Dieser große Kairiner Korankodex wurde von Aleksej F. Shebunin (1867-1937) in seinem Artikel "Куфический Коран Хедивской Библиотеки в Каире" ("Der kufische Koran der Bibliothek des Khediven in Kairo", Записки Восточного Отделения Императорского Русского Археологического Общества, Санкт-Петербург, Bd. 14, 1901, S. 119-154) beschrieben. Die Handschrift trug damals die Signatur No. 534, ist aber anscheinend heute in der Ägyptischen Nationalbibliothek (Dār al-kutub) unter der Signatur "maṣāḥif 139" registriert, vgl. Mohamed A. Hussein, Vom Papyrus zum Codex. Der Beitrag Ägyptens zur Buchkultur, Edition Leipzig 1970., S. 114. Der Band von M. Hussein enthält die Abbildung einer Seite ohne Angabe der Folionummer, die aus technischen Gründen als fol. 1 in die Datenbank eingestellt wurde. Das Bild stammt aus der französischen Ausgabe Mohamed A.Hussein, Les origines du livre, du papyrus au codex, Leipzig 1973, S. 114 und zeigt eine Seite mit Text aus der 10. Sure.
Die Angaben zur Handschrift stammen aus Shebunins Artikel, der insgesamt 562 Blätter verzeichnet, die aus vier verschiedenen Teilen bestehen: (1) 248 Blätter der Originalhandschrift, (2) 34 Blätter (ebenfalls Pergament) mit einer später ergänzten Schrift, (3) 61 Blätter eines anderen Pergamentkorans, die zur Ergänzung fehlender Seiten eingesetzt wurden, und schließlich (4) 219 Papierblätter. Shebunin erwähnt insgesamt drei Restaurierungen der Handschrift, deren Pergamentblätter nicht gebunden sind.
Die beiden Aufnahmen aus dem Gotthelf-Bergsträßer-Photoarchiv wurden in Kairo um 1930 aufgenommen, wobei hier als Signatur "qāf 39" angegeben wird. Shebunins Angaben zufolge müsste es sich dabei um fol. 294r und 294v handeln (vgl. Shebunin 1901, S. 122). Das Bild aus dem Band von M. Hussein lässt sich auf der Grundlage von Shebunins Artikel nicht zuordnen, da für den angegebenen Textbereich von Shebunin keine Originalblätter verzeichnet sind. Die von Hussein abgebildete Seite war offenbar zur Zeit Shebunins nicht Teil der Signatur No. 534.
Weitere Abbildungen aus dem großen Kairiner Kodex finden sich im Band Arabic Palaeography (Kairo 1905) von Bernhard Moritz, der zwischen 1896 und 1911 Direktor der Bibliothek des Khediven war. Auf der Webseite Islamic Awareness finden sich Abbildungen von fünf Seiten (ohne Angaben der Seiten- oder Folionummern) der Handschrift aus Sure 5 (5:80-83, Q 5:87-5:89, Q 5:92-5:95, Q 5:96-100 und Q 5:107-110).
Die Handschriften Arabe 324 (a), Arabe 324 (b), Arabe 324 (c) und Arabe 324 (d) der Französischen Nationalbibliothek und 12 Blätter der Forschungsbibliothek Gotha (Signatur A 462) scheinen ursprünglich aus demselben Kodex zu stammen.