉ ኪዳኖ ወእምቃሉ ተግኅሡ ወወሐኩ ወፀረፉ በከመ ኢገብሩ ሥርዓቶ ለዝ ትእምርተ። እስመ ገብሩ ነፍሳቲሆሙ ከመ አሕዛብ ለሰስሎ ወለተሠርዎ እምድር ወአልቦ እንከ ሎሙ ኅድገተ ወስርየተ ከመ ይስረይ ወይትኀደጉ እምኩሉ ኀጢአት ለስሕተተ ዛቲ ዘለዓለም።
24 Und in der Zeit dieses Tages wurde Abraham beschnitten und die Menschen seines Hauses und alle, die mit Geld gekauft waren, und auch die aus der Nachkommenschaft von Fremden, sie wurden beschnitten mit ihm. 25 Und dieses Gebot ist für alle Nachkommenschaft, die in Ewigkeit sind.
[...]
29 Denn geboten ist die Ordnung des Bundes, daß sie sie bewahren in Ewigkeit bei allen Kindern Israels. 30 Denn den Ismael und seine Kinder und Brüder und Esau hat der Herr nicht nahegebracht zu sich und nicht auserwählt aus ihnen, weil sie aus den Kindern Abrahams sind, weil er sie kannte. Aber Israel hat er erwählt, daß sie ihm zum Volk seien. 31 Und er hat es geheiligt und gesammelt aus allen Menschenkindern. Denn es gibt viele Völker und viel Volk, und alle sind sein. Und über alle läßt er Geister herrschen, damit sie sie weg von ihm verführen. 32 Aber über Israel läßt er sie nicht herrschen, weder Engel noch Geist. Denn er allein ist ihr Herrscher. Und er bewahrt sie, und er wird sie fordern für sich aus der Hand seiner Engel und von seinen Geistern und aus der Hand aller und aller seiner Gewalten, damit er sie bewahre und er sie segne und sie ihm gehören und er ihnen gehöre von jetzt an und bis in Ewigkeit. 33 Und jetzt will ich dir mitteilen, daß die Kinder Israels in dieser Ordnung das Vertrauen enttäuschen werden und ihre Kinder nicht beschneiden werden gemäß diesem ganzen Gesetz. Denn in bezug auf das Fleisch ihrer Beschneidung werden sie Auslasser sein in der Beschneidung ihrer Söhne. Und alle Söhne Beliars werden ihre Söhne ohne Beschneidung lassen, wie sie geboren wurden. 34 Und es wird ein großer Zorn sein über die Kinder Israels vom Herrn her, weil sie seinen Bund verlassen haben und von seinem Wort abgewichen sind. Und sie haben gereizt und sie haben gelästert, weil sie nicht die Ordnung dieses Zeichens taten. Denn sie haben ihre Glieder wie die Heiden gemacht, zum Verschwinden und zum Ausgerottetwerden von der Erde. Und sie haben keine Vergebung und Verzeihung mehr, daß er ihnen vergebe und daß ihnen verziehen würde von aller Sünde dieser Verirrung, die in Ewigkeit ist.
In den genannten Koranstellen kündigt ʾIblīs nach seiner Vertreibung aus dem Paradies (vgl. TUK_0445, TUK_1018) an, von nun an die Menschen zu verführen. Gott gesteht ihm dies zu, allerdings mit der Einschränkung, dass ʾIblīs über Gottes Diener (ʿibādī, "meine Diener") keine Vollmacht (sulṭān) habe (Q 15:42, Q 17:65), außer über diejenigen, "die abirren und dir folgen" (ʾillā mani ttabaʿaka mina l-ġāwīna, Q 15:42). In Q 15:40 und Q 38:83 nimmt ʾIblīs selbst Gottes auserwählte Diener (ʿibādaka minhumu l-muḫlaṣīn) davon aus. Der hier vorgestellte Text aus dem Jubiläenbuch berichtet von der Beschneidung Abrahams als Zeichen des Bundes mit Gott. Dies geht mit einer Ankündigung der Erwählung Israels und der künftigen Verpflichtung zur Beschneidung einher. In diesem Zusammenhang ist ähnlich wie an den genannten Koranstellen davon die Rede, dass Gott Geister (manāfəst) über die Menschen herrschen lässt (ʾaslaṭa), damit sie diese verführen, er sie aber nicht über Israel herrschen lässt (ʾiyāslaṭa). Dies wird damit begründet, dass Gott allein Israels Herrscher (makwannənomu) sei. Koran und Jubiläenbuch gemeinsam ist auch, dass die Erwählung durch Gott nicht ausschließt, dass sich die Menschen dennoch vom Satan, bzw. den Geistern verführen lassen. So findet sich in Q 15:42 die Einschränkung ʾillā mani ttabaʿaka mina l-ġāwīna ("abgesehen von denen, die abirren und dir folgen"). In Jub 15:33-34 wird der Bundesbruch und das Unterlassen der Beschneidung vorhergesagt. Zu erwähnen ist auch, dass im Koran und im Jubiläenbuch die gleiche Wurzel s-l-ṭ (Q: sulṭān, "(Voll)macht"; Jub: ʾaslaṭa, "herrschen lassen") für die ʾIblīs, bzw. den Geistern von Gott (nicht) zugestandene Macht über die Menschen verwendet wird. Anders als das Jubiläenbuch, wo von der Erwählung Israels die Rede ist, spricht der Koran von Gottes auserwählten Dienern. Vgl. auch Jub 19:28. Zur Rolle des Satans vgl. TUK_0411, TUK_0919, TUK_0920, TUK_1098.
Das Buch der Jubiläen präsentiert sich als die Sinaioffenbarung an Moses, die ihm durch Engel vermittelt wird. Teil dieser Offenbarung sind nach dem Verständnis des Jubiläenbuches nicht nur die Gesetze, sondern auch der Pentateuch, der hier neu erzählt, bzw. unter einer bestimmten Zielsetzung interpretiert wird. Als Trägerkreis lässt sich eine antihellenistische priesterliche Reformgruppe identifizieren, die mit den Asidäern und der kurz darauf entstehenden Qumrangruppe in Verbindung steht. Ziel ist die Bewahrung der Identität und kultischen Integrität Israels, wobei der Einhaltung des Kalenders und des Sabbats, sowie dem Zusammenhalt der Familie eine besondere Rolle zukommt, was in den Vätergeschichten exemplarisch dargestellt wird. Ursprünglich wurde das Jubiläenbuch auf Hebräisch verfasst; so sind alle in Qumran gefundenen Fragmente hebräisch. Später wurde das Buch auch im Christentum rezipiert, wovon Fragmente in verschiedenen Sprachen (lateinisch; eine anonyme syrische Chronik; Zitate bei griechischen Schriftstellern) zeugen. Vollständig erhalten ist das Buch der Jubiläen dagegen nur in der äthiopischen Übersetzung; wahrscheinlich dadurch bedingt, dass es bis heute Teil des Kanons der äthiopischen Kirche ist, während es in anderen christlichen Konfessionen und im Judentum heute kaum mehr eine Rolle spielt. (Vgl. dazu Berger 1981: p. 279-300).