احمعين ١٤٩ ٯل هلم سهداكم الدين ٮسهدون ان الله | 1 |
حرم هدا ڡان سهدوا ڡلا نسهد معهم ولا تتبع اهوا | 2 |
الدين كدبوا باييتنا والدين لا يومنون بالاحره وهم | 3 |
بربهم يعدلون ١٥٠ ٯل تعلوا اتل ما حرم ربكم عليكم ا | 4 |
لا تسركوا به سيا وبالولدين احسنا ولا تٯتلوا او | 5 |
لدكم من املٯ نحن ٮررٯكم واياهم ولا تٯب ربوا لاڡو | 6 |
حس ما طهر منها وما بطن ولا ٮٯٮلوا النڡس التے حرم | 7 |
الله الا بالحٯ دلكم وصيكم به لعلكم تعٯلون ١٥١ و | 8 |
لا تٯربوا مال اليتيم الا بالتى هے احسن حتا يبلع اسد | 9 |
ﻩ واڡوا الكيل و الميرں بالٯسط لا تكلڡ نڡسا | 10 |
الا وسعها وادا ٯلتم ڡاعدلوا ولو كان داٯربى | 11 |
وبعهد الله اوڡوا دلكم وصيكم به لعلكم تدكرو | 12 |
ن ١٥٢ وان هدا صراطے مستڥيما ڡاتبعوه ولا تتٮعو | 13 |
ا السبٮل ڡتڡرٯ ٮكم عن سٮٮله دلكم وصٮكم ٮه لعلکم | 14 |
تتٯوں ١٥٣ ثم اتينا موسے الكتب ٮمما علا الدے | 15 |
حسن وٮڡصيلا لكل سے وهدے ورحمه لعلهم بلٯا ربهم | 16 |
يومٮوں ١٥٤ وهدا كتاب انرلنه مبرک ڡاتبعوه واتٯو | 17 |
ا لعلكم ترحموں ١٥٥ ان ٮٯولوا انما اٮرل الكتب عل ا طا | 18 |
يڡتين من ٯبلنا وان كنا عن درستهم لعڡليں ١٥٦ او ٮٯولوا | 19 |
لو انا انرل علينا الكتب لكنا اهدے منهم ڡٯد حا | 20 |
كم بينه من ربكم وهدے ورحمه ڡمن اطلم ممں كد | 21 |
ب بايات الله وصدڡ عنها سٮحرے الدين ٮصدڡو | 22 |
ں عن ايا ينا سوا العداب بما كانوا ٮصدڡوں ١٥٧ | 23 |
هل ينطروں الا ان تاتيهم المليكه او ياتے ربک | 24 |
او ياتے بعص ايات ربک يوم ٮاتے بعص ايات ربک | 25 |
لا ينٯع نڡسا ايمنها لم تكن امنت من ٯبل او | 26 |
كسبت ڡے ايمنها حيرا ٯل اتنطروا انا منتطر | 27 |
وں ١٥٨ ان الدين ڡرٯوا دينهم وكانوا سٮعا | 28 |
kūfī (obere Schriftschicht ), ḥiğāzī (rekonstruierte ursprüngliche Schriftschicht)
Diese Fragmente einer Palimpsesthandschrift stammen aus einem 1965 entdeckten Lagerraum unter dem Dach der Großen Moschee von Sanaa, von wo sie 1972 in das Haus der Handschriften (Dār al-maḫṭūṭāt) gebracht wurden. Von den Mitarbeitern des Projektes zur Restaurierung jementischer Handschrift (1980-1989) wurde ihr die Signatur DAM 01.27-1 zugeteilt. Andere Fragmente wie das Blatt, das heute in der Davids Samling in Kopenhagen aufbewahrt wird, und andere in Privatsammlungen aufbewahrte Einzelblätter, stammen aus dem selben Korankodex, der nach Schriftform und Radiokarbondatierungen (Sadeghi 2012 und Robin 2015) mit großer Sicherheit vor 700 zu datieren ist. Es ist unklar, ob die Palimpsesthandschrift in Sanaa verfasst wurde, Teile einer anderen heute in der Maktaba aš-Šarqiyya (Sanaa) aufbewahrten Handschrift enthalten (unbeschädigte) Palimpsestseiten der gleichen Handschrift (Ḥamdūn 2005).
Die angezeigte Transliteration gibt den Text der oberen Textschicht (scriptio superior) an. Die graphische Rekonstruktion der unteren Textschicht (scriptio inferior) ist zur Zeit durch Hadiya Gurtmann und Annemarie Jehrung in Vorbereitung und wird zusammen mit einer Faksimile-Edition der Handschrift in der Serie "Documenta Coranica" erscheinen. Eine vorläufige Transliteration des arabischen Textes der unteren Textschicht wurde von Behnam Sadeghi 2012 veröffentlicht. In der Datenbank ist bereits die Rekonstruktion der unteren Textschicht (Palimpsest) eines aus derselben Handschrift stammenden Blattes, das heute in der Kopenhagener Davids Samling (No. 86/2003) aufbewahrt wird, abrufbar.
Der Schriftstil der oberen Schicht (scriptio superior) kann als ḥiǧāzī IV nach der Typologie von François Déroche (The Abbasid Tradition)
oder als Variante des kufischen Typs B gesehen werden. Der Duktus der unteren Schicht (Palimpsest)
hat Ähnlichkeiten mit dem Schriftstil der Pariser Handschrift Arabe 328
(a) und anderen Pergamenten im ḥiǧāzī-Schriftstil. Die
Tintenfarbe der scriptio superior ist dunkelbraun bis schwarz, das
Schriftbild ist insgesamt relativ homogen. Die Zeilen insgesamt weisen
eine leichte Krümmung auf, wobei der Tintenstrich recht breit ist, bei
parallelen Oberlängen und regelmäßigen Abständen zwischen den
Buchstaben. Es werden häufig diakritische Zeichen gesetzt, vor allem bei
den Buchstaben yāʾ und tāʾ, Vokalzeichen sind nicht
erkennbar. Die ursprüngliche Tintenfarbe der ausradierten Schriftschicht
ist nicht mehr zu erkennen. Das Schriftbild der unteren Schicht ist
durch die Behandlung des Beschreibstoffes bei der Auslöschung der ersten
Schrift verzogen und wirkt dadurch heute noch unregelmäßig – sowohl was
die Neigung der Hasten betrifft, die bald nach links bald nach rechts
neigen, als auch was die Abstände zwischen den Buchstaben betrifft,
wobei insgesamt die Strichbreite der Buchstaben einheitlich schmal
bleibt. Die rekonstruierte untere Schrift verwendet
buchstabendifferenzierende Zeichen (Diakritika), allerdings keine
Vokalzeichen. Sowohl in die untere als auch in die obere Schriftschicht
wurden jeweils mit einer weiteren Tinte Korrekturen eingetragen, wobei
jedoch unklar bleibt, wann die Korrekturen vorgenommen wurden. Sadeghi
(2012) geht davon aus, dass die Korrektur der unteren Schicht erst
vorgenommen wurde, nachdem die obere Schicht geschrieben war.