فے رحمه منه وڡضل وٮهدٮهم الٮه صرطا | 1 |
مستٯٮما ١٧٥ ٮستفتونک ٯل الله ٮفتٮکم فے الکلله ا | 2 |
ں امروا هلک لٮس له ولد وله لحت فلها | 3 |
نصف ما ترک وهو ٮرثها ان لم ٮکں لها ولد | 4 |
ڡاں کنتا اثنتٮں ڡلهما الثلثں مما ترک واں کا | 5 |
نوا اخوه رحلا ونسا ڡللدکر مثل حط الا | 6 |
نثٮٮں ٮبٮں الله لکم ان ٮضلوا والله ٮکل شے | 7 |
علٮم ١٧٦ هده خٮمه سوره النسا | 8 |
بسم الله الرحمن الرحٮم ٠ ٮاٮها الذٮں ا | 9 |
منوا اوفوا بالعڨود احلت لکم بهٮمه ا | 10 |
لانعم الا ما يتلے علٮکم عٮر محلى الصٮد وانتم | 11 |
حرم ان الله ٮحکم ما ٮرٮد ١ ٮاٮها الدٮں ا | 12 |
منوا لا تحلوا شعٮر الله ولا الشهر الحرا | 13 |
م ولا الهدے ولا الٯلٮد ولا امٮں البٮت | 14 |
الحرام ٮبتغون فضلا من ربهم ورضونا وا | 15 |
ذا حللتم فاصطدوا ولا ٮحر منکم شٮں ٯوم | 16 |
اں صدوکم عن المسجد الحرام اں تعتد | 17 |
وا وتعونوا علے البر والتٯوى ولا | 18 |
kūfī (Typ B I a)
Diese in Kairo im 19. Jahrhundert erworbene, über Paris nach Sankt Petersburg gelangte Pergament-Handschrift (Signatur A. 2 in der Inventarliste von Langlois) umfasst insgesamt 26 Blätter mit drei Textfragmenten (4:92-5:5, 6:25-6:153 und 70:44-85:10) aus ein und derselben Handschrift. Die Fragmente Leiden Cod.or. 14.545b (1 fol.) und Cod.or. 14.545c (1 fol.) und Paris Arabe 331 (56 fol.) gehören ursprünglich zu derselben Handschrift, die von einem Schreiber in brauner Tinte geschrieben wurden. Sie hat kein Kolophon. Das Leidener Fragment wurde im Rahmn des CORANICA-Projektes durch Radiokarbonanalyse ins 7. Jahrhundert datiert (vgl. Marx/Jocham 2015). Der ursprüngliche Kodex, von dem 84 fol. erhalten sind (wenn man die Leidener, Pariser und Petersburger Fragmente zusammensetzt) ist also älter als man aufgrund der paläographischen Einordnung (kufischer Typ B Ia nach F. Déroche) annahm. Mit einer anderen Tinte wurden später die Verszählungen im abǧad-System und Angaben zum Namen der Sure jeweils nach dem letzten Vers in nasḫī-Schrift eingefügt. Die Handschrift hat diakritische Zeichen in der heute üblichen Weise bei weniger als der Hälfte der Buchstabenin
mit der ursprünglichen Tinte notiert. Sie notiert den Buchstaben qāf mit einem Punkt unter der Linie, das fāʾ mit einem Punkt über der Linie. Vokalzeichen werden nicht notiert. Der Schreiber hat Hilfslinien verwendet, die auf einigen Seiten gut sichtbar sind, außerdem werden Trennungsstriche geschrieben, wenn ein Wort über die Zeile verläuft. Verstrenner werden durch ein Cluster von sechs Punkten in Form eines Dreiecks in der gleichen Tinte wie der Grundtext (rasm) und diakritische Zeichen notiert. Später wurden im Abjadsystem Zahlzeichen eingefügt, wahrscheinlich auch am Ende der Sure, wo sie die Zahl der Verse angeben. Am Rand sind die Suren durch römische Zahlen, die Versangaben mit arabischen Zahlen notiert, sicherlich erst in jüngster Zeit.
Die Handschrift, die - alle Fragmente zusammenbetrachtet - fast 40% des Korantextes enthält, zählt zu den bedeutendsten frühen Textzeugen aus dem 1. islamischen Jahrhundert. Sie enthält nur sehr wenige Abweichungen zur heute dominierenden Lesart Ḥafṣ ʿan ʿĀṣim und ihre recht regelmäßige Orthographie ist den Schreibweisen der Kairiner Druckausgabe sehr ähnlich. Die Veröffentlichung der ausführlichen Katalogtexte, erstellt von Valery V. Polosin (St. Petersburg) ist im Rahmen von CORANICA in Kooperation mit der Russischen Nationalbibliothek in St.-Petersburg in Bearbeitung.
B I a (Typologie von F. Déroche 1983)