ወይቤለኒ፡ ኵሉ፡ በዝክቱ፡ ዓለም፡ ዘይትገበር፡ በዝየ፡ ይትዐወቅ። ወእንዘ፡ ዓዲ፡ እትናገር፡ ምስሌሁ፡ ነዋ፡ አሓዱ፡ እመላእክት፡ እለ፡ ይቀውሙ፡ ስቡሕ፡ ፈድፋደ፡ እምስብሓቱ፡ ለዝኩ፡ መልአክ፡ ለዘ፡ እምዓለም፡ አዕረገኒ። ወአርአየኒ፡ መጻሕፍተ፡ ወአኮ፡ ከመ፡ መጻሕፍተ፡ ዝዓለም፡ ወፈትሖሙ፡ ወመጻሕፍት፡ ጽሑፍ፡ ሀሎ፡ ህየ፡ ወአኮ፡ ከመ፡ መጻሕፍት፡ ዘዝ፡ ዓለም። ወተውህበኒ፡ ወአንበብክዎን፡ ወነዋ፡ ምግባራቲሆሙ፡ ለውሉደ፡ እስራኤል፡ ሀለዋ፡ ህየ፡ ጽሑፋት፡ ወምግባሮሙሰ፡ ዘታአምር፡ ወልድየ፡ ኢዮሳብ። ወእቤ፡ አማን፡ አልቦ፡ ዘይትኀባእ፡ በሳብዕ፡ ሰማይ፡ ዘይትገበር፡ ውስተ፡ ዓለም።
20 Und er sprach zu mir, wie alles, was in jener Welt geschieht, hier bekannt wird. 21 Und während ich noch mit ihm redete, siehe, da [kam] einer von den Engeln, die umherstanden, herrlicher als die Herrlichkeit jenes Engels, der mich aus der Welt heraufgebracht hatte. 22 Und er zeigte mir Bücher, aber nicht wie Bücher dieser Welt, und er öffnete sie, und die Bücher waren geschrieben, aber nicht wie Bücher dieser Welt. Und er gab sie mir, und ich las sie, und siehe, die Taten der Kinder Israels waren darin aufgezeichnet, und die Taten solcher, die du kennst, mein Sohn Jasub. 23 Und ich sprach: Wahrhaftig, es ist nichts verborgen im siebenten Himmel von dem, was in dieser Welt geschieht.
Bei dem an zahlreichen Koranstellen zu findenden Gedanken, dass die Taten der Menschen in himmlischen Büchern aufgeschrieben werden, scheint es sich um eine weitverbreitete Vorstellung gehandelt zu haben, wie zahlreiche Texte aus der jüdischen und christlichen, aber auch zoroastrischen Tradition über einen längeren Zeitraum hinweg belegen, so auch der hier zitierte Ausschnitt aus der Himmelfahrt Jesajas. Vgl. unter anderem auch TUK_0130, TUK_0914, TUK_0915, TUK_1303, TUK_1071.
Die Himmelfahrt Jesajas wurde vermutlich nach dem 2. Jh. in Alexandria auf Griechisch verfasst, bzw. zusammengestellt. Während in anderen Sprachen nur Fragmente (Koptisch, Griechisch) oder kürzere Versionen (Altkirchenslawisch, Latein) überliefert sind, ist sie auf Äthiopisch vollständig erhalten. Das in der Himmelfahrt Jesajas enthaltene Material ist unterschiedlicher Herkunft. Beim ersten und vermutlich ältesten Teil der Schrift (Kapitel 1-5) handelt es sich um das Martyrium Jesajas, wahrscheinlich eine Erzählung jüdischen Ursprungs. Den zweiten Teil bildet die Himmelfahrt und Vision Jesajas (Kapitel 6-11). Beide Teile enthalten christliche Interpolationen (3:13-5:1; 11:2-22), die auf Ereignisse im Leben Jesu anspielen. (Vgl. dazu Müller 1997: p. 548-549; Hammershaimb 1973: p. 17-21).