12:64
Er sagte: Kann ich ihn euch auf andere Weise anvertrauen, als wie ich euch früher seinen Bruder (Joseph) anvertraut habe? Doch Gott gibt besser acht (als ihr). Niemand ist so barmherzig wie er (w. Er ist der Barmherzigste von allen).
12:65
Und als sie ihr Gepäck (w. ihre Sachen) öffneten, fanden sie, daß ihre Ware ihnen zurückgegeben worden war. Sie sagten: Vater! Was wollen wir mehr? Da ist uns unsere Ware zurückgegeben worden. Wir werden nun unsere Leute verproviantieren und auf unseren Bruder achtgeben und (da er dabei ist) eine Kamelsladung (w. das Maß eines Kamels) mehr erhalten. So kommen wir leicht zu unserer Zuteilung (w. Das ist ein leichtes Maß).
12:66
Er sagte: Ich werde ihn nicht mit euch schicken, wenn ihr mir nicht vorher vor Gott ein (bindendes) Versprechen gebt (des Inhalts) daß ihr ihn mir bestimmt (wieder) bringen werdet, es sei denn, es ist um euch geschehen (w. es hat euch gefaßt). (Wenn ihr nicht mehr am Leben seid, ist auch euer Versprechen hinfällig). Als sie ihm ihr (bindendes) Versprechen gegeben hatten, sagte er: Gott ist Bürge für das (w. Sachwalter über das) was wir sagen.
12:67
Und er sagte: Söhne! Geht nicht durch ein einziges Tor (in die Stadt) hinein! Geht (vielmehr) durch verschiedene Tore hinein! Ich kann euch (allerdings) vor Gott nichts helfen. Die Entscheidung steht Gott allein zu. Auf ihn vertraue ich. Und auf ihn sollen (alle) vertrauen, die (überhaupt) Vertrauen haben.
12:68
Und als sie da hineingingen, wo ihr Vater sie es geheißen hatte (nämlich durch verschiedene Tore) half es ihnen vor Gott nichts. Es (d.h. der Rat, den Jakob seinen Söhnen gab) war nichts als ein inneres Bedürfnis Jakobs, dessen er sich entledigte. Und er besaß Wissen, so wie wir es ihn gelehrt hatten. Aber die meisten Menschen wissen nicht Bescheid.
12:69
Als sie nun bei Joseph eingetreten waren, zog er seinen (jüngeren) Bruder in seine (unmittelbare) Nähe. Er sagte: Ich bin dein Bruder. Mach dir nun keinen Kummer über das, was sie (d.h. unsere älteren Brüder) (seinerzeit mit mir) getan haben!
12:70
Als er ihnen nun ihre Ausstattung (mit Lebensmitteln) gegeben hatte, tat er das Trinkgefäß in das Gepäck seines (jüngeren) Bruders. Hierauf rief ein Rufer aus: (Ihr Leute von der) Karawane! Ihr seid Diebe.
12:71
Sie (d.h. die Brüder Josephs) sagten, indem sie sich ihnen (d.h. den anderen) zuwandten: Was vermißt ihr (denn) ?
12:72
Sie sagten: Wir vermissen den Pokal des Königs. Wer ihn beibringt, soll eine Kamelsladung (als Lohn) haben. Ich (d.h. der Ausrufer, oder: Joseph?) bürge dafür.
12:73
Sie sagten: Bei Gott! Wir sind nicht gekommen, um im Land Unheil anzurichten, und sind keine Diebe. Das müßt ihr doch wissen.
12:74
Sie (d.h. die anderen) sagten: Und was soll die Strafe dafür (oder: seine Strafe) sein, wenn ihr lügt?
12:75
Sie sagten: Derjenige, in dessen Gepäck er (d.h. der Pokal) gefunden wird, soll (in eigener Person) die Strafe dafür (oder: seine Strafe) sein (und zum Sklaven gemacht werden). So vergelten wir den Frevlern.
12:76
Und er (d.h. Joseph) begann mit ihren Säcken (d.h. mit den Säcken der älteren Brüder) vor dem Sack seines (jüngeren) Bruders. Hierauf holte er ihn (d.h. den Pokal) aus dem Sack seines (jüngeren) Bruders heraus. So wandten wir für Joseph eine List an. Nach der Religion des Königs (von gypten) konnte er unmöglich seinen Bruder (in seinen Besitz) nehmen, es sei denn, daß Gott es wollte. Wir verleihen, wem wir wollen, einen höheren Rang (als den anderen). Und über jedem, der Wissen hat, ist einer, der (noch mehr) weiß (d.h. Gott?).
12:77
Sie sagten: Wenn er (d.h. unser kleiner Bruder) stiehlt (ist es nicht zu verwundern). Ein Bruder von ihm (d.h. Joseph?) hat schon früher gestohlen. Da hielt Joseph es (d.h. den wahren Sachverhalt) in sich geheim und tat es ihnen nicht kund. Er sagte: Ihr seid schlimmer daran (?) (oder: Ihr seid (selber) am schlimmsten daran?). Gott weiß sehr wohl, was ihr aussagt (und was gar nicht wahr ist).
12:78
Sie sagten: Hochmögender (Herr) ! Er (d.h. unser kleiner Bruder) hat einen greisen alten Vater. Nimm deshalb einen von uns an seiner Stelle! Wie wir sehen, bist du ein rechtschaffener Mensch.
12:79
Er sagte: Da sei Gott vor, daß wir einen (anderen) nehmen als den, bei dem wir unser Gerät gefunden haben! Sonst wären wir Frevler.
12:80
Und als sie die Hoffnung (etwas) bei ihm (zu erreichen) aufgegeben hatten, gingen sie zu vertraulicher Beratung abseits. Der lteste von ihnen sagte: Bedenkt (w. Wißt) ihr (denn) nicht, daß euer Vater euch vor Gott ein (bindendes) Versprechen abgenommen hat, und wie ihr früher eure Pflichten hinsichtlich Josephs vernachlässigt habt (w. und früher, wie ihr Joseph mißachtet habt) ? Ich werde das Land nicht verlassen (und heimkehren) solange mein Vater es mir nicht (ausdrücklich) erlaubt oder Gott eine Entscheidung für mich trifft. Er kann am besten entscheiden.