ውስተ፡ እለ፡ አልቦሙ፡ ስም፡ ጽሑፍ፡ ወውስተ፡ ነገራተ፡ አሞጽ፡ አቡየ፡ ወሆሴዕ፡ ነቢይ፡ ወዘሚክያስ፡ ወዘኢዮኤል፡ ወዘናሖም፡ ወዘዮናስ፡ ወዘእብድዩ፡ ወዘእንባቆም፡ ወዘሐጌ፡ ወዘሰፎንያስ፡ ወዘዘካርየስ፡ ወዘምልኪያስ፡ ወበነገራተ፡ ዮስፍ፡ ጻድቅ፡ ወበነገራተ፡ ዳንኤል።
[es steht geschrieben] bei denen, deren Name nicht verzeichnet ist, und in den Reden des Amoz, meines Vaters, und des Propheten Hosea und Micha und Joel und Nahum und Jona und Obadja und Habakuk und Haggai und Zephanja und Sacharja und Maleachi und in den Reden Josefs, des Gerechten, und in den Reden Daniels.
In Q 12:46 wird Josef mit dem Anruf „Yūsuf ʾayyuha ṣ-ṣiddīq“ angesprochen, was dazu geführt hat, dass Joseph in der islamischen Tradition mit dem Attribut aṣ-ṣiddīq, "der Gerechte, der Standhafte" belegt wird. Auch in der jüdischen Tradition besitzt Joseph dieses Attribut: er wird als ha-ṣaddiq benannt (vgl. z.B. bT Yoma 35b). Auch wenn Speyer 1931: 202 mit Hinweis auf Theodor Nöldeke vermutet, daß ṣiddīq im Koran im arabischen Sinne als „wahrsprechend“ verstanden wird, und nicht wie im Hebräischen (und Äthiopischen) als "gerecht" oder "standhaft" (zu ṣiddīq vgl. auch Jeffery 1938: 194-195), so ist die lautliche Ahnlichkeit unverkennbar. So wird Josef in der hier zitierten Himmelfahrt Jesajas (einem zumindest in Teilen jüdischen Text) ebenfalls Yosef ṣādəq genannt. Speyer 1931: 202 weist darauf hin, dass Josef in der Haggada und jüdischen Liturgie oft Yosef ha-ṣaddiq genannt werde, ohne jedoch Belegstellen anzugeben. Tatsächlich begegnet die Gerechtigkeit Josefs als Topos der rabbinischen Literatur (vgl. bT Yoma 35b, bT Ketubah 111a, Genesis Rabba 93:7 zu Gen 34,18, Pesiqta de-Rav Kahana, ed. B. Mandelbaum, S. 460). Darüber hinaus gilt Josef, der Gerechte, der den sexuellen Versuchungen widerstand (Gen 39,6-8), auch als "Basis der Welt" (yesod ʿolam, vgl. bT Hagigah 12b), was später in der mystischen Tradition besonders relevant wird: Josef wird dort zur mittleren Säule des kabbalistischen Baums, dem die moderierende Funktion zwischen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zukommt. Abraham gilt in der rabbinischen Literatur zwar ebenfalls als Gerechter, diese Eigenschaft ist dort aber weniger prominent als die Tradition von den zehn Versuchungen Abrahams (vgl. TUK_0927). Damit scheint es sich bei der Gerechtigkeit um einen spezifisch mit Josef verknüpften Topos zu handeln. (Die Angaben zur Rolle Josefs in der rabbinischen Traditon sind Dirk Hartwig zu verdanken; siehe auch M. Niehoff, 1992).
Die Himmelfahrt Jesajas wurde vermutlich nach dem 2. Jh. in Alexandria
auf Griechisch verfasst bzw. zusammengestellt. Während in anderen Sprachen nur Fragmente (Koptisch, Griechisch) oder kürzere Versionen (Altkirchenslawisch,
Latein) überliefert sind, ist sie auf Äthiopisch vollständig
erhalten. Das in der Himmelfahrt Jesajas enthaltene Material ist
unterschiedlicher Herkunft. Beim ersten und vermutlich ältesten Teil der
Schrift (Kapitel 1-5) handelt es sich um das Martyrium Jesajas,
wahrscheinlich eine Erzählung jüdischen Ursprungs. Den zweiten Teil
bildet die Himmelfahrt und Vision Jesajas (Kapitel 6-11). Beide Teile
enthalten christliche Interpolationen (3:13-5:1; 11:2-22), die auf
Ereignisse im Leben Jesu anspielen (vgl. dazu Müller 1997: p. 548-549; Hammershaimb 1973: 17-21).
[it is written] by those, whose names are not recorded, and in the sayings of Amorz, my father, and [in the sayings of] the prophets Hosea and Micha and Joel and Nahum and Jona and Obadia and Habakuk and Haggai and Zephania and Sacharia and in the sayings of Joseph, the righteous, and in the sayings of David.