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المٮ ٯوں ڡٮها اٮهر مں ما عٮر اسں واٮهر | 2 |
مں لٮں لم ٮٮع ير طعمه واٮهر مں لده للسرٮٮں و | 3 |
اٮهر مں عسل مصڡے ولهم ڡٮها مں كل الٮمرٮ | 4 |
معڡره من ربهم كمن هو حلد ڡى الٮار وسٯوا | 5 |
ما حمٮما ڡٯطع امعاهم ١٥ ومٮهم مں ٮسٮمع الٮک | 6 |
حٮى ادا حرحوا من عندک ٯالوا للدٮں اوٮوا | 7 |
العلم مادا ٯال انڡا اولٮک الدٮں طٮع الله على | 8 |
ٯلوبهم واتبعوا اهواه م ١٦ والدٮں اهٮدوا را | 9 |
دهم هدے واتيهم تٯويهم ١٧ ڡهل ٮٮطروں الا السا | 10 |
عه ان تاتيهم بعته ڡٯد حا اسراطها ڡاٮى لهم ا | 11 |
دا حاتهم دكريهم ١٨ ٯاعلم اٮه لا اله الا الله | 12 |
و استعڡر لدٮٮک وللموم ٮٮں والمومٮٮ | 13 |
و الله ٮعلم مٮ ٯلٮكم و مثويكم ١٩ وٮٯول امٮوا | 14 |
لو لا ٮرل ٮ سوره ڡادا انرلٮ | 15 |
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kūfī (obere Schriftschicht ), ḥiğāzī (rekonstruierte ursprüngliche Schriftschicht)
Diese Fragmente einer Palimpsesthandschrift stammen aus einem 1965 entdeckten Lagerraum unter dem Dach der Großen Moschee von Sanaa, von wo sie 1972 in das Haus der Handschriften (Dār al-maḫṭūṭāt) gebracht wurden. Von den Mitarbeitern des Projektes zur Restaurierung jementischer Handschrift (1980-1989) wurde ihr die Signatur DAM 01.27-1 zugeteilt. Andere Fragmente wie das Blatt, das heute in der Davids Samling in Kopenhagen aufbewahrt wird, und andere in Privatsammlungen aufbewahrte Einzelblätter, stammen aus dem selben Korankodex, der nach Schriftform und Radiokarbondatierungen (Sadeghi 2012 und Robin 2015) mit großer Sicherheit vor 700 zu datieren ist. Es ist unklar, ob die Palimpsesthandschrift in Sanaa verfasst wurde, Teile einer anderen heute in der Maktaba aš-Šarqiyya (Sanaa) aufbewahrten Handschrift enthalten (unbeschädigte) Palimpsestseiten der gleichen Handschrift (Ḥamdūn 2005).
Die angezeigte Transliteration gibt den Text der oberen Textschicht (scriptio superior) an. Die graphische Rekonstruktion der unteren Textschicht (scriptio inferior) ist zur Zeit durch Hadiya Gurtmann und Annemarie Jehrung in Vorbereitung und wird zusammen mit einer Faksimile-Edition der Handschrift in der Serie "Documenta Coranica" erscheinen. Eine vorläufige Transliteration des arabischen Textes der unteren Textschicht wurde von Behnam Sadeghi 2012 veröffentlicht. In der Datenbank ist bereits die Rekonstruktion der unteren Textschicht (Palimpsest) eines aus derselben Handschrift stammenden Blattes, das heute in der Kopenhagener Davids Samling (No. 86/2003) aufbewahrt wird, abrufbar.
Der Schriftstil der oberen Schicht (scriptio superior) kann als ḥiǧāzī IV nach der Typologie von François Déroche (The Abbasid Tradition)
oder als Variante des kufischen Typs B gesehen werden. Der Duktus der unteren Schicht (Palimpsest)
hat Ähnlichkeiten mit dem Schriftstil der Pariser Handschrift Arabe 328
(a) und anderen Pergamenten im ḥiǧāzī-Schriftstil. Die
Tintenfarbe der scriptio superior ist dunkelbraun bis schwarz, das
Schriftbild ist insgesamt relativ homogen. Die Zeilen insgesamt weisen
eine leichte Krümmung auf, wobei der Tintenstrich recht breit ist, bei
parallelen Oberlängen und regelmäßigen Abständen zwischen den
Buchstaben. Es werden häufig diakritische Zeichen gesetzt, vor allem bei
den Buchstaben yāʾ und tāʾ, Vokalzeichen sind nicht
erkennbar. Die ursprüngliche Tintenfarbe der ausradierten Schriftschicht
ist nicht mehr zu erkennen. Das Schriftbild der unteren Schicht ist
durch die Behandlung des Beschreibstoffes bei der Auslöschung der ersten
Schrift verzogen und wirkt dadurch heute noch unregelmäßig – sowohl was
die Neigung der Hasten betrifft, die bald nach links bald nach rechts
neigen, als auch was die Abstände zwischen den Buchstaben betrifft,
wobei insgesamt die Strichbreite der Buchstaben einheitlich schmal
bleibt. Die rekonstruierte untere Schrift verwendet
buchstabendifferenzierende Zeichen (Diakritika), allerdings keine
Vokalzeichen. Sowohl in die untere als auch in die obere Schriftschicht
wurden jeweils mit einer weiteren Tinte Korrekturen eingetragen, wobei
jedoch unklar bleibt, wann die Korrekturen vorgenommen wurden. Sadeghi
(2012) geht davon aus, dass die Korrektur der unteren Schicht erst
vorgenommen wurde, nachdem die obere Schicht geschrieben war.