כֹּה־אָמַר יְהוָה מֶלֶךְ־יִשְׂרָאֵל וְגֹאֲלוֹ יְהוָה צְבָאוֹת אֲנִי רִאשׁוֹן וַאֲנִי אַחֲרוֹן וּמִבַּלְעָדַי אֵין אֱלֹהִים : וּמִי־כָמוֹנִי יִקְרָא וְיַגִּידֶהָ וְיַעְרְכֶהָ לִי מִשּׂוּמִי עַם־עוֹלָם וְאֹתִיּוֹת וַאֲשֶׁר תָּבֹאנָה יַגִּידוּ לָמוֹ : אַל־תִּפְחֲדוּ וְאַל־תִּרְהוּ הֲלֹא מֵאָז הִשְׁמַעְתִּיךָ וְהִגַּדְתִּי וְאַתֶּם עֵדָי הֲיֵשׁ אֱלוֹהַּ מִבַּלְעָדַי וְאֵין צוּר בַּל־יָדָעְתִּי :
6 So spricht der Herr, Israels König, / sein Erlöser, der Herr der Heere: Ich bin der Erste, ich bin der Letzte, / außer mir gibt es keinen Gott. 7 Wer ist mir gleich? Er soll sich melden, / er tue es mir kund und beweise es mir. Wer hat von Anfang an die Zukunft verkündet? / Sie sollen uns sagen, was alles noch kommt. 8 Erschreckt nicht und fürchtet euch nicht! / Habe ich es euch nicht schon längst zu Gehör gebracht und verkündet? Ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott außer mir? / Es gibt keinen Fels außer mir, ich kenne keinen.
Die Bedeutung von aṣ-ṣamad ist problematisch. Eine Erklärungsmöglichkeit besteht darin, den Ausdruck mit ṣamda, "Fels" in Verbindung zu bringen. Dann entspräche aṣ-ṣamad, wie bereits Köbert 1961 bemerkt hat, dem hebräischen ṣûr, was im Alten Testament ein häufiges Gottesepitheton ist (vgl. Deuteronomium 32:4, Psalm 18:3, 18:32, 19:15, 31:3, 78:35, 144:1, Jesaja 26:4). Falls diese Deutung zutrifft, weist Jesaja 44:7-8 eine Parallele zu Sure 112 auf: In beiden Texten findet sich die Bezeichnung Gottes als Fels in unmittelbarer Nähe zur Aussage, dass niemand Gott gleiche (zu letzterem Punkt vgl. auch TUK_0377). Beide Motive - die Bezeichnung Gottes als Fels sowie die Bekräftigung seiner Einzigartigkeit - stehen übrigens auch im Danklied der Hanna in 1 Samuel 2:2 nebeneinander. Insgesamt erinnert Sure 112 strukturell wie inhaltlich aber auch an das Nizäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis; vor diesem Hintergrund ist aṣ-ṣamad zumindest funktional (wenn auch sicher nicht semantisch) äquivalent mit dem griechischen pantokratōr (vgl. TUK_0047). Vgl. aber auch TUK_0687 für weitere Möglichkeiten der Interpretation.