على الله ي سيرا ١٦٩ يايّها الذين لناس ٯد جاكم الرسول | 1 |
بالحق من ربكم فامنوا خيرا لكم وان تكفروا | 2 |
فان لله ما فى السمو ا ت وما ڡى الارض وكان الله | 3 |
علٮما حكٮما ١٧٠ يااهل الكت ا ب لا تغلوا فى دٮنكم | 4 |
ولا تق وا لوا على الله الا الحٯ انما المسٮح | 5 |
عٮسے بں مرٮم رسول الله وكلمته الٯٮها الى مرٮم و | 6 |
روح منه فامنوا بالله ورسله ولا تٯولوا ثلاثه ا | 7 |
نتهوا خٮرا لكم انما الله اله وحد سبحانه ان ٮكو | 8 |
ن له ولد له ما فے السموات وما فے الارض و | 9 |
كفى بالله وكٮلا ١٧١ لن ٮستنكف المسٮح ان ٮكون | 10 |
عبد الله ولا الملٮكه المٯربون ومن ٮستنكف | 11 |
عن عبادته وٮستكبر فسٮحشرهم الٮه جمٮعا ١٧٢ فاما الذٮن | 12 |
امنوا وعملوا الصلحت فٮوفٮهم اجورهم وٮزٮد | 13 |
هم مں فضله واما الذٮن استنكفوا واستكبروا | 14 |
فٮعذبهم عدبا الٮما ولا ٮجدون لهم من دون ا | 15 |
لله ولٮا ولا نصٮرا ١٧٣ ٮاٮها الناس ٯد جاكم برهان | 16 |
من ربكم وانزلنا الٮكم نورا مبٮنا ١٧٤ فاما الذٮن | 17 |
امنوا بالله واعتصموا به فسٮدخلهم فے رحمه منه | 18 |
وفضل وٮهدٮهم الٮه صراطا مستٯٮما ١٧٥ ٮستفتونک | 19 |
ٯل الله ٮفتٮكم فى الكلله ان امروا هلک لٮس له | 20 |
ولد وله اخت فلها نصف ما ترک وهو ٮرثها ان لم | 21 |
ٮكن لها ولد فان كانتا اثنتٮں فلهما الثلثاں مما ترک | 22 |
واں كانوا اخوه رجالا ونسا فللذكر مثل حط | 23 |
الاٮثٮٮں ٮبٮں الله لكم ان تضلوا والله بكل | 24 |
سى علٮم ١٧٦ | 25 |
fol. 1 (Fragment A): kūfī Typ D IV, fol. 2-fol. 13 (Fragment B): kūfī Typ B I b (Fragment B) vgl. Déroche 1999, S. 66f.
Im Mausoleum von Ḥaḍrat Langar-ātā, eines islamischen
Heiligen, in der Ortschaft Katta Langar, 70 km von Schahre Sabz (Usbekistan),
wird ein Koranfragment mit 13 Blättern aufbewahrt, das aus zwei Fragmenten
besteht: Das erste Blatt (Fragment A, fol.1) besteht aus zwei waagerecht übereinander
geklebten Blättern im Querformat. Die Querformate bilden dabei eine Art
Titelseite (Frontispiz), die Textabschnitte aus Sure 18 enthält. Der kufische Text
(Typ D IV) in schwarzer Tinte hat nur wenige diakritische Punkte, rote Vokalzeichen und keine Verstrenner.
Bemerkenswert ist ein geometrisches Ornament, das eine Gruppe von 10
Versen anzeigt (vgl. Déroche 1999, S.67). Fragment B (fol. 2-13)
besteht aus zwölf Blätter in einem frühen Schriftstil. Wie das
Koranfragment in das Mausoleum gelangte, das im frühen 16. Jahrhundert, 1519/20
oder 1515/16 (nach Rezvan 2004, The Qur'an of 'Uthman, S. 48), errichtet wurde
und das als Grabbau für Sufimeister der ʿIšqiyya-Bruderschaft dient, bleibt unbekannt
(vgl. Rezvan 2004, S. 27, 41 u. 50). Fragment B (12 fol.) gehörte
ursprünglich zu einem Korankodex, aus dem 81 Blätter heute in Sankt Petersburg,Institute of Oriental Manuscripts (Signatur E-20), 1 Folio in der Libraryof Administration for Muslim Affairs of the Republic of Uzbekistan, 1 Folio (Signatur11604) des Al-Beruni Institute of Oriental Studies (Uzbekistan Academy of Sciences)
in Taschkent und 2 Folio in der Ibn-Sina-Bibliothek in Buchara aufbewahrt
werden. Nach Rezvan 2004, “New Folios”, S. 36, konnte der sowjetische
Orientalist Bakhtiyer M. Babadzanov im Jahre 1983 in der Grabanlage der
Sufimeister der Išqiyya-Bruderschaft in Katta Langar 63 Folio. eines alten
Korankodex sehen. Im gleichen Jahr wurden im Rahmen einer Kampagne zur Bekämpfung
volkstümlicher religiöser Praktiken, die das Zentralkomitee der Kommunistischen
Partei Usbekistans beschlossen hatte, zahlreiche Grabanlagen zerstört. Bevor
das Grabmal der ʿIšqiyya-Bruderschaft zerstört und die Reliquien der Anlage
konfisziert wurden, brachte einer der Dorfältesten anscheinend einige Seiten in
seinen Besitz, die 1993 in die Grabmalanlage zurückgebracht wurden. Über den Verbleib der
übrigen Blätter der Handschrift herrscht Ungewissheit, allerdings sind vier
Blätter sind in Bibliotheken Usbekistan nachgewiesen: 2 Blätter in
der Ibn Sina Regional Library in Buchara, 1 Blatt im Al-Beruni Institute of
Oriental Studies in Taschkent und ein weiteres Blatt in der Library of
Administration of Muslim Affairs, ebenfalls in Taschkent.
Wahrscheinlich gelangten die Blätter nach der Zerstörung der Sufigrabstätte in
die erwähnten Bibliotheken. Rezvan (2004 „New Folios“, S. 37) weist außerdem
darauf hin, dass ein Privatsammler in einem GUS-Staat, mehrere Dutzend Blätter
der Handschrift besitze und hegt die Hoffnung, dass diese ihm bald zugänglich gemacht
werden. Unklar bleibt, wie die 81 Folio umfassende Handschrift (E-20) nach Sankt Petersburg kam, wo sie 1936 in den Besitz des Instituts
für Orientalische Handschriften der Akademie der Wissenschaften gelangte. Anscheinend war die Handschrift vor 1936 im Besitz des in Sankt Petersburg lebenden, aus dem Libanon
stammenden Orientalisten, Irenäus Selim Nofal (1828-1902).
Der Schriftstil der zwölf Blätter (Fragment B = fol. 2-fol. 13) ist nach Déroche als kūfī (Typ B I b) zu klassifizieren (Déroche 1999, S. 66f.) und zeigt bei der Form des nach rechts geneigten Buchstaben ʾalif ein Kennzeichen der ḥiǧāzī-Schrift.
Das erste Blatt (Fragment A = fol. 1) der im Mausoleum aufbewahrten Handschrift, besteht aus zwei übereinandergeklebten kufischen Bätter im Querformat, die in einem Schriftstil des Typs kūfī D IV verfasst ist.