ڡلا ٮصلوں الٮكما باٮاتنا اٮٮما ومں اتبعكما ا | 1 |
لعلٮوں ٣٥ فلما جاهم موسے باٮاتنا بٮنات ڨلوا ما | 2 |
هدا الا سحر مفترى وما سمعنا بهدا فے اباٮنا | 3 |
الاولٮں ٣٦ و ڨل موسے ربے اسلم بمں جا بالهدے | 4 |
من عنده ومن تكوں له عڨبه الدا ر اٮه لا | 5 |
ٮفلح الظالموں ٣٧ و ڨل ڡرعوں ٮاٮها الملا | 6 |
ما علمت لكم مں اله غٮرى ڡاوٯد لى ٮهامن | 7 |
علے الطٮں ڡاحعل لے صرحا لعلے الطلع | 8 |
الے اله موسے وانے لااظنه مں الكاد | 9 |
بٮن ٣٨ واستكبر هو وجنوده ڡے الارض | 10 |
بغٮر الحٯ وطٮوا ا ٮهم الٮنا لا ٮرجعون ٣٩ فا | 11 |
خذنه وجٮوده فتٮذٮاهم ڡے الٮم فانظر | 12 |
كٮف كاں عاڨبه الطالمٮن ٤٠ وجعلناهم اٮمه | 13 |
ٮدعوں الے النار وٮوم الٯٮمه لا ٮٮصروں ٤١ | 14 |
واتبعنهم ڡے هده الدنٮا لعنه وٮوم الٯٮمه | 15 |
هم من المڨبوحٮں ٤٢ ولڨد اٮٮنا موسے الكٮاب | 16 |
مں ٮعد ما اهلكنا الٯروں الاولى بصاٮر للنا | 17 |
س وهدى ورحمه لعلهم ٮتذكرون ٤٣ وما كنت | 18 |
بجنب الغربے اد ٯضٮنا الى موسى الامر | 19 |
وما كنت مں السهدٮن ٤٤ ولكنا اٮشانا ٯرو | 20 |
نا ڡٮطول علٮهم العمر ما كنت ثوٮا فے اهل | 21 |
kūfī, Typ B I b
Die 2 Folios gehörten einst zur Bibliothek des Muḥammad Ṣiddīq b. Amīr Muẓaffar, der sich selbst den Beinamen "Ḥishmat" gab. Unter "Ḥishmat" exisitiert ein Katalog von 30 Einträgen, Werke die er während seines Arrestes selbst geschrieben haben soll. Darunter befindet sich auch eine Notiz des Erwerbes der 2 Folio. Allerdings ohne Angaben vom Datum des Kauferwerbes oder des Verkäufers. Wann die Koranfragmente in die usbekische Sammlung gelangten, ist unklar.
Der Beschreibstoff (Pergament) des Sankt-Petersburger Fragmentes wurde von
Efim Rezvan durch das Labor der Universität Groningen durch die C-14 Methode
datiert. Der gemessene Wert ergibt eine Datierung zwischen 775–995 n. Chr. (p=95,4%)
und fällt im Vergleich zu den zahlreichen C14-Messungen, die im Projekt
„Coranica“ durchgeführt wurden, recht spät aus. Aufgrund der Paläographie des
Schrifttypus, Kufi B I b (Typologie von F. Déroche, 1983) würde man das Fragment allerdings
schon auf vor 800 n.Chr. datiert.
Nach Rezvan 2004, “New Folios”, S. 36, konnte der sowjetische Orientalist Bakhtiyer M. Babadzanov im Jahre 1983 in der Grabanlage der Sufimeister der Išqiyya-Bruderschaft in Katta Langar 63 Folio eines alten Korankodex sehen. Im gleichen Jahr wurden im Rahmen einer Kampagne zur Bekämpfung volkstümlicher religiöser Praktiken, die das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Usbekistans beschlossen hatte, zahlreiche Grabanlagen zerstört. Bevor das Grabmal der ʿIšqiyya-Bruderschaft zerstört und die Reliquien der Anlage konfisziert wurden, brachte einer der Dorfältesten anscheinend einige Seiten in seinen Besitz, die 1993 in das Grabmal zurückgebracht wurden. Zwölf Blätter der Handschrift befinden sich heute in der Anlage. Über den Verbleib der übrigen Blätter der Handschrift herrscht Ungewissheit. Allerdings sind vier Blätter sind in verschiedenen Bibliotheken Usbekistan nachgewiesen: 2 Folio in der Ibn Sina Regional Library in Buchara, 1 Folio im Al-Beruni Institute of Oriental Studies in Taschkent und ein weiteres Blatt in der Library of Administration of Muslim Affairs, ebenfalls in Taschkent (siehe oben). Wahrscheinlich gelangten die Blätter nach der Zerstörung der Sufigrabstätte in die erwähnten Bibliotheken. Rezvan (2004 „New Folios“, S. 37) weist außerdem darauf hin, dass ein Privatsammler in einem GUS-Staat, mehrere Dutzend Blätter der Handschrift besitze und hegt die Hoffnung, dass diese ihm bald zugänglich gemacht werden. Unklar bleibt, wie die 81 Folio umfassende Handschrift (E-20) von Mittelasien nach Sankt Petersburg kam, wo sie 1936 in den Besitz des Instituts für Orientalische Handschriften der Akademie der Wissenschaften gelangte. Anscheinend war die Handschrift vor 1936 im Besitz des in Sankt Petersburg lebenden, aus dem Libanon stammenden Orientalisten, Irenäus Selim Nofal (1828-1902).
http://telotadev.bbaw.de/ccdb_edit/manuskript/show/165
http://telotadev.bbaw.de/ccdb_edit/manuskript/update/544
Der Schriftstil ist nach Déroche 1999, S. 67 als kūfī des Typs B I b zu klassifizieren, zeigt jedoch bei der Form des nach rechts geneigten Buchstaben ʾalif Kennzeichen der ḥiǧāzī-Schrift.
François Déroche, "Note sur les fragments coraniques anciens de
Katta-Langar (Ouzbékistan)", Patrimoine manuscrit et vie intelectuelle
de l'Asie Centrale Islamique, Cahiers d'Asie Centrale 7 (1999), S.
65-73.
Efim A. Rezvan, "On the dating of an 'Uthmanic Qur'an' from St. Petersburg", Manuscripta Orientalia 6/3 (2000), S. 19-22.
Efim
A. Rezvan, "The Qur'an and its World: VI. Emergence of the Canon: The
Struggle for Uniformity", Manuscripta Orientalia 4 (1998), S. 13-54, vor
allem S. 32.
Efim A. Rezvan, "Yet another 'Uthmanic Qur'an' (on the
History of Manuscripts E 20 from the St. Petersburg Branch of the
Institute of Oriental Studies)", Manuscripta Orientalia 6 (2000), S.
49-68.
Efim A. Rezvan, The Qur'an of 'Uthman (St. Petersburg, Katta-Langar, Bukhara, Tashkent), Sankt Petersburg 2004.